Bozen/Trient – Die politische Mehrheit in Südtirol ist alles andere als geschlossen. Dies hat sich gestern erneut bei der Wahl von Arno Kompatscher zum Präsidenten der Region gezeigt, als Heckenschützen aus den eigenen Reihen den ersten Wahlgang torpedierten.
Bereits vor rund einem Monat war es zu einem ähnlichen Szenario gekommen: Die geheime Wahl Philipp Achammers zum Präsidialsekretär im Regionalrat wurde für den SVP-Obmann zum Waterloo. Nur zwölf von 19 Abgeordneten der Regierungsmehrheit in Südtirol haben Achammer ihre Stimme gegeben.
Im Palais Widmann, dem Sitz der Südtiroler Landesregierung, spricht man nach dem erneuten Eklat von „unverantwortlichem“ Verhalten, wie die Nachrichtenagentur Ansa schreibt. Bei der ersten geheimen Abstimmung erhielt Arno Kompatscher nur 35 von 66 abgegebenen Stimmen und erreichte damit nicht die nötige absolute Mehrheit von 36 Stimmen. Vier Stimmen gingen an Bernhard Zimmerhofer, 19 Stimmzettel blieben weiß, neun waren ungültig.
Vor Auszählung des zweiten Wahlgangs beantragte Franz Ploner (Team K), dass die Wahl für ungültig erklärt wird, da zwei Abgeordnete ihren Wahlzettel vor Abgabe hergezeigt hätten, womit das keine geheime Wahl mehr sei. Diese Beobachtung bestätigte auch Maria Elisabeth Rieder (Team K). Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) bestätigte ebenfalls die Beobachtung und sprach am Tag darauf in einer Aussendung sogar von „Wahlmanipulation“. Bei Landtags- oder Gemeindewahlen wäre dieses Verhalten eindeutig verboten. Präsident Roberto Paccher folgte der Argumentation und erklärte den Wahlgang für ungültig.
Beim (wiederholten) zweiten Wahlgang entfielen 36 Stimmen auf Kompatscher, damit war die nötige absolute Mehrheit erreicht und Arno Kompatscher zum Präsidenten der Region gewählt.
Zur Mitte der Legislaturperiode findet der traditionelle Staffelwechsel und der Trientner Landeshauptmann Maurizio Fugatti rückt als Präsident der Region an die Spitze. Auch bei anderen Abstimmungen über Personen und deren Funktionen hat die Mehrheit nicht immer geschlossen abgestimmt. Weil die Abstimmungen geheim waren, ist es nicht möglich zu sagen, welche Abgeordneten aus welcher Partei aus der Reihe tanzten. Deshalb sind auch Mutmaßungen über die Gründe eines solchen Verhaltens schwierig.
Somit ist auch nicht klar, welches Signal die Betroffenen mit ihrem Stimmverhalten von sich geben wollten, zumal es sich bei den Personen, um die es bei der Abstimmung ging, um Vertreter verschiedener Parteien innerhalb der Mehrheit handelte.
Wie Vertreter der Landesregierung laut Ansa erklären, handle es sich offensichtlich um einen Ausdruck politischer Missbilligung. Das Mindeste, was man erwarten könne, sei, dass dieser offen zur Sprache gebracht wird, heißt es.
Spielchen aus persönlichen Befindlichkeiten und Launen heraus seien hingegen den Institutionen, der Bevölkerung sowie den anderen Abgeordneten der Mehrheit und der Opposition gegenüber verantwortungslos. Immerhin habe man Wahlgänge wiederholen müssen, ohne dass irgendein politischer oder inhaltlicher Mehrwert dadurch entstanden sei, heißt es weiter aus dem Palais Widmann.
Von: mk
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38 Kommentare auf "„Unverantwortliches Verhalten“"
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Kindergarten läßt grüßen, die sollen ihre Arbeit machen wofür sie fürstlich bezahlt werden, einfach nur kindisch
@ Ratziputz
das ist eben das Ergebnis dieses Wahlergebnisses. Der Bürger hat entschieden dass e 5 Parteien für eine Hauchdünne Mehrheit braucht und jetzt darf man sich nicht wundern dass es so funktioniert, oder eben nicht funktioniert.
@Chrys weils vorher besser war???
@Chrys nein der Bürger hat entschieden das 2 reichen, Team K und SVP, und eine italienische damit alle zufrieden sind.
Nicht 5.
Aber so hat die SVP jemand die Schuld für ihr Versagen in die Schuhe zu schieben.
Der beste Ausweg aus dieser Situation sind sofortige Neuwahlen.
…es knistert in dieser komischen Koalition…
@ Opa1950
Was glauben Sie würde sich durch Neuwahlen ändern?. Glauben Sie, dass dann die SVP wieder mehr Mandatare bekommen würde? Und wenn, vielleicht 1-2 mehr. Würde sich also nichts ändern. Und was, wenn wir dann noch eine zusätzliche Partei brauchen würden um eine Mehrheit auf die Beine zu stellen? Zudem gäbe es jetzt 6 Monate Wahlkampf und dann 3 Monate Regierungsbildung. Was das also bringen sollte ist mir ein Rätsel. Vielleicht würden 2-3 Köpfe ausgetauscht werden, aber kennen Sie einen, der nachrücken würde, der den Unterschied ausmachen würde? Ich nicht.
