Von: luk
Umhausen – Die 23. FIL Weltmeisterschaft im Rennrodeln auf Naturbahn in Umhausen hat am Freitag mit den Trainings offiziell begonnen. Dabei ließen die heißesten Medaillenanwärter auch gleich die Muskeln spielen, denn die Bestzeiten gingen auf ihr Konto. Am Samstag, 13. Februar wird es auf der anspruchsvollen Grantau-Bahn im Ötztal bei den Damen und den Doppelsitzern die ersten beiden von insgesamt vier Medaillenentscheidungen geben.
Die Rodlerinnen und Rodler aus 20 verschiedenen Nationen absolvierten am Freitag jeweils zwei Trainingsläufe. Im Einsitzer der Männer leuchtete für den Umhauser Lokalmatador Thomas Kammerlander nach beiden Durchgängen die „1“ auf. Bewältigte er die 955 Meter lange Bahn mit 120 Metern Höhenunterschied zunächst in 1.13,33 Minuten, so war „Kammi“ im zweiten Trainingslauf mehr als eine halbe Sekunde schneller und blieb in 1.12,75 als einziger Athlet unter der 1.13-Minuten-Marke. Im ersten Trainingslauf klassierte sich der Südtiroler Titelverteidiger Alex Gruber an zweiter Stelle (+0,14), gefolgt vom frischgebackenen Weltcup-Gesamtsieger Michael Scheikl (Österreich/+0,55). Patrick Pigneter, mit sieben Erfolgen Rekordsieger in Umhausen, belegte im zweiten Trainingslauf hinter Kammerlander Rang zwei (+0,50), Gruber wurde hier Dritter.
Bei den Damen stellte die „Azzurra“ Evelin Lanthaler Trainingsbestzeit auf. Die Weltcup-Dominatorin in diesem Winter (sechs Siege in sechs Rennen) kam im zweiten Training nach 1.14,29 Minuten ins Ziel und war damit 0,91 Sekunden schneller als die Russin Ekaterina Lavrenteva. Die drittschnellste Zeit erzielte mit Greta Pinggera ebenfalls eine Rodlerin der italienischen Mannschaft, die im ersten Training in 1.15.07 Laufbestzeit aufgestellt hatte und 0,02 Sekunden vor Lanthaler lag. Zum Trainingsstart hatte die Österreicherin Tina Unterberger die dritte Zeit erzielt (1.15,34).
Am frühen Nachmittag ging es auch für die Doppelsitzer auf die Grantau-Bahn. In beiden Trainings erzielten die zwölfmaligen Weltcup-Gesamtsieger Patrick Pigneter (Völs)/Florian Clara (Campill) Bestzeit. Am schnellsten waren die Titelverteidiger im ersten Training in 1.17,50. Zu den weiteren Medaillenanwärtern dürften nach den Trainingsleistungen ihre Südtiroler Teamkollegen Patrick Lambacher/Matthias Lambacher, die österreichischen Doppel Christoph Regensburger/Dominik Holzknecht und Fabian Achenrainer/Simon Achenrainer, sowie die Russen Stanislav Kovshik/Ilia Tarasov und Pavel Porshnev/Ivan Lazarev zählen.
Am Samstag stehen die ersten beiden Medaillenentscheidungen an. Der Wettkampftag beginnt um 11.30 Uhr mit dem ersten Durchgang im Einsitzer der Damen, gefolgt von den Doppelsitzern (12.30). Ab 13.45 Uhr fallen im Finallauf der Damen die Würfel, um 14.45 Uhr werden die neuen Weltmeister bei den Doppelsitzern ermittelt. Zuschauer vor Ort sind aufgrund der geltenden Sicherheitsbestimmungen im Zuge der Corona-Pandemie nicht zugelassen. Trotzdem haben alle Fans des Rennrodelsports auf Naturbahn die Möglichkeit, hautnah beim Saisonhöhepunkt dabei zu sein. Die Entscheidungen werden sowohl im Fernsehen (ORF Sport + und K19), als auch im Internet per Livestream auf diversen Portalen und auf der Webseite der FIL (https://www.fil-luge.org/de/live-streaming-naturbahn) übertragen.
Die detaillierten Ergebnisse stehen auf der Webseite des Internationalen Rodelverbandes FIL zum Download bereit: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/fil-weltmeisterschaften-im-rennrodeln-auf-naturbahn-2
Das sagen die Trainingsschnellsten:
Thomas Kammerlander (AUT): „Das Gefühl ist sehr gut. Kleinigkeiten gibt es schon noch zu verbessern, aber der zweite Lauf war sicherlich besser als der erste. Die Bahn befindet sich in einem wirklich guten Zustand. Ich freue mich auf die Rennen.“
Evelin Lanthaler (ITA): „Auf dieser Bahn darf man nicht verzweifeln, wenn man in der ersten Kurve einen Fehler macht. Denn sie ist technisch so anspruchsvoll, dass es fast unmöglich ist, fehlerfrei durchzukommen. Die erste Trainingsfahrt war nicht so gut, die zweite bin ich dann voll auf Angriff gefahren. Wer meine ärgsten Widersacherinnen sein werden? Hier darf man niemanden abschreiben, es gibt sicherlich ein paar Rodlerinnen, die gefährlich werden können.
Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA): „Die Leistung im Training war ganz ok. Vor allem mit dem ersten Lauf sind wir sehr zufrieden. Nun heißt es am Samstag voll angreifen, damit wir den WM-Titel erfolgreich verteidigen können. Ganz stark schätzen wir Porshnev/Lazarev ein, die im Rennen sicher noch einen Zahn zulegen können.“