Ex-Trainer von Alcaraz zeigt sich offen für neues Engagement

“Auch Sinner wäre eine Option”

Donnerstag, 25. Dezember 2025 | 09:50 Uhr

Von: luk

Madrid – Juan Carlos Ferrero hat erstmals ausführlich über die Trennung von Carlos Alcaraz gesprochen und dabei auch einen möglichen nächsten Karriereschritt nicht ausgeschlossen. Der ehemalige Weltranglistenerste und Roland-Garros-Sieger von 2003 bezeichnete das Ende der siebenjährigen Zusammenarbeit mit dem spanischen Topspieler als “einen schwierigen Moment”.

In einem Interview mit der spanischen Sportzeitung “Marca” zeigte sich Ferrero emotional und reflektiert. “Wir haben alles mit großer Intensität gelebt. Im Moment bin ich verletzt, und alles braucht Zeit, um verarbeitet zu werden”, erklärte der 45-Jährige. Es werde ihm wehtun, Alcaraz künftig nur noch vor dem Fernseher spielen zu sehen. „Ich war verliebt in seine Art zu spielen, er hat ein beeindruckendes Charisma. Ich hoffe, die Kraft zu finden, einfach ein Fan von ihm zu sein.”

Ferrero hatte Alcaraz über sieben Jahre hinweg betreut und ihn zu 24 Turniersiegen geführt, darunter sechs Grand-Slam-Titel sowie an die Spitze der Weltrangliste. Trotz der Trennung betonte Ferrero, dass es keinen Bruch auf persönlicher Ebene gegeben habe. Unterschiedliche Ansichten mit dem Umfeld des Spielers seien ausschlaggebend gewesen, jedoch ohne Streit: “Sie haben seine Interessen vertreten, ich meine – am Ende haben wir gemeinsam entschieden, getrennte Wege zu gehen.”

Für die nahe Zukunft will Ferrero bewusst keine übereilten Entscheidungen treffen. “Nach acht Jahren ohne Pause tut es gut, zu Hause zu sein”, sagte er. Zwar habe es bereits erste Anfragen gegeben, doch gedanklich sei er noch bei Alcaraz. “Heute wäre es unmöglich, sofort wieder als Trainer einzusteigen.”

Eine Rückkehr in das Team von Alcaraz schloss Ferrero ebenso wenig aus wie ein neues, durchaus überraschendes Engagement. Auf die Frage nach einem möglichen Angebot von Jannik Sinner sagte er: “Wenn ein Angebot von Sinner käme, würde ich darüber nachdenken. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Aber zuerst muss der Schmerz nachlassen.”

Künftig wird Samuel López, bislang Teil des Trainerteams und langjähriger Coach von Pablo Carreño Busta, die Arbeit mit Alcaraz fortsetzen. Ferrero zeigte sich überzeugt, dass López die nötige Erfahrung mitbringe, um den eingeschlagenen Weg ohne größere Umbrüche weiterzuführen.

Alcaraz’ erstes Grand-Slam-Turnier ohne seinen langjährigen Mentor werden die Australian Open sein. Ferrero ist zuversichtlich: “Kurzfristig kann es schwierig werden, aber tennisbezogen hat Carlos alles, um diese Phase zu meistern. Er wird in Australien auf hohem Niveau spielen.”

Trotz der Trennung blickt Ferrero mit Stolz auf die gemeinsame Zeit zurück: “Wir sollten beide dankbar sein, uns begegnet zu sein. Ich habe ihm alles gegeben. Ob ich mehr als nur ein Trainer war, muss er selbst sagen – aber mein Einsatz war hundertprozentig.”

Bezirk: Pustertal

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