Von: mk
Meran – Der Meraner Stadtrat hat in seiner gestrigen Sitzung den neu erarbeiteten Durchführungsplan für die Wohnbauzone „Tschomper“ in Obermais angenommen.
Die Tschomperwiese war noch kurz vor Ende der Amtsperiode von Bürgermeister Günther Januth von privatem Grün in Wohnbauzone umgewidmet worden. Auf dem rund 5.900 m² großen Grundstück sollen in vier Gebäuden 30 Wohnungen für den Mittelstand entstehen. Die Stadtverwaltung unter Paul Rösch hatte, als Folge dieser Entscheidung, im Herbst 2016 den Durchführungsplan verabschiedet. Dieser regelt, wie die für eine Fläche bestimmte Kubatur verteilt wird, also die Höhe und Breite der Gebäude, die Anordnung der Grünflächen, der Autoabstellplätze und des Kinderspielplatzes.
Einige Nachbarn hatten gegen die Ausweisung der Wohnbauzone an der Vergilstraße Rekurs beim Verwaltungsgericht in Bozen (TAR) eingereicht. Der TAR hat 2018 den Rekurs teilweise angenommen, aber die Änderung des Bauleitplans – Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen – bestätigt. Dagegen haben die Nachbarn Berufung beim Staatsrat eingelegt.
„Die Gemeinde hat, da die Änderung des Bauleitplans vom Gericht bestätigt wurde, den vom Besitzer ausgearbeiteten Durchführungsplan der Baukommission und dem Gestaltungsbeirat zur Begutachtung vorgelegt und schließlich angenommen“, so Nicola de Bertoldi vom Amt für Stadtplanung. Die wesentlichen urbanistischenParamenter bleiben dieselben, d.h. es sollen vier Gebäude mit jeweils drei Stockwerken (die maximale Höhe sind 10,5 Meter) errichtet werden. Unverändert bleibt auch die Kubatur, d.h. 10.500 m3.
Der Durchführungsplan sieht auch einige, kleinere Neuerungen im Vergleich zur ersten und vom TAR annullierten Fassung vor: Die Zufahrt zu den 11 oberirdischen Besucherparkplätzen erfolgt immer über die Vergilstraße, aber jetzt werden die Rampe zu den Garagen sowie die genannten Besucherparkplätze mit einer Pergola überdacht. Eine kleine Fußgängerbrücke verbindet den Lazagsteig direkt mit der Wohnbauzone bzw. der Vergilstraße. Die Dächer des größten Gebäudepaars sind begrünt. „Der neu vorgelegte Durchführungsplan hat zudem besondere ökologische Aspekte aufgegriffen, an denen die Stadtverwaltung seit einiger Zeit arbeitet. So muss Regenwasser für die Bewässerung der privaten und gemeinschaftlichen Grünflächen genutzt werden. Es wird ein Dutzend Nistkästen für Fledermäuse, Mauersegler oder Mehlschwalben verbaut. Der Kinderspielplatz wird von der Straße durch eine Hecke aus verschiedenen einheimischen Sträuchern getrennt“, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Urbanistik und Umwelt.
In den kommenden Tagen werden alle Planungsdokumente im Bürgernetz publiziert. Interessierte haben, wie auch bei anderen Durchführungsplänen, 20 Tage Zeit, um ihre Bemerkungen schriftlich bei der Gemeinde zu hinterlegen. Erst nachdem die Stadtverwaltung diese bearbeitet hat, kann der Durchführungsplan endgültig genehmigt werden.
Obere Leopardistraße: Machbarkeitsstudie gutgeheißen
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung die Machbarkeitsstudie zur oberen Leopardistraße gutgeheißen. Damit kann die Detailplanung beginnen, sodass die Straße im Frühsommer 2020 umgebaut werden kann.
Die Machbarkeitsstudie greift das Konzept der unteren Leopardistraße auf: Geplant ist ein 2,5 Meter breiter Radweg in beide Richtungen mit hellem Asphalt und von der Fahrbahn abgetrennt, großzügige Gehsteige und Baumreihe auf einer Straßenseite. „In der Leopardistraße soll so die Baumallee der Otto-Huber-Straße ihre Fortsetzung finden, die sich allmählich bis zur Totistraße hin auflöst. Damit entsteht eine neue grüne Verbindung zwischen den prächtigen Alleen des Zentrums mit dem Pferderennplatz“, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Urbanistik und Mobilität.
Die Fahrgasse ist mit 3,30 Meter und als Einbahn geplant. Davon ausgenommen ist das Teilstück vor der Feuerwehr, das weiterhin für die Einsatzkräfte in beiden Richtungen befahren bleibt. Das Projekt beinhaltet auch die definitive Umgestaltung des Kreuzungsbereichs mit der Petrarcastraße. Dort wird eine intelligente Ampel installiert, die die Bewegung aller Verkehrsteilnehmer abhängig vom Verkehrsfluss regelt. Diese Maßnahme wird im Rahmen des Programms zur Reduzierung des gesundheitsschädlichen NO2 umgesetzt. „Eine dazu vorab durchgeführte Simulation hat gezeigt, dass eine intelligente Ampel den Stau auf der Petrarcastraße um 50 bis 80 Prozent verringern kann“, so Rohrer.
„Teil der Umbauarbeiten in der Oberen Leopardistraße betreffen auch die Verlegung neuer Leitungen für Trinkwasser und Glasfaser“, so Diego Zanella, Stadtrat für Infrastrukturen.
Die Machbarkeitsstudie zur Neugestaltung der Leopardistraße war bereits im Januar im Rathaus ausgehängt und wurde an einem Abend gemeinsam mit Anrainern und Interessierten diskutiert. Rege in die Debatte eingebracht haben sich auch Vertreter des Stadtviertelrats Wolkenstein, die unter anderem Vorschläge für die Bepflanzung gemacht haben.
„Die Kosten für die Umgestaltung der Straße belaufen sich auf rund 1,2 Millionen. Die Arbeiten sollen im Frühsommer 2020 in Angriff genommen werden. Das Projekt wird alsbald der Baukommission zur Genehmigung vorgelegt“, so Zanella.