Aufblühen in wichtigen Spielen

Die Playoff-Geschichte des FC Südtirol

Dienstag, 30. Juni 2020 | 18:26 Uhr

Bozen – In den vergangenen sechs Jahren nahm der FC Südtirol vier Mal an den Serie C-Finalspielen teil. Mit dem Erreichen zweier Halbfinals und einem Endspiel zeigte der FC Südtirol, in diesen wichtigen Matches so richtig aufzublühen.

Die Playoffs stehen vor der Tür. Und wie in jeder Saison, geht es wieder um Alles oder Nichts. Mit dem vierten Tabellenplatz sicherte sich der FC Südtirol das Recht, zum fünften Mal in den letzten sieben Saisonen an den Playoffs teilzunehmen. Wenn wir auf unsere vergangenen Erfahrungen in den Aufstiegsspielen zurückblicken, gehen uns unvergessliche Bilder durch den Kopf: atemberaubende Atmosphären, große Erfolge, aber auch bittere Enttäuschungen.

Saison 2012/13: Das knappe Halbfinal-Aus gegen Carpi

Im Sommer 2012 übernahm Stefano Vecchi das Traineramt beim FC Südtirol und führte die Weißroten erstmals in der Vereinsgeschichte in die Serie C1-Playoffs. Der FCS beendete die reguläre Saison auf Platz vier (50 Punkte) und traf im Playoff-Halbfinale auf den Tabellendritten Carpi (51 Punkte).

Im Heimspiel in Bozen ging der FC Südtirol früh durch einen Elfmeter von Alessandro Campo in Führung. Am Ende mussten sich die Weißroten jedoch mit 1:2 geschlagen geben (Della Rocca, Letizia).

Im Rückspiel im Cabassi-Stadion ging Carpi bereits in der 24. Minute in Führung (Della Rocca). Zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang es den Weißroten, das Resultat innerhalb von nur fünf Minuten zu drehen: Maritato stellte den Gleichstand wieder her und Iacoponi köpfelte zum 1:2. In der 70. Spielminute erzielte Di Gaudio den Ausgleichstreffer für die Hausherren. Der FC Südtirol erkämpfte sich kurz vor Schluss noch eine Chance zur erneuten Führung, doch Alessandro Campo traf mit seinem Weitschuss nur die Latte. Es blieb beim 2:2 und der FCS verabschiedete sich gehobenen Hauptes von den Playoffs.

Saison 2013/14: Der Traum des Aufstiegs war zum Greifen nah

Da es unter Coach Lorenzo D’Anna nicht ganz nach Plan lief, optierte die sportliche Leitung bereits im Oktober für einen Trainerwechsel. Die Wahl fiel dabei auf den Römer Claudio Rastelli. Der ehemalige Feralpisalò-Coach begeisterte das Südtiroler Publikum mit einem spektakulären Offensivfußball und führte in nur kurzer Zeit die Trendwende herbei.

Der FCS beendete die Meisterschaft auf dem starken dritten Tabellenplatz und sicherte sich eine ausgezeichnete Ausgangslage für die Playoffs. Im Viertelfinale gastierte Como im Drusus-Stadion. Die Partie endete mit einem 0:0-Unentschieden, worauf sich der FC Südtirol im Elfmeterschießen mit vier zu drei durchsetzte.

Im Halbfinale gegen Cremonese zeigten die Weißroten zwei bärenstarke Leistungen. Nach dem 1:1-Remis in der Lombardei (Corazza), gewann man das Rückspiel in Bozen souverän mit zwei zu eins. Minesso brachte den FCS in der 53. Minute in Führung und nur 180 Sekunden später Pederzoli erhöhte auf 2 zu 0. Mehr als der Anschlusstreffer war für die Gäste nicht mehr drin.

