Von: mk
Bozen – Am Sonntag steht für den FC Südtirol das letzte Match der Hinrunde 2019/20 an. Im Rahmen dieses 19. Spieltages gastiert im Drusus-Stadion niemand Geringeres als der letztjährige Vizemeister (Kreis A) Piacenza. Der Anpfiff im Bozner Fußballtempel erfolgt um 15.00 Uhr.
Der FC Südtirol, der sich am letzten Wochenende in Ravenna mit 2:0 durchsetzte, hat zurzeit vier Punkte Vorsprung auf den nächsten Gegner und Tabellennachbarn Piacenza. Nicht nur zwischen den beiden Teams, sondern auch zwischen den Top-Torjägern der Liga wird am Sonntag ein spannendes Duell über die Bühne gehen. Piacenzas Star-Angreifer Daniele Paponi, der früher u.a. für Montreal Impact in der MLS auf Torjagd ging, führt die Torschützenliste der Gruppe B mit zwölf Treffern an. Seine ersten Verfolger sind Tommaso Morosini mit neun und Simone Mazzochi mit acht Toren.
Coach Stefano Vecchi kann zu Beginn des neuen Jahres wieder auf die Dienste von Kapitän Hannes Fink und Marco Crocchianti zählen, während Innenverteidiger Kévin Vinetot bereits an diesem Wochenende wieder im Einsatz sein könnte.
Der Gegner
Der Fußballclub Piacenza ist ein weiterer renommierter Traditionsverein, welcher in der diesjährigen Saison der Gruppe B der Serie C zugewiesen wurde. In der hundertjährigen Vereinsgeschichte nahm Piacenza an acht Serie A-, 23 Serie B- und 55 Serie C-Meisterschaften teil. Die letzte Teilnahme an der zweiten italienischen Liga geht auf die Saison 2010/11 zurück. Eine der großen Besonderheiten von Piacenza ist, dass der Verein bis 2001 ausschließlich italienische Spieler einsetzte. In Folge des Aufstiegs in die Serie A, nahm der Club der Familie Garilli mit den Brasilianern Matuzalém und Amauri erstmals zwei ausländische Fußballer unter Vertrag. Auch dank der 24 Treffer von Dario Hübner – Torschützenkönig gemeinsam mit David Trezeguet – hielt Piacenza mit dem zwölften Tabellenplatz souverän die Klasse (2001/02). Im zweiten Jahr reichte es jedoch nicht für den Klassenerhalt. In der Saison 2006/07 kämpften die „Wölfe“ bis zum Schluss um den Wiederaufstieg in die Serie A, doch aufgrund des Zehn-Punkte-Rückstands auf den Drittplatzierten Genoa kam es zu keinen Playoffs.
Nach dem Abstieg in die Lega Pro (2011) verschärften sich die finanziellen Probleme des Clubs und so wurde der Verein im März 2012 insolvent erklärt. Es folgte die Abstufung in die regionale Oberliga, die sie jedoch gleich im ersten Anlauf gewinnen konnten. Im Sommer 2016 vollendete Piacenza die Rückkehr in den Profifußball. Im ersten Jahr beendete das Team von Coach Franzini – seit 2015 im Amt – die Meisterschaft auf dem sechsten Tabellenplatz. Im letzten Jahr deutete alles darauf hin, dass Piacenza nach acht Jahren in die Serie B zurückkehrte. In der regulären Meisterschaft mussten die Weiß-Roten jedoch in den Schlussminuten des letzten Spieltages die Tabellenführung und somit den direkten Aufstieg an Virtus Entella abgeben. In den darauffolgenden Playoffs kämpfte sich Piacenza bis ins Finale vor, musste sich in der doppelten Begegnung aber Trapani geschlagen geben.
Auch heuer ist Piacenza wiederrum als einer der heißesten Titelanwärter in die Saison gestartet. Zurzeit liegen die „Wölfe“ mit 31 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Piacenza ist seit dem zehnten Spieltag (20. Oktober) ungeschlagen und fuhr seither drei Siege und fünf Unentschieden ein. In der bisherigen Meisterschaft erzielte das Team aus der Emilia Romagna 26 Tore und musste 17 Gegentreffer hinnehmen. Neben Top-Torjäger Daniele Paponi konnten sich auch Antonio Pergreffi (4), Simone Della Latta (3) und Mattia Corradi (2) bereits mehrfach in die Torschützenliste eintragen.
Die „Ex“ des Spiels
Der einzige ehemalige FCSler in den Reihen von Piacenza ist Alessio Sestu. Der 36-jährige Mittelfeldspieler bestritt in der Serie C2-Saison 2003/04 15 Matches im FCS-Dress. Beim FC Südtirol treffen hingegen Tommaso Morosini und Niccolò Romero auf einen ihrer Ex-Clubs. Der Mittelfeldspieler spielte in der Saison 2017/18 für die „Wölfe“ (24 Einsätze und vier Treffer), während der großgewachsene Stürmer von Januar 2017 bis Anfang 2019 in der Emilia Romagna stürmte (78 Einsätze und 21 Treffer).
Die Bilanz
Bisher standen sich der FC Südtirol und Piacenza nur in zwei offiziellen Matches gegenüber. Beide Begegnungen gehen auf die Serie C1-Saison 2011/12 zurück: Im Hinspiel in Bozen setzte sich Piacenza mit 2:1 durch, während das Rückspiel im Garilli-Stadion torlos endete.
Der Schiedsrichter
Der Unparteiische der Begegnung ist Mattia Pascarella aus Nocera Inferiore. Als Assistenten sind Amedeo Fine aus Battipaglia und Rosario Caso aus Nocera Inferiore im Einsatz