Von: apa
Österreichs Eishockeyteam hat bei der Weltmeisterschaft in Stockholm den zweiten Erfolg gefeiert und damit den Klassenerhalt geschafft. Die ÖEHV-Auswahl besiegte am Freitag Frankreich hochverdient 5:2 (3:0,0:0,2:2) und kann mit fünf Punkten nicht mehr absteigen. Ein Traumstart mit der Führung nach 39 Sekunden und gnadenlose Effizienz im ersten Drittel ebneten den Weg zum ersten WM-Sieg gegen die Franzosen seit 21 Jahren.
Nach der 4:0-Niederlage der Slowenen im Abendspiel gegen WM-Gastgeber und Gold-Mitfavorit Schweden ist der vierte Klassenerhalt hintereinander und das Ticket für die WM 2026 in der Schweiz (15. bis 31. Mai in Zürich und Fribourg) fix.
Nun können die Österreicher ganz ohne negativem Druck ins Turnierfinish gehen. Die Ziele gehen ihnen aber nicht aus. “Das nächste Ziel wäre, drei Siege zu haben”, sagte Teamchef Roger Bader, dessen Vertrag sich durch den Erfolg automatisch um ein Jahr verlängert hat. Mit einem weiteren Sieg am Sonntag (16.20 Uhr) gegen Slowenien könnte es zum Abschluss am Dienstag (12.20/beide live ORF) gegen Lettland sogar um den Viertelfinaleinzug gehen.
Kasper traf nach 39 Sekunden
Die Österreicher starteten, wie man es sich nur wünschen kann. NHL-Stürmer Marco Kasper traf nach 39 Sekunden ins kurze Eck. Auch der zweite Torschuss saß, Vinzenz Rohrer staubte erfolgreich ab (8.). Rohrer bildete mit Lukas Haudum und Brian Lebler eine neue Linie, weil Benjamin Baumgartner wegen einer Gesichtsverletzung ausfiel. “Wir hatten ein bisschen Bedenken gehabt, weil die Partie gestern (Anm.: am Abend gegen Kanada) schon ziemlich viel Kraft gekostet hat. Zum Glück haben wir im ersten Drittel gleich entschlossen loslegen können, sind dann belohnt worden durch Tore”, sagte Bader.
Im Tor stand wie schon bei der Sensation gegen die Slowakei David Kickert. Er war keineswegs beschäftigungslos, aber wieder ein sicherer Rückhalt. Bei einem Lattenschuss von Jules Boscq (12.) stand ihm auch das Glück zur Seite. Seinem Gegenüber Antoine Keller unterlief dagegen ein grober Schnitzer, den Ramon Schnetzer ins leere Tor zum 3:0 nutzte (16.). Für Keller war damit das Spiel vorbei, er wurde durch Quentin Papillon ersetzt.
Turbulente Schlussphase
Im Mitteldrittel dominierten die Österreicher das Geschehen und erspielten sich einige tolle Chancen, unter anderem traf Rohrer nur die Stange (34.). In der 50. Minute wurde dem Schweizer Meister ein Treffer aberkannt. Nachdem der 20-Jährige in Unterzahl auf und davongezogen war, wurde er gelegt. Der dafür verhängte Penalty fand den Weg ins Tor, der Treffer wurde nach Video-Check aber aberkannt.
Wenig später zog Rohrer wieder aufs Tor, wurde offensichtlich gefoult, die Schiedsrichter ließen aber weiterspielen. Im Gegenzug traf Jordann Perret zum 1:3 (51.). In der Schlussphase wurde es noch turbulent. Kasper (58.) erzielte ins leere Tor seinen vierten Turniertreffer, Pierre-Edouard Bellemare verkürzte im Powerplay auf 2:4 (59.), mit einem weiteren Empty-Netter (60.) sorgte Peter Schneider für den Endstand.
“Natürlich hat es geholfen, dass die ersten zwei Schüsse reingegangen sind. Das Wichtigste war, dass wir weiter drücken und nicht aufgeben. Wir haben gewusst, dass es ein extrem hartes Spiel werden wird, weil wir tun uns immer recht schwer gegen die Franzosen. Deswegen ist es extrem wichtig, dass wir es gewonnen haben”, sagte Kasper. “Wir waren von Anfang an stark als Team. Es war nicht über 60 Minuten immer fehlerlos, aber wenn etwas passiert ist, sind wir stark zusammengeblieben und haben das dann mehr oder weniger trocken runtergespielt”, erklärte Schnetzer.
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