Michael Häfner geht nach Österreich

Weiterer Primar kehrt Bozner Spital den Rücken

Mittwoch, 08. Mai 2019 | 16:32 Uhr

Bozen – Auch der Primar der Abteilung Gastroenterologie, Michael Häfner, wird Medienberichten zufolge am 1. Juli das Bozner Krankenhaus verlassen.

Häfner will zurück nach Österreich, wo er einen offenbar gut dotierten Posten angenommen hat.

Erst kürzlich hatte sich der Primar der Reha-Abteilung, Peter Zelger, verabschiedet und das Spital in Bozen verlassen.

Team Köllensperger: „Flucht aus dem Sanitätsbetrieb“

“Was ist los im Südtiroler Sanitätsbetrieb?”, fragen sich die Landtagsabgeordneten Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder vom Team Köllensperger. Innerhalb weniger Wochen haben drei Führungskräfte ihren Rückzug angekündigt.

Sanitätsdirektor Dr. Thomas Lanthaler tritt im Oktober eine Hausarztstelle an, ebenso der Primar Dr. Zelger.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sanitätsbetriebs erfahren stets aus den Medien die Änderungen ihrer Führungsetagen. Eine derartige Kommunikationsstrategie ist eines öffentlichen Betriebes dieser Größenordnung mit mehr als 9.000 Mitarbeitern unwürdig und geht mit Verwirrung und Orientierungslosigkeit einher“, kritisieren Ploner und Rieder.

„Es wäre das mindeste gewesen, eine Pressekonferenz einzuberufen und anzukündigen, dass Sanitätsdirektor Dr. Lanthaler, der zudem stellvertretender Generaldirektor ist, Primar Dr. Zelger und nun auch Primar Dr. Häfner ihre Ämter niederlegen. Die Angestellten und vor allem die Bevölkerung haben ein Recht zu erfahren, warum Führungspersonen den Betrieb so unerwartet verlassen und wie es jetzt weitergeht”, sagt Franz Ploner.

Im Jahr 2017 haben 139 Angestellte im Sanitätsbetrieb gekündigt, letztes Jahr waren es bereits 268. Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder schlagen Alarm und stellen an Landesrat Thomas Widmann und Generaldirektor Florian Zerzer folgende Fragen: “Gibt es Strategien gegen diese Kündigungswelle? Werden die Gründe für die Kündigungen erhoben? Wie will man in dieser Situation dem gravierenden und sich verstärkenden Ärzte- und Pflegepersonalmangel entgegen wirken?”

Von: mk

Bezirk: Bozen