Von: Ivd
Rom – „Es ist positiv, dass die Regierungsmehrheit einen Rückzieher gemacht und die Bildungsprojekte zur sexuellen und emotionalen Erziehung auch an den Mittelschulen wieder eingeführt hat. In dieser besonders sensiblen Phase, in der sich Identität und Beziehungen von Mädchen und Jungen entwickeln ist eine Unterstützung durch Erwachsene besonders wichtig. Dennoch wird für die Teilnahme an diesem Unterricht weiterhin die Zustimmung der Eltern erforderlich sein, was den erzieherischen Zweck dieser Projekte erheblich schwächt“, so die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.
„Diese Kurse sollen auf kultureller Ebene auch einen Beitrag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen leisten Sie sollen Mädchen und Jungen helfen, gesunde Beziehungen aufzubauen, fern von toxischen Dynamiken, die in vielen Fällen in Gewalt münden.
Mit der Einwilligungspflicht der Eltern riskiert man jedoch, genau die auszuschließen und zu benachteiligen, die die Unterstützung der Schule am dringendsten bräuchten: Jugendliche aus Familien, in denen kein Raum für Gespräche über solche Themen besteht, oder aus sozialen Umfeldern, in denen verzerrte Rollenbilder, mit der Frau als Besitz und ihrer Unterordnung unter den Mann, noch immer als normal gelten.
Die Rechtsparteien betrachten die Sexualerziehung weiterhin mit Misstrauen, als wäre das Sprechen über Sexualität sündhaft und müsse kontrolliert werden. Dabei übersieht sie, dass viele Jugendliche ihre ersten Erfahrungen mit Sexualität über Pornografie im Internet machen.
Die eigentliche Herausforderung besteht darin, Jugendliche und Familien nicht allein zu lassen, angesichts der vielen Modelle, die über Smartphones in ihr Leben treten. Deshalb ist die Schule wichtig. Sie sollte nicht auf Verbote setzen, sondern auf das Vertrauen in die Lehrkräfte.“




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