Kundgebung in Bozen

Widerstand gegen Nasenflügeltests

Montag, 29. März 2021 | 09:23 Uhr

Bozen – Gleich nach den Osterferien werden die Nasenflügeltests in den Grund- und Mittelschulen in Südtirol Pflicht. Wer den Tests verweigert, wird automatisch in den Fernunterricht überstellt. Nicht alle sind jedoch damit einverstanden.

Wie die Tageszeitung Alto Adige schreibt, hat am Sonntagnachmittag auf den Talferwiesen ein Protestkundgebung stattgefunden, zu der die Gruppe „Genitori attivi“ aufgerufen hat. Bei der Kundgebung waren neben vielen Eltern auch Kinder und Jugendliche zugegen.

Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. Mehrere Spruchbänder wurden ausgebreitet. „Wir sind weder Maskenverweigerer noch Impfgegner. Wir sind nur gegen die Tests und gegen den Fernunterricht“, stellte Anna Capuano klar.

Kritisiert wird die Verordnung des Landeshauptmannes Nr. 15 vom 19. März. Darin wird unter anderem festgelegt, dass ab 7. April Präsenzunterricht in Grund- und Mittelschulen nur mehr für jene möglich ist, die an den Nasenflügeltests teilnehmen. Alle anderen müssen in den Fernunterricht.

„Wir geben all jenen Eltern eine Stimme, die von Erpressungen dieser Art genug haben“, erklärte Capuano. Schule sei ein Grundrecht, das von der Verfassung gewährt werde.

Widerstand regt sich nicht nur unter den Eltern, auch bei den Schuldirektoren gibt es Bedenken. Rund 50 Direktoren von deutschen und italienischen Schulen haben Medienberichten zufolge in einem offenen Brief gefordert, dass die Nasenflügeltests zu Hause unter Verantwortung der Eltern gemacht werden.

In der Schule würde auf diese Weise einerseits keine Unterrichtszeit verloren gehen. Andererseits würden positiv getestete Kinder gar nicht erst in die Schule kommen.

Am Sonntag ist es auch in Bruneck zu einer Protestkundgebung gekommen.

Von: mk

Bezirk: Bozen