Von: apa
Simon Bucher hat am Sonntag zum Auftakt der Beckenbewerbe der Schwimm-WM in Singapur als erster Österreicher die 23-Sekunden-Marke über 50 m Delfin geknackt, das Finale der besten acht Athleten aber knapp verpasst. Der Tiroler belegte im Semifinale in 22,95 Sekunden Rang zehn. Iris Julia Berger und Bernhard Reitshammer schieden über 100 m Delfin bzw. 100 m Brust in den Vorläufen aus. Kanadas Ausnahmeschwimmerin Summer McIntosh holte erstmals WM-Gold über 400 m Kraul.
Bucher hatte bereits in den Vorläufen in 23,20 Sekunden die zehntbeste Zeit erzielt. Am Abend steigerte sich der Vize-Weltmeister über 100 Meter in einem enorm schnellen Semifinallauf noch einmal um eine Viertelsekunde. Auf das Finale fehlten Bucher vier Hundertstel. Sein bisheriger OSV-Rekord war bei 23,05 gestanden. “Ich bin total zufrieden mit der Zeit und mit dem Rennen”, betonte der 25-Jährige. “Es ist ein guter Start in die WM.” Im Vorjahr in Belgrad hatte Bucher im Delfinsprint EM-Silber geholt. Durch den neuen Olympia-Status hat die Strecke für ihn auch langfristig eine größere Relevanz.
Auftrieb für 100er
Vor allem aber nahm Bucher Selbstvertrauen für seine Spezialdisziplin, die 100 m Delfin, mit, die am Freitag und Samstag auf dem Programm stehen. “Wir haben viel am Speed vorne raus gearbeitet, und ich hoffe, dass sich das auf den Hunderter auch so auswirkt und ich hinten raus durchziehen kann”, sagte das OSV-Ass, das seinen Trainingsstützpunkt nach dem verpassten Olympia-Finale im Vorjahr von Linz wieder in die Heimat nach Innsbruck verlegt hat.
Berger blieb als 23. über 100 m Delfin in 58,91 Sekunden knapp vier Zehntel über ihrem im April aufgestellten österreichischen Rekord. “Ich würde sagen, ich bin schon zufrieden. Es ist die schnellste Zeit, die ich in der Früh je geschwommen bin”, sagte die Steirerin. Ihr nächstes Rennen sind die 200 m Kraul am Dienstag, über die sie erst vor zwei Wochen Landesrekord markiert hatte. Reitshammer kam über 100 m Brust in 1:01,09 Minuten nicht über Rang 30 hinaus und war entsprechend unzufrieden. Eine Zeit rund um die Minutenmarke war anvisiert. “Jetzt müssen wir schauen, was der Fehler war und es in zwei Tagen bei den 50 besser machen”, meinte der Tiroler.
Goldener Auftakt für McIntosh
McIntosh setzte sich im Showdown über 400 m Kraul in 3:56,26 Minuten relativ deutlich vor der Chinesin Li Bingjie (3:58,21) und der neunfachen Olympiasiegerin Katie Ledecky (3:58,49) durch. Die 28-jährige US-Amerikanerin verpasste ihren bereits fünften WM-Titel über die Strecke und holte wie im Vorjahr bei Olympia in Paris Bronze. Die zehn Jahre jüngere McIntosh, dreifache Olympiasiegerin von Paris, blieb etwas mehr als zwei Sekunden über ihrem Fabelweltrekord von 3:54,18, den sie im Juni markiert hatte.
Das Generationenduell McIntosh-Ledecky wird es auch noch über die 800 m geben. Die Kanadierin hat zudem über 200 und 400 m Lagen sowie über 200 m Delfin Gold im Visier. Nur US-Legende Michael Phelps hat bei einer WM bisher fünf Einzelstrecken-Titel gewonnen. Im Semifinale über 200 m Lagen war McIntosh in 2:07,39 die Schnellste. Im Endlauf steht sie am Montag auch einer möglichen späteren Erbin gegenüber: Die erst zwölfjährige Chinesin Yu Zidi schwamm in 2:10,22 als Siebente bereits bei ihrem ersten WM-Auftritt ins Finale.
Bei den Männern holte der deutsche Olympiasieger Lukas Märtens über 400 m Kraul den ersten WM-Titel seiner Karriere. Der 23-Jährige setzte sich zwei Hundertstelsekunden vor dem Australier Samuel Short durch. Die Australier triumphierten dafür sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen in den Staffeln über 4 x 100 m Kraul.
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