Von: ka
Meran – Auch am zweiten Tag beim Cool Swim Meeting im Meraner Lido bekamen die vielen Zuschauer am Samstagnachmittag großen Schwimmsport und zahlreiche Spitzenleistungen geboten. Nach den vier Meetingrekorden am Freitag (50 und 100 m Brust der Männer, 50 m Rücken der Männer und 400 m Freistil der Frauen) ließen vor allem die großen Namen aus Italien mit weiteren guten Leistungen aufhorchen. Das Publikum konnte fünf Meetingrekorde beklatschen. Vor dem dritten und letzten Wettkampftag am Sonntag (Rai Sport überträgt die schnellsten Serien von 15 Uhr bis 16.30 Uhr live) gibt es schon neun neue Meetingrekorde. Aufgestellt haben sie heute Sofia Morini (100 m Freistil), Giovanni Caserta (200 m Freistil). Lorenzo Glessi (50 m Delfin), Christian Bacico (200 m Rücken) und Simone Cerasuolo, der über 50 m Brust in 27,21 Sekunden klar vor Olympiasieger Thomas Ceccon (28,34) gewonnen hat. Ceccon ist kein Brust-Spezialist, er startet am Sonntag noch über 100 m Rücken. Auf seiner Paradestrecke ist er Olympiasieger.
Bis zum letzten Rennen wurde auch heute eine tolle Show geboten. Für den fünften und letzten Meetingrekord des Tages sorgte Sofia Morini von der Heeressportgruppe. Sie gewann die 100 m Freistil in 55,16 Sekunden und löschte damit den Veranstaltungsrekord der Brixnerin Laura Letrari aus (55,75), der sieben Jahre Bestand hatte. Bei den Männern verpasste Olympiamedaillengewinner Manuel Frigo über 100 m Freistil bei seinem Sieg in 48,85 Sekunden den Meetingrekord von Ceccon aus dem Jahr 2023 nur knapp (48,64).
Den ersten Veranstaltungsrekord des Samstags hatte Giovanni Caserta über 200 m Freistil aufgestellt. Der Bronzemedaillengewinner der Universiade 2023 hat nach einer Schulteroperation kein einfaches Jahr hinter sich, aber er startete furios und konnte am Ende in 1.48,59 den vier Jahre alten Cool-Rekord von Thomas Ceccon (1.48,95) unterbieten. “Ich bewundere Ceccon sehr, jetzt habe ich ihm einen Rekord abgenommen”, so Caserta im Siegerinterview auf Rai Sport.
Gleich danach sorgte Lorenzo Glessi für den nächsten Rekord. Der 27-Jährige von der Heeressportgruppe unterbot in 24,03 die Meetingbestleistung von Maxim Lobanovski (24,07 im Jahre 2022). “Ich habe mir schon eine Bestzeit erwartet, schade, dass ich nicht unter 24 geblieben bin”, so Glessi.
Danach trumpfte Rückenspezialist Christian Bacico auf. Zweiter Start, zweiter Meetingrekord. Über 50 m Rücken am Vortag hatte er sich den Sieg und den Veranstaltungsrekord von 25,45 noch mit Lorenzo Mora teilen müssen. Heute setzte er sich gegen den zweimaligen Kurzbahn-Weltmeister klar durch. Mit einer sagenhaften letzten Länge siegte er in 1.59,42 Minuten und nahm Mora auch den Meetingrekord aus dem letzten Jahr ab (2.02,32). Mora wurde in 2.02,37 heute Zweiter.
Dann folgte das mit Spannung erwartete Rennen über 50 m Brust. Simone Cerasuolo, der am Vortag über 100 m Brust zwei Rekorde auf einen Schlag aufgestellt hatte, unterbot seinen Meetingrekord über 50 m Brust (27,68) erneut und drückte ihn auf 27,21. Ceccon war trotz der 28,64 nicht unzufrieden. „Die 50 Brust interessieren mich nicht, heute Vormittag war ich noch im Kraftraum”, sagte er nach seinem ersten Rennen in Italien in diesem Jahr. Nächste Woche wartet noch das Sette-Colli-Meeting in Rom, dann zählt nur mehr die Weltmeisterschaft, die am 27. Juli in Singapur beginnt.
Über 50 m Brust gab es das gleiche Podest wie am Freitag über 100 m Brust. Lisa Angiolini gewann in 31,49 vor den Südtirolerinnen (31,82) und Gaia Neidiger (32,91). “Heute war ich etwas schneller, aber bin trotzdem enttäuscht”, meinte Angiolini im TV-Interview.
Den zweiten Sieg am zweiten Tag hat heute auch Chiara Tarantino gefeiert, die nach den 50 m Freistil auch die 50 m Delfin in 25,78 für sich entschieden hat. Der Meetingrekord von Ilaria Bianchi (26,86) hielt. Im ersten Rennen des Tages hatte Maria Paula Heitmann ihren zweiten Sieg eingefahren. Nach den 400 m Freistil (4.12.52) setzte sie sich heute auch über 200 m Freistil in 2.01,79 durch. Die 400 m Lagen gingen an Angelica Guerra (4.53,94) und den Brasilianer Almeida Brandonn in 4.21,55. Auch Cecilia Ghigliotti holte über 200 Rücken in 2.19,92 den zweiten Sieg des Wochenendes. Die 1500 m Freistil sicherten sich Maria Vittoria Suisola (17.13,41) und Tommaso Griffante (15.14,90).
