Von: mk
Meran – Die Unwetter der letzten Woche haben in Teilen Südtirols verheerende Schäden am Baumbestand verursacht. Neben großen Sachschäden gab es auch Menschenleben zu beklagen. Meran wurde diesmal von den orkanartigen Winden verschont. In der Kurstadt gab es kaum Schäden am Baumbestand.
“Es ist jedoch wichtig zu unterstreichen, dass in Zeiten zunehmend extremer Wetterverhältnisse eine sachgemäße und regelmäßige Kontrolle der Stadtbäume und die Durchführung der notwendigen Eingriffe grundlegend für die ernsthafte und vorausschauende Verwaltung dieses öffentlichen Gutes sind. Die Stadtgärtnerei arbeitet das ganze Jahr über intensiv an der Pflege und Kontrolle des Meraner Baumbestands und ersetzt auch regelmäßig kranke, instabile und in die Jahre gekommene Bäume. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ist dabei das oberste Gebot”, erklärte Stadträtin Gabriela Strohmer.
“Im urbanen Bereich ist eine regelmäßige Pflege und Kontrolle des Baumbestands unerlässlich. Diese erfolgt gemäß dem Fünfjahresplan für die Instandhaltung des Baumbestandes”, sagte Stadtgärtnerei-Direktorin Anni Schwarz. “Unsere ausgebildete Baumkontrolleurin Lidia Martellato überprüft die öffentlichen Bäume Tag für Tag visuell vor Ort, entlang der Straßen und in den Parkanlagen. Ziel ist es, jeden Baum je nach Standort und Alter periodisch visuell zu prüfen. Wenn diese Untersuchungen klare Hinweise geben, dass die Schadsymptome eines Baums überhand nehmen und die Stabilität nicht mehr gewährleistet ist, müssen wir eingreifen und diesen Baum ersetzen. Das geschieht niemals leichtfertig. Herabfallende Äste oder gar umstürzende Bäume, die in einem Wald weitgehend unproblematisch sind, sollen durch die vorbeugenden Maßnahmen der Stadtgärtnerei möglichst vermieden werden”, so Schwarz.
Baumbestand für kommende Generationen erhalten
Auf dem Meraner Gemeindegebiet stehen knapp 7.000 hochstämmige Bäume, die allesamt im Baumkataster der Gemeinde erfasst sind. Für jeden Baum gibt es eine Art Visitenkarte, auf der die biologischen Merkmale des Baum, sämtliche Kontrollen und Eingriffe im Laufe der Jahre festgehalten werden, damit immer auch der Verlauf der leider an Stadtbäumen zahlreichen Schadsymptome überprüft werden kann.
Jedes Jahr werden alle gefällten Straßenbäume nachgepflanzt. Insgesamt nimmt die Zahl der öffentlichen Bäume leicht zu, da gerade bei Sanierungen von Straßenzügen darauf geachtet wird, neue Bäume vorzusehen. “Um den Baumbestand auch für die kommenden Generationen zu erhalten, müssen Bäume am Ende ihres Lebenszyklus ersetzt werden. Nur so sorgen wir für einen ausgeglichenen und homogen gewachsenen Baumbestand, an dem sich die Meranerinnen und Meraner auch in 50 Jahren noch erfreuen können”, erklärte Martellato.
“Der Klimwandel und die häufiger auftretenden Wetterextreme machen die Baumpflege in der Stadt noch schwieriger und stellen die Stadtgärtnerei vor neue Herausforderungen. Damit sie ihre Arbeit fachgerecht und punktuell weiterführen kann, sind eine konstante Weiterbildung des Personals und entsprechende Investitionen in Geräte, Ausrüstung und Dienstleistungen erforderlich”, so Stadträtin Strohmer. „In diesem Sinne ist auch geplant, nächstes Jahr die Baumkontrollen weiter zu intensivieren.“
Situation in Meran nach Unwetter
Meran wurde von den schlimmsten Ausläufern der Unwetter der vergangenen Woche zwar verschont, auch hier gab es aber einige Zwischenfälle. So mussten zum Beispiel die Tappeinerpromenade und die Gilfpromenade aus Sicherheitsgründen einige Tage gesperrt werden. Ebenso gesperrt wurden – infolge eines Steinschlags – der Lazagsteig und der Fußgänger- und Radweg Meran-Passeier. Die starken Regenfälle brachten den Hang auf der Höhe der Hausnummer 31/A in Bewegung und etwa drei Kubikmeter Material kamen zum Großteil im darunterliegenden Steinschlagschutzzaun zum Stillstand. Zurzeit werden die Dringlichkeitsmaßnahmen durchgeführt, um den Weg wieder öffnen zu können.