Von: mk
Bozen – “Die schwache Beteiligung an der Mitarbeiterbefragung in Südtirols Sanitätswesen sowie die hohe Unzufriedenheit der Mitarbeiter ist die Folge von Maulkorberlassen und Disziplinarmaßnahmen der Sanitätsführung gegen Mitarbeiter sowie die ständige Verunsicherung durch eine chaotische Sanitätspolitik”, so der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.
“Das lässt sich nicht schönreden, wie dies Generaldirektor Thomas Schael und der Kommunikationschef des Sanitätsbetriebes Lukas Raffl versuchen. Dass nur rund ein Viertel der Sanitätsangestellten überhaupt antworten und die Zufriedenheit in mehreren Bereichen sehr unterkühlt ist, kann man nicht einfach durch Vergleiche mit anderen Regionen schönreden. Vergleiche mit anderen Sanitätsbetrieben in Italien sind unsinnig, wir sind hier in Südtirol und die Ergebnisse hier sind aufgrund unserer besonderen Voraussetzungen gesondert zu betrachten”, so der Abgeordnete.
“In jedem Betrieb dieser Größenordnung würde man nach solchen Ergebnissen zuallererst den Kommunikationschef feuern und dann den Personalchef des Betriebes. Und die politischen Aufsichtsräte in der Landesregierung müssten sich die Frage stellen, ob sie den Betrieb überhaupt im Griff haben”, so der Abgeordnete.
“Der Sanitätsbetrieb und die Sanitätspolitik ist in den letzten Jahren vor allem dadurch aufgefallen, dass man vielerorts Mitarbeiter im Unklaren über Reformmaßnahmen gelassen hat, dass Mitarbeiter mit Disziplinarmaßnahmen bestraft oder ihnen diese angedroht wurden, wenn sie sich öffentlich geäußert hatten. Und zudem haben nicht nur die Patienten sondern vor allem auch die Mitarbeiter das Gefühl, dass die Spitze in Politik und Sanitätsbetrieb bei der Sanitätsreform alle überfährt und bisweilen recht chaotisch vorgeht”, so der Abgeordnete.
“Maulkorbe können schön unzufrieden machen. Und wenn dann noch eine Mitarbeiterbefragung gemacht wird, die in ihrer Form bei den Sanitätsbediensteten nicht unberechtigte Zweifel an der Anonymität geweckt haben, dann darf man sich nicht wundern, dass die Teilnahme an der Befragung dürftig und das Ergebnis nicht unbedingt hoffnungsvoll ist”, so Pöder.