@Opa1950
Das würde das sehr schwer aufgebaute Wahlergebnis mit Social Media und Spektakel der STF wieder zunichte machen. Und der SVP würden wieder 1-2 Sitze zurückkommen – und das willst du ja nicht……
Opa
A wenn Neuwahlen waretn, kammet deine Partei decht nit an die Hebel 🤷♂️
Hobn et doweil, sind beschäftig die Heimat zu verkafn.
@maxi Genau! Wer war Wirtschaftslandesrat in den letzten 5 Jahren? Und was hat der gelernt gehabt? Eben. Eigentlich weiß man immer, wer wann was verbockt hat in der Politik. Man müsste nur die Schneid haben, ihnen diese Schäden auch persönlich spüren zu lassen – nicht nur, dass sie dann weniger Stimmen bekommen bei der nächsten Wahl.
Wow, was für ein Vertrauen in den LH.
Wow, was für ein Sauhaufen…
Bei geheimer Wahl spielen einige den vermeintlichen Löwen, der bei offener Diskussion dann aber nicht sein Maul aufbringt…
Am Ende aber sind die meisten das Geld nicht wert, das WIR ihnen monatlich zahlen!!!
Anscheinend wissen ein paar Abgeordnete nicht einmal wie man sich bei einer Geheimen Wahl richtig verhält.
Vertrauen gleich 0! Zusammenhalt gleich 0! Nicht mal im Kindergarten gibt es solche Verhältnisse, nehmt euch ein Beispiel von den kleinsten in unserer Gesellschaft..
Rechnung kommt, 20%, fürHochnäsigkeit und für dumm halten, des Volkes.
Es geht schon lange nicht mehr um die “Sache”.
Nur wer ist der Stärkere und die Macht.Schämt euch.Saubere Volksbertreter
… ein kindisches Verhalten und ein schlechtes Beispiel der Politik, man könnte meinen, man sei manchmal im Kindergarten….
Eigentlich sollte man die Partei wegen Anschlag auf die Verfassung strafrechtlich belangen, wenn sie das Heiligste, das es in einer Demokratie gibt, nämlich das freie und geheime Wahlrecht, verletzt.
die nehmens nicht so genau mit den Gesetzlichen Grundlagen, bei Ottonormalos schaut’s natürlich einwenig anders aus..
wir haben jetzt mitte märz… die fetten gehälter sind seit jänner auf den konto der Politiker….. und bis jetzt haben sie nur diskutiert… postenschacher betrieben…. und nix für die Bevölkerung geleistet….. was soll das ganze?
Locher: „…so ist eben Politik!“
…ja schmutzig und anstandslos
Einer/m Heckenschützen/in würde ich gerne ins Gesicht schauen, sobald sie/er am Monatsende sein/ihr Gehalt einstreicht.
dann würde ich sagen du siehst ein Grinsen bis hinter die Ohren und der Gedanke ist der dass diese Regierung hoffentlich eine Legislatur hält.. besser kann’s nicht laufen, oder was meinst du?
@nixischfix sell werd sein
Immer noch schade, dass Arno Kompatscher letzten Herbst nicht mit einer eigenen Liste angetreten ist und diesen Chaotenhaufen einer SVP seinem Untergang überlassen hat.
Der Geier kreist immer und überall so auch in der SVP. Aber wen wunderts?
Verantwortungslos ist es, die Fratelli in die Koalition zu nehmen.
anscheinend wissen ein paar Abgeordnet nicht wofür sie gewählt worden sind so verantwortunslos wie sie sich benehmen Frage? sind sie für das Volk da oder nur Casino zu machen dann sollen sie gehen schade um jeden € den sie bekommen.
Für das Volk schon lange nicht mehr
Nicht lange mimosenhaft jammern, sondern einfach wie üblich schönreden 😂😂
schon nicht fein, wenn man die Stimmkarten der Wähler vor dem Urnengang nicht wie im Landtag kontrollieren kann, gelle.
sie wollen ihn einfach nicht
Wer den Stimmzettel offen zeigt, zeigt damit auch gleichzeitig an, was er von dieser Wahl im allgemeinen, der Wahl Kompatschers im besonderen, und wiederum von der Demokratie im allgemeinen und im speziellen hält: nichts.
Alles zusammen ein Kasperletheater das seinesgleichen sucht! Einfach nur noch peinlich, aber zum Gluck ist den gegenwärtigen Politikern nix zu blöd!
Nie genug Geld alle
Eigentlich kaum zu glauben, dieses Kasperletheater. Das hat nicht mal etwas mit Kindergarten zu tun, denn Kleinkinder Benehmen sich fairer.