Von: mk
Rom – Die Senatorinnen der Autonomiegruppe im Senat, Aurora Floridia und Julia Unterberger, nehmen zum Anschlag auf Sigfrido Ranucci Stellung. Mit seinem TV-Magazin „Report“ ist der 64-Jährige in Italien ein Star des investigativen Journalismus. Nun wurde erst kürzlich bei seinem Haus in in Campo Ascolano in der Nähe von Rom sein Auto in die Luft gesprengt.
„Solidarität allein genügt nicht – es braucht konkrete Schritte. Daher sollten alle Strafanträge gegen Sigfrido Ranucci zurückgezogen und endlich das Gesetz gegen missbräuchliche Klagen (liti temerarie) verabschiedet werden, um die Pressefreiheit wirksam zu schützen“, erklären Floridia und Unterberger.
Der Anschlag auf Ranucci sei nur die Spitze des Eisbergs, erklärte Floridia im Senat. „Allein im Jahr 2024 wurden über 500 Journalistinnen und Journalisten bedroht. Hinzu kommt, dass Italien in Europa trauriger Spitzenreiter bei der Zahl von Politikerinnen und Politikern ist, die Strafanträge und Zivilklagen einbringen – häufig als Instrument der Einschüchterung gegenüber Journalistinnen und Journalisten ohne ausreichenden Rechtsschutz. All das sind Gründe dafür, dass Italien in der weltweiten Rangordnung der Pressefreiheit nur auf Platz 49 liegt – zwischen Panama und Belize.“
Deshalb brauche es konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit der Journalistinnen und Journalisten und zur Sicherung des Pluralismus der Informationen, beginnend mit einem öffentlichen Rundfunk, der diesem Auftrag wieder gerecht werde. „Denn unabhängiger Journalismus ist das zentrale Gegenmittel gegen Fake News, die den öffentlichen Diskurs und das gesellschaftliche Zusammenleben vergiften. Er ist ein Grundpfeiler der Demokratie, und wer institutionelle Verantwortung trägt, ist verpflichtet, ihn mit größtem Nachdruck zu schützen“, so Floridia.
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