STF fordert historische Lösung bei Ortsnamen

„Washington ist nicht Rom“

Montag, 06. März 2017 | 13:28 Uhr

Bozen – Während sich die US-Regierung in Washington im Jahr 2015 dazu durchgerungen hat, den höchsten Berg Nordamerikas in Anerkennung der Traditionen und der Menschen in Alaska wieder in den historischen indianischen Namen “Denali” umzubenennen, gehen die Uhren in Rom doch wesentlich anders, findet die Süd-Tiroler Freiheit. Dort habe es zuletzt unter den Senatoren eine Unterschriftensammlung gegeben, um den von SVP Unterhändlern ausgehandelten Ortsnamenkompromiss auch noch zu Fall zu bringen. Auf eine wohlwollende Einsicht nach amerikanischem Vorbild werde man von Seiten des Staates Italien wohl vergeblich warten, glaubt der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer.

„In der Ortsnamenfrage muss man von einem Totalversagen der SVP sprechen! Die größte Chance zu einer Lösung des Problems hat sie 1992 vergeben, indem sie die Lösung der Ortsnamenfrage nicht als Bedingung zur sogenannten Streitbeilegung zwischen Österreich und Italien eingefordert hat. Die Zeit arbeitet seither gegen eine gerechte (historische) Lösung dieser Angelegenheit“, meint die Süd-Tiroler Freiheit.

Diese Woche wird im Landtag ein Begehrensantrag der Bewegung zur Abschaffung der drei faschistischen Dekrete zur Toponomastik behandelt.

“Während in Aosta nach dem 2. Weltkrieg die historischen Ortsnamen wiedereingeführt wurden, sind sie in Südtirol lediglich nur geduldet. Deshalb verlangen wir mit unserem Antrag von der Landesregierung, dass sie bei den zuständigen Stellen in Rom interveniert, damit alle faschistischen Dekrete zur Toponomastik in Südtirol abgeschafft werden, welche einen Verstoß gegen die UN-Menschenrechtscharta (ratifiziert auch durch Italien) darstellen. Erst dann kann man auf gleicher Augenhöhe über eine gerechte Lösung dieser Frage verhandeln”, gibt sich Zimmerhofer überzeugt.

Von: mk

Bezirk: Bozen