In der doppelten Finalbegegnung mit Pro Vercelli hatte der FC Südtirol den Aufstieg in die Serie B fest im Visier. Das Hinspiel im Drusus-Stadion gewannen die Gäste mit null zu eins. Im allesentscheidenden Match in Vercelli gingen die Weißroten – dank eines Treffers von Simone Corazza – bereits nach 15 Spielminuten in Führung. Das null zu eins hätte dem FCS gereicht, um in der darauffolgenden Saison Zweitligafußball zu spielen. Die Weißroten kassierten jedoch zu Beginn der zweiten Halbzeit den Ausgleich der Hausherren. Als es dann in der 69. Minute auch noch zum strittigen Platzverweis von Simone Branca kam, schwanden die Chance der Südtiroler von Minute zu Minute. Es blieb beim 1:1 und Pro Vercelli durfte vor heimischen Publikum den Aufstieg in die Serie B feiern.

Saison 2017/18: Die unvergesslichen Heimsiege gegen Viterbese und Cosenza

Für die Saison 2017/18 setzte die sportliche Leitung des FC Südtirol auf einen jungen, damals noch unerfahrenen, Übungsleiter: Paolo Zanetti, ehemaliger Serie A-Profi bei Torino, Empoli und Ascoli. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn der FCS beendete die „Regular Season“ als Tabellenzweiter mit nur acht Zählern Rückstand auf Meister Padua.

Nach einer über dreiwöchigen Pause, stiegen die Weißroten gegen Viterbese im Viertelfinale ins Playoff-Geschehen ein. Das Hinspiel im Latium endete mit einem 2:2-Unentschieden (Doppelpack von Rocco Costantino), während man vor heimischen Publikum einen verdienten 2:0-Erfolg feierte. Costantino brachte den FCS zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung, Candellone machte in der Nachspielzeit den Sack zu.

Im Halbfinale traf der FC Südtirol auf den Fünfplatzierten der Gruppe C, Cosenza Calcio. Dank eines späten Treffers von Michael Cia gewann der FCS im ausverkauften Drusus-Stadion mit eins zu null. Angefeuert von 20.000 Fans, siegte Cosenza im Rückspiel in Kalabrien mit zwei zu null und sicherte sich den Einzug ins Finale. Der spielentscheidende Treffer fiel in der 94. Minute, als FCS-Verteidiger Paolo Frascatore den Ball unglücklich ins eigene Tor köpfelte.

Saison 2018/19: Kein „Happy End“ in Monza

Auch in der letztjährigen Saison durften die FCS-Fans in den Playoffs eifrig mitfiebern. Nach dem sechsten Tabellenplatz in der Meisterschaft, kam es für Kapitän Hannes Fink & Co. in der ersten Playoff-Runde zum Aufeinandertreffen mit Sambenedettese.

Der FC Südtirol, dem auch ein Unentschieden für den Aufstieg in Runde zwei gereicht hätte, gewann die Begegnung mit eins zu null. Tommaso Morosini wurde nach einem Coast-to-Coast-Run im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, woraufhin der Referee auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Mittelfeldspieler schnappte sich den Ball und verwandelte sicher im linken Eck.

In der zweiten Playoff-Runde war der FC Südtirol im Brianteo-Stadion von Monza zu Gast. Die Hausherren erwischten einen Traumstart und führten bereits nach 22 Minuten mit zwei zu null. Doch die Südtiroler ließen den Kopf nicht hängen und erzielten mit Morosini noch vor Seitenwechsel den Anschlusstreffer. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff stellte Innenverteidiger Kévin Vinetot den Gleichstand wieder her. Es folgte eine ausgeglichene Phase des Spiels, bis Monza ein Foulelfmeter zugesprochen wurde. Der sonst so treffsichere Kapitän D’Errico scheiterte jedoch an FCS-Goalie Michele Nardi. Der FC Südtirol witterte die Chance und blieb weiterhin am Drücker. In Minute 83 erzielte Gianluca Turchetta den verdienten Führungstreffer für die Weißroten. Doch als alles auf einen Sieg der Südtiroler hindeutete, gelang den Hausherren der „Lucky Punch“ (89. Spielminute). Die Partie endete mit einem 3:3-Unentschieden und Monza stieg aufgrund der besseren Meisterschaftsplatzierung in die nationale Phase der Playoffs auf.

Von: luk

Bezirk: Bozen