Von: mk
Meran – Der Grundtarif für den Restmüll enthält eine bestimmte Menge an Abfall, der ohne Aufpreis entsorgt wird. Heuer erfolgte in Meran eine Reduktion um 35 Prozent. Dabei haben bereits im vergangenen Jahr mehr als 7.000 Haushalte die Mindestentleerungen überschritten. Die Grünen fordern jetzt bürgerfreundlichere Information – und ein Nachjustieren bei den Tarifen.
SVP, Alleanza und Civica haben für 2023 die Mindestentleerungen um 35 Prozent für alle Haushalte gesenkt. Dabei haben im vergangenen Jahr 21 Prozent der Haushalte, die ihren Restmüll am Presscontainer abgeben, die Mindestentleerungen überschritten. Es handelt sich um 2.167 Haushalte. Es sind hingegen 4.857 Haushalte, deren Restmüll im schwarzen Eimer abgeholt wird und die 2022 die Mindestentleerungen überschritten haben. Das sind 46 Prozent. Die fachgemäße Entsorgung jedes weiteren Kilos kostet 0,42 Cent.
Im Jahr 2023 dürften weitaus mehr Haushalte zusätzliche Entleerungen zahlen müssen, so die Grünen in einer Medienmitteilung. Denn Küchenabfälle bzw. Biomüll wiegen im Vergleich zum Restmüll mehr, machen aber weniger Volumen aus. Haushalte, die ihren Restmüll über die Kübel (Volumen) entsorgen, werden wahrscheinlich in diesem Jahr noch rascher ihre Mindestentleerungen überschreiten als bisher. „Viele Familien dürften wohl bald mit einer hohen Müllrechnung überrascht werden“, so Johannes Ortner, Gemeinderat der Grünen. „Hohe Rechnungen dürften vor allem Familien mit Kleinkindern ins Haus flattern, nachdem SVP, Alleanza und Civica den Vorschlag der Grünen nach einer Ermäßigung für die Entsorgung von Windeln abgelehnt hatten, ähnlich jener für Seniorinnen und Senioren mit ärztlichem Attest.“
Die Grünen bringen daher gleich mehrere Vorschläge in den Gemeinderat. „Wir wollen verhindern, dass Menschen aus Sorge vor einer explodierenden Müllrechnung ihre Abfälle nicht ordnungsgemäß abgeben“, so Andrea Rossi. Erstens sollen die Stadtwerke alle Haushalte unverzüglich über die bereits genutzten Mindestentleerungen in diesem Jahr informieren. Zweitens sollen die Stadtwerke innerhalb Oktober 2023 den Gemeinderat über die genutzten Mindestentleerungen im laufenden Jahr informieren und eine Analyse vorlegen, ob die Reduktion der Mindestmenge um 35 Prozent (im Vergleich zu 2022) im selben Maße für Presscontainer (Kilogramm) und Restmüll-Kübel (Volumen) für das Jahr 2024 beibehalten werden soll. Drittens soll die inzwischen rund 20 Jahre alte Berechnung zwischen dem Verhältnis von Volumen (Eimer) und Kilogramm (Presscontainer) neu gemacht werden, weil sie augenscheinlich nicht mehr den heutigen Gegebenheiten entspricht.
„Wer achtsam trennt und wenig Müll verursacht, muss belohnt werden. Derart große Unterschiede zwischen den verschiedenen Systemen zur Entsorgung innerhalb der Stadt sind allerdings nicht fair. Wir fordern daher eine Anpassung der Tarife – für mehr Gerechtigkeit und zur Unterstützung von Familien mit Kleinkindern”, so die grüne Fraktionssprecherin Madeleine Rohrer.