Von: mk
Bozen – Die Bergbauern sorgen sich nicht nur um ihre Tiere, sondern nach den letzten Vorfällen auch um ihre Kinder. Die Fraktionsvorsitzenden im Südtiroler Landtag sprachen sich mehrheitlich für eine gemeinsame Linie gegenüber Rom und Brüssel aus, eine Übernahme der Zuständigkeit durch das Land und eine Zusammenarbeit mit Nachbarregionen.
Eine Delegation jener Kleintierzüchter, die heute auf dem Magnagoplatz protestiert hat, hat sich mit den Fraktionsvorsitzenden und Präsident Josef Noggler getroffen. Die Bergbauern schilderten eindringlich die Schwierigkeiten, denen sie seit dem Auftreten des Wolfs gegenüberstehen. Neben den Mühen mit der Haltung der Schafe und Ziegen müssten sie sich nun auch mit der Wolfabwehr beschäftigen. Der Wolf habe keine Konkurrenz und keine Scheu mehr, sich den Häusern zu nähern, er sei damit auch eine Gefahr für den Menschen. „Wir können unsere Kinder nicht mehr vors Haus lassen“, sagt die Bäuerin eines Hofs, vor dem kürzlich Tiere gerissen wurden. Die Einzäunung sei im steilen, teils felsigen Gelände unmöglich und auch nicht effizient. Die Bauern luden die Abgeordneten ein, sich ein Bild vor Ort zu machen und, vor allem, schnell zu handeln.
Präsident Josef Noggler, Vizepräsidentin Rita Mattei und die Fraktionsvertreter Andreas Leiter Reber, Sven Knoll, Carlo Vettori, Alessandro Urzì, Gerhard Lanz, Brigitte Foppa, Diego Nicolini und Peter Faistnauer äußerten zum Teil unterschiedliche Positionen zum Problem. Mehrheitlich war man aber der Meinung, dass es eine einheitliche Position, die man Rom, Brüssel und den Nachbarregionen vorlegen wolle, auch um die Zuständigkeit für diesen Bereich zu erhalten.