"Natur und Bevölkerung schützen"

Vorschläge des Team K für ein nachhaltiges Tourismusmanagement

Freitag, 01. August 2025 | 09:37 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Das Team K hat zwei Vorschläge präsentiert, um in Zukunft übermäßige Touristenströme an den überlaufenen Attraktionen Südtirols zu vermeiden. Diese werden im Herbst diskutiert, da sie im Rahmen der Haushaltsberatungen nicht zur Abstimmung kamen. Der Erstunterzeichner Paul Köllensperger erklärt: „Es geht darum, die regelmäßig auftretenden Exzesse in bestimmten Gebieten und zu bestimmten Zeiten zu vermeiden. Wir müssen unser Territorium und die lokale Bevölkerung schützen. Deshalb schlagen wir eine Besucherobergrenze für unsere Hotspots vor, aber mit Vorrang für die Menschen im Lande. Zudem fordern wir einen Stopp für neue touristische Aufstiegsanlagen sowie für Marketingaktivitäten in der Hochsaison.“

Keine neuen touristischen Aufstiegsanlagen

Der Antrag fordert die Landesregierung auf, keine neuen Aufstiegsanlagen zu touristischen Zwecken außerhalb der Kategorie A, also des öffentlichen Verkehrs, zu genehmigen und weitere Steuergelder für die Errichtung oder Unterstützung von Anlagen auf neuen Trassen auszuschließen, die nicht den Kriterien nachhaltiger Mobilität und dem Nutzen für die lokale Bevölkerung entsprechen.

Südtirol verfüge bereits über ein ausgezeichnetes Infrastrukturnetz, das auch durch den Mehrwert des Tourismus entstanden ist. Dennoch sei heute ein Kurswechsel notwendig, um das Landschaftsbild und die Lebensqualität der Gebiete nicht zu gefährden, findet das Team K. Stattdessen solle das öffentliche Verkehrsnetz – einschließlich der Seilbahnen der Kategorie A – als Instrument nachhaltiger Mobilität und Alternative zum privaten Autoverkehr weiter ausgebaut werden.

Die Bilder der kilometerlangen Warteschlange an der Seceda-Seilbahn haben in den sozialen Medien die Runde gemacht – „sie sind aber nur die Spitze des Eisbergs“, so das Team K. Südtirol werde zunehmend Opfer seines eigenen Erfolgs. „Aus diesem Grund haben wir einen Beschlussantrag eingebracht, der die Einführung eines Systems zum Management besonders stark frequentierter Destinationen (Hotspot-Management) vorsieht. Das Ziel ist klar: In Spitzenzeiten soll der Zugang über Online-Reservierungen, Zeitfenster und begrenzte Ticketkontingente geregelt werden, wobei gleichzeitig den Einheimischen durch den Südtirol Pass ein bevorzugter Zugang gewährt wird.“

Der Vorschlag orientiert sich an bereits bestehenden Modellen in anderen italienischen und europäischen Regionen, etwa den limitierten Strandzugängen in Sardinien. Konkret verpflichtet der Antrag die Landesregierung, innerhalb von sechs Monaten gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden einen detaillierten Plan für die Einführung des Kontingentsystems auszuarbeiten und während der Hochsaison auf touristische Marketingkampagnen zu verzichten.

„Die Bilder überfüllter Touristen-Hotspots haben für Diskussionen gesorgt und verständlicherweise mediales Aufsehen erregt. Nun überschlagen sich alle – allen voran Landesrat Walcher – mit Aussagen in der Presse, dass Zugänge eingeschränkt werden müssten. Das Team K hatte diesen Vorschlag bereits vor sechs Jahren eingebracht, doch die SVP hat ihn damals im Landtag abgelehnt. Heute hören wir große Ankündigungen, während die Situation längst aus dem Ruder läuft. Wir werden sehen, wie sie sich nun im Landtag verhalten“, so Paul Köllensperger abschließend.

Bezirk: Bozen

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