Von: luk
Bozen – Laut Aussagen von Mobiltätslandesrat Alfreider wird es heuer auf den Dolomitenpässen keine Maßnahmen zur Reduzierung der übermäßigen Verkehrsbelastung geben. “Das ist ein großer Schritt zurück. Die Versuche der letzten beiden Jahre sind damit als gescheitert zu betrachten. Dabei ist eine funktionierende Verkehrsberuhigung eine der Auflagen der ersten Überprüfung des Weltnaturerbes durch UNESCO”, so der Dachverband für Natur- und Umweltschutz.
“Bereits gestern berichtete die Presse über ein Treffen des Trientner Tourismuslandesrates Failoni mit dem Südtiroler Mobilitätslandsrat Alfreider. Die gemeinsame Position: Ganze zehn Jahre nach der Ernennung des Dolomiten-Weltnaturerbes soll ein gemeinsamer Weg eingeschlagen werden, um das Verkehrsproblem auf den Dolomitenpässen anzugehen. Einstweilen werden aber heuer keine verkehrsberuhigenden Maßnahmen umgesetzt. Damit sind die Versuche der letzten beiden Jahre unter der Marke #dolomitesvives de facto als gescheitert anzusehen. Die Verkehrsberuhigung auf den Pässen im Weltnaturerbe-Gebiet ist ja eine der notwendigen Bedingungen, die bereits bei der ersten Überprüfung der Umsetzung des Weltnaturerbes durch die UNESCO im fernen Jahre 2011 festgelegt wurde. Es stellt sich daher die Frage, was man in all den Jahren an konkreten und effektiven Maßnahmen vorzuweisen hat, wenn man #dolomitesvives im heurigen Jahr ersatzlos streicht? Und wie will man diese Untätigkeit gegenüber der UNESCO rechtfertigen?
Es erscheint auch eigenartig, dass in diesem Zusammenhang die Entscheidung nur beim Mobilitätslandesrat Alfreider zu liegen scheint. Was sagt die für das Weltnaturerbe zuständige Landesrätin Hochgruber Kuenzer dazu”, fragt der Dachverband.
Der Dachverband bleibt jedenfalls bei seiner Forderung, “ein auf die jeweilige Verkehrssituation abgestimmtes Zeitfenster auf allen Dolomitenpässen einzuführen, das vor allem den „Tages-Durchzugsverkehr“ eindämmen soll, der den Dolomiten weder wirtschaftlich noch kulturell viel bringt. Diese Zeitfenster für den individuellen motorisierten Verkehr sind dabei so zu gestalten, dass Anrainer und Beschäftigte auf den betroffenen Abschnitten keine zusätzlichen Belastungen erleiden müssen. Im Gegenteil, durch den Wegfall der „Durchzugstouristen“ wird ihr Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig aufgewertet – zum Wohle aller.”