Von: Ivd
Wie gut spricht Europa Englisch? Der aktuelle EF English Proficiency Index 2024 gibt Aufschluss – und sorgt für Überraschung: Während nordeuropäische Länder wie die Niederlande oder Schweden wenig überraschend mit exzellenten Ergebnissen glänzen, schneiden zwei große EU-Länder auffallend schlecht ab. Italien und Frankreich landen auf dem vorletzten und vorvorletzten Platz der Liste.
Frankreich erreicht lediglich 524 Punkte, Italien nur 528 – und liegt damit im Bereich „moderater“ Sprachkenntnisse. Noch schlechter ist in Europa nur die Türkei (497), wo nicht einheitlich Englisch als erste Fremdsprache gelehrt wird. Zum Vergleich: Die Niederlande führen das Ranking mit 636 Punkten an, gefolgt von Norwegen (610), Schweden (608), überraschend Kroatien (607) und Portugal (605), die alle in die Kategorie „sehr hoch“ fallen.
Deutschland landet mit 598 Punkten im oberen Mittelfeld der Gruppe mit „hohem“ Niveau. Auch Belgien, Finnland, Polen oder Tschechien liegen in dieser Kategorie. Doch in Südeuropa zeigen sich eklatante Schwächen. Der Abstand zum Spitzenfeld ist deutlich – und hat laut Studienautoren strukturelle Gründe.
Regionale Unterschiede
Laut EF Education First, die den Index jährlich veröffentlicht, spiegeln die Ergebnisse regionale Unterschiede in Bildung, Zugang zu Englischunterricht und praktischer Anwendung wider. In vielen Ländern herrschen zudem nicht immer einheitliche Regeln zum Erlernen der englischen Sprache. In Südtirol wird zum Beispiel als erste Fremdsprache Italienisch beziehungswiese Deutsch gelehrt, was Italien gesamte Ergebnis verschlechtert.
Der Index basiert auf den Testergebnissen von über 2,1 Millionen Erwachsenen aus 116 Ländern, die im Jahr 2023 freiwillig teilgenommen haben. Auffällig ist, dass Norden und Westen Europas das Ranking dominieren, während der Süden und Osten noch Luft nach oben haben. Die Kluft zwischen den Regionen bleibt bestehen – und mit ihr die Herausforderung, gleiche Bildungschancen zu schaffen.
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