Kommentar

Wahl nach der Wahl?

Dienstag, 06. Februar 2018 | 10:16 Uhr

Bozen – Der Wahlkampf in Italien ist voll im Gange. Während das Mitterechtsbündnis vor allem mit Steuergeschenken und ausländerfeindlichem Populismus punkten will, verspricht die Fünf-Sterne-Bewegung ein Grundeinkommen und eine Senkung des Pensionseintrittsalters.

Daneben versucht sich das Mittelinks-Bündnis rund um PD-Chef Matteo Renzi als seriöse, europatreue Kraft zu profilieren, die vor allem die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen will.

Das Saubermann-Image hat allerdings ein paar Kratzer. Emporkömmling Renzi hat sich nach seinem Rücktritt als Premier wieder nach vorne in die erste Reihe gedrängt. Und die Rettung angeschlagener Banken auf Kosten der Steuerzahler unter dem PD ist bei den Italienern auch nicht gut angekommen.

Gerechnet werden darf also mit Neuwahlen nach der Wahl: Laut Umfragen erreicht das Mittelinks-Bündnis 28 Prozent, das Mitterechtsbündnis liegt vorne, während stärkste Einzelpartei die Fünf-Sterne-Bewegung ist – und sowohl Renzi als auch Berlusconi schließen eine große Koalition aus.

Von: mk

Bezirk: Bozen