Von: luk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert die SVP nach einem O-Ton im Radio von SVP-Obmann Philipp Achammer, wonach dieser es nicht ausschließt, nach der Landtagswahl eine Koalition mit Fratelli d’Italia einzugehen.
“Es sind skurrile Aussagen, die der SVP-Obmann heute im RAI-Morgengespräch geäußert hat. Die SVP kann sich zukünftig eine Koalition mit den neofaschistischen Fratelli d’Italia vorstellen, weil diese in Autonomiefragen angeblich eine Kehrtwende hingelegt haben. Mit Verlaub, Herr Achammer, als Bildungslandesrat sollten Sie eigentlich wissen, dass eine Wende um 360° lediglich eine Drehung um die eigene Achse ist und man wieder genau dort steht, wo man gestartet ist. Fratelli d’Italia gibt sich zwar nach außen kuschelweich, hinter der flauschigen Fassade lauert aber noch immer die Fratze des Faschismus und der Italianità”, so die Bewegung.
“Es sei dem Bildungslandesrat verziehen, dass er den Unterschied zwischen 360° und 180°durcheinanderbringt. Als Obmann der SVP sollte er aber das politische Erinnerungsvermögen und die politische Weitsicht besitzen, um eine Partei wie Fratelli d’Italia richtig einzuschätzen”, heißt es weiter und es werden folgende Fragen gestellt:
Hat die SVP schon vergessen, dass Giorgia Meloni die Vertreibung all jener Südtiroler über den Brenner gefordert hat, die sich nicht als Italiener fühlen?
Hat die SVP schon vergessen, dass die Vertreter von Fratelli d’Italia die Autonomie vehement bekämpft haben und verpflichtende Italienischkenntnisse von den Südtirolern verlangen?
Hat die SVP schon vergessen, dass die Vertreter von Fratelli d’Italia den Faschismus und Mussolini glorifizieren?
Hat die SVP schon vergessen, dass die Vertreter von Fratelli d’Italia die Auslieferung der im Exil lebenden Freiheitskämpfer fordern?
Hat die SVP schon vergessen, dass die Vertreter von Fratelli d’Italia die Wien-Fahrten der Südtiroler Schulen unterbinden wollen und fordern, dass die Südtiroler endlich die Zugehörigkeit zu Italien akzeptieren sollen?
“Das Problem ist nicht die politische Orientierung von Fratelli d’Italia, deren Ausrichtung hat sich nicht geändert und ist bekannt. Das Problem ist die SVP, diese hat ihre politische Ausrichtung nämlich um 180° gedreht. Die SVP wurde gegründet, um die Selbstbestimmung Südtirols zu erreichen, davon ist nichts mehr übrig geblieben. Für den Erhalt der eigenen Macht ist die SVP heute sogar bereit, mit den größten Feinden Südtirols zu koalieren. Frei nach Bertolt Brecht: ‘Zuerst die Macht, dann die Moral'”, findet die Süd-Tiroler Freiheit.