Schon am ersten Tag bei der neunten Auflage des Cool Swim Meeting im Meraner Lido gab es großen Sport bei großer Hitze zu sehen. Die wichtigste Freiluftveranstaltung im Südtiroler Schwimmkalender kann in diesem Jahr mit einer Rekordbeteiligung (exakt 937 Teilnehmer) aufwarten, darunter sind auch 14 Athleten der italienischen Nationalmannschaft um Olympiasieger Thomas Ceccon. Der 24- Jährige aus dem Veneto ist der Publikumsliebling in Meran. Am ersten Tag war Ceccon noch Zuschauer. Dennoch gab es gute Ergebnisse und nicht weniger als vier Meetingrekorde durch Simone Cerasuolo (50 e 100 m Brust in 27,68 bzw. 1.00,31), Lorenzo Mora e Christian Bacico (sie siegten über 50 m Rücken ex aequo in 25,45)
und die Brasilianerin Maria Paula Heitmann (400 m Freistil in 4.12,52). Erstmals gibt es in diesem Jahr auch eine TV-Direktübertragung. Auch heute (ab 16.20 Uhr) und am Sonntag (ab 15 Uhr) zeigt Rai Sport die schnellsten Läufe direkt.
Der Protagonist am ersten Tag hieß zweifellos Simone Cerasuolo, der etwas geschafft hat, was beim Cool Meeting noch niemandem gelungen ist. Der 21-Jährige hat in einem Rennen zwei Meetingrekorde aufgestellt. Er gewann die 100 m Brust in 1.00,31 Minuten und entriss Fabio Scozzoli den sieben Jahre alten Veranstaltungsrekord (1.00,89). Er schwamm die ersten 50 Meter in 27,68 Sekunden und holte sich damit auch noch den Meetingrekord über 50 m Rücken, den Scozzoli in 27,75 ebenfalls seit dem Jahre 2019 gehalten hatte. In etwas mehr als einer Minute kassierte er ein Preisgeld von 600 Euro. „Morgen starte ich noch über 50 m Brust, gegen Thomas (Ceccon). Ich bin gespannt“, sagte Cerasuolo.
Auch das Rennen über 50 m Rücken bei den Männern hatte einiges zu bieten. Im Generationenduell zwischen Lorenzo Mora (Jahrgang 1998, Fiamme Rosse) und Nachwuchshoffnung Christian Bacico (Jahrgang 2005, Esercito) gab es ein Kopf-an- Kopf-Rennen. Am Ende schlugen beiden mit der gleichen Zeit von 25,45 Sekunden an und unterboten den ein Jahr alten Meetingrekord von Mora um drei Zehntelsekunden.
Etwas enttäuscht war Lisa Angiolini über ihre Siegerzeit von 1.08,16 Minuten. Sie verpasste ihren Meetingrekord aus dem Jahr 2023 (1.07,60) und siegte vor den Südtirolerinnen Viviane Graif (1.10,11) und Gaia Neidiger (1.10,99). “Ich habe ehrlichgesagt schon gehofft, etwas schneller zu sein”, meinte die WM-Starterin im Interview mit Rai Sport.
Der Freistil-Sprint über 50 m Freistil der Männer hat die hohen Erwartungen erfüllt. Leonardo Deplano hat den mit Spannung erwarteten Sprint zum Auftakt am Nachmittag in einer sehr guten Zeit von 22,21 Sekunden vor seinem Nationalmannschaftskollegen Manuel Frigo (22,41) und Luca Serio (23,00) gewonnen. Die 50 m Freistil der Frauen gingen an Chiara Tarantino in 25,78.
Erwähnenswert ist die Tatsache, dass die 50 m Rücken von Giorgia Genghini gewonnen wurden, die in der zweiten Serie an den Start gegangen war. Ihre Zeit von 29,65 wurde in der schnellsten Serie nicht mehr erreicht. Zum Abschluss des Tages sorgte eine Südamerikanerin für den vierten Meetingrekord des Tages. Maria Paula Heitmann, die Siegerin der Südamerika-Spiele von 2022 über 400 m Freistil, löschte in 4.12,52 Minuten die sieben Jahre alte Meraner Bestmarke von Martina Caramignoli (4.14,24) aus. Dafür gab es 200 Euro. Bei den Männern war der Cool-Rekord von Gabriele Detti (3.47,78 im Jahr 2021) nicht in Gefahr. Den Sieg holte sich Tommaso Griffante überlegen in 3.54,84. Die Rennen über 200 m Delfin gingen an Cecilia Ghigliotti (2.16,63) und Andrea Borrelli (2.02,12).
Das K.o.-Rennen über 50 m Freistil zum Abschluss am Freitag sicherten sich Alice Guarnieri (Aqua Alpha) und der zweimalige Olympia-Medaillengewinner Manuel Frigo. Sie setzten ich im Finale gegen Hannah Oberhauser vom SSV Bruneck und
Matteo Oppioli durch. Für die Sieger gab es einen Scheck über 400 Euro, für die Finalisten immerhin 250 Euro.
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