Schreiben an Bürgermeister und Quästor von Mailand

“Fall Legnano”: Stadtregierung Meran fordert Klarheit

Montag, 17. Juni 2019 | 12:11 Uhr

Meran – Wie bereits berichtet, hatte die Meraner Gemeindeverwaltung dem FC Obermais nach den Angriffen auf den Fanbus in Legnano ihre volle Solidarität und Unterstützung ausgesprochen.

In einem Schreiben, das an den Bürgermeister der Gemeinde Legnano sowie an den Quästor von Mailand gerichtet ist, fordern nun Bürgermeister Paul Rösch sowie die Stadträte Gabriela Strohmer und Nerio Zaccaria eine vollständige Klärung der schwerwiegenden Vorkommnisse.

“Zutiefst betrübt haben wir zur Kenntnis genommen, dass das Sportgericht aufgrund der Spielverweigerung des FC Obermais dem Gegner den Sieg zugesprochen hat. Wir hätten uns ein ganz anderes Ergebnis erwartet, weil die Meraner Mannschaft ja aus Sicherheitsgründen nicht zum Spiel angetreten ist. Ein sportlicher Wettkampf darf nie in Gewalt ausarten. Die Straf- und Sportjustiz wird nun ihren Lauf nehmen, und wir möchten uns jeder Aussage zu dieser Angelegenheit enthalten”, schreiben die Stadtverwalter.

“Was wir aber in Frage stellen wollen – ohne dabei die beteiligten Institutionen in Misskredit zu bringen – ist die Art und Weise, wie die Austragung dieses wichtigen Fußballmatch vorbereitet wurde, und die Maßnahmen, die geplant wurden, um die Sicherheit der Spieler und Fans zu gewährleisten. Anlässlich des Hinspiels an der Lahn hatte die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Orts- und Staatspolizei bestens funktioniert und alle Anwesenden – Spieler und ZuschauerInnen – hatten die Möglichkeit, einen angenehmen und heiteren Nachmittag im Zeichen des Sports zu verbringen. Wir fragen uns, ob von den zuständigen Behörden auch in Legnano geeignete Vorkehrungen getroffen worden sind. Es ist nicht unsere Absicht, jemanden zu beschuldigen, wir möchten aber begreifen, ob etwas schief gelaufen ist und wenn ja, was, um die Wiederholung ähnlicher Situationen in Zukunft zu vermeiden”, betonen Rösch, Strohmer und Zaccaria in ihrem Brief.

“Sport sollte stets fair sein und Begegnung, Solidarität und Freundschaft ermöglichen. Athleten und Zuschauer haben das Recht, eine Sportanlage in Frieden und Freude zu betreten. Wir können nicht zulassen, dass einige wenige Rowdys die Freude der Sportler und Zuschauer sowie den Einsatz vieler Sportbegeisterter zunichtemachen”, so die Meraner Stadtverwalter.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt