Von: mk
Nals – Normalerweise bezahlen die, die zum ersten Mal die Strecke in Nals bewältigen, dafür ihren Preis. Normalerweise, doch Mathias Flückiger ist mit seinem Sieg bei der 18. Ausgabe des Marlene Südtirol Sunshine Race, die erste Etappe „Hors Categorie“ der Rennserie Internazionali d’Italia Series, die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Am Samstag erklärte der Fahrer des Thömus-RN Racing Team: „Die Strecke gefällt mir sehr, ich denke, ich kann ein Wörtchen mitreden“. Am Sonntag hat er gezeigt, dass er mit seiner Erfahrung auf der anspruchsvollen Strecke angreifen konnte und die Vorhersagen des Vortags umkehrte, denn diese sahen die beiden Franzosen Stephane Tempier und Maxime Marotte als Favoriten.
Gerade Tempier war der größte Gegner von Flückiger: Der Athlet des Team Bianchi Countervail platzierte sich auf dem zweiten Rang und holte sich somit den dritten Podiumsplatz beim Klassiker in Südtirol. Mit einem regulären Rennen konnte er bis zum Schlusssprint um den Sieg mitfahren. Weiter dahinter lag Marotte (Cannondale Factory Racing), der Dritter wurde – mit einem Rückstand von 1’06” auf den Sieger. Er kam mit dem „old style“ Kurs in Nals nicht so gut zurecht.
„Es war ein verrücktes Rennen und wirklich hart”, so Flückiger, „ich habe versucht mich im letzten Aufstieg von Stephane abzusetzen, jedoch hat er nicht aufgegeben und daher habe ich versucht, Energie für den Schlusssprint zu sparen, ich wusste ich bin der Schnellere von uns beiden.“
„Ich habe alles gegeben, jedoch hat es nicht gereicht“, bestätigt Tempier, „in der letzten Abfahrt habe ich versucht wieder an Mathias ran zu kommen, aber zum Schluss hat der Bessere gewonnen.“
Der vierte Rang ging an den Europameister Florian Vogel (Focus XC Team), dahinter lag der beste Italiener Gioele Bertolini (Team Focus Selle Italia) mit einem großartigen fünften Platz. Enttäuscht hat hingegen der Vorjahressieger Marco Aurelio Fontana (Team Bianchi Countervail) als Elfter und der Lokalmatador Gerhard Kerschbaumer (Torpado-Gabogas), der auf Platz 16 ins Ziel kam.
Frei gewinnt vor Indergand und Dahle
Bei den Frauen wurde Sina Frei (Ghost Factory Racing) Erste, zweite war Linda Indergand (Focus XC Team). Damit gab es auch bei den Damen einen Schweizer Erfolg. Die U23 Weltmeisterin konnte sich bereits am Start absetzen – gemeinsam mit der mehrfachen Siegerin Gunn-Rita Dahle und der Polin Maja Wloszczowska (Kross Racing Team), die aufgrund eines Sturzes später nicht mehr um den Sieg mitfahren konnte. Hingegen konnte im zweiten Teil des Rennens Linda Indergand das Feld von hinten aufrollen, die zuerst Wloszczowska einholte und dann auf Dahle und Frei aufschloss.
Trotz allem konnte sich die U23-Weltmeisterin durch einen Rhythmuswechsel in der letzten Runde definitiv von ihren Gegnerinnen absetzen und mit einen Vorsprung von elf Sekunden auf ihre Landsfrau und 31 auf Dahle die Ziellinie erreichen. „Ich habe das Rennen mir bestmöglich eingeteilt, versucht den Rhythmus konstant zu halten und konzentriert zu bleiben“, erklärt die Siegerin, „ich habe nicht an die Gegnerinnen gedacht und dadurch versucht, nur mein Rennen zu fahren um Rhythmuswechsel bis zur letzten Runde zu vermeiden.