Von: mk
Bozen – Die neue Spielzeit 2019/2020 beginnt für den FC Südtirol mit einem Sieg: Die Weiß-Roten besiegen zum Auftakt der Coppa Italia Fasano im heimischen Drusus-Stadion dank der Tore von Morosini, Romero, Ierardi und Mazzocchi mit 4:2. Das Team von Mister Stefano Vecchi zieht somit in die zweite Runde des Cups ein, wo man am nächsten Sonntag, den 11. August, in Chiavari auf Virtus Entella trifft, dem Serie-B-Aufsteiger, bei dem der beim FCS großgewordene Manuel De Luca agiert.
Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison, zugleich die erste Partie der neuen Spielzeit im Drusus-Stadion vor heimischem Publikum, das vor allem darauf pocht, die neun Neuzugänge (die beiden Torhüter Cucchietti und Taliento, die beiden Innenverteidiger Polak und Alari, die Mittelfeldspieler Gatto und Trovade, sowie die drei Stürmer Petrella, Casiraghi und Rover) kennenzulernen und zu beobachten, misst sich der FC Südtirol in der ersten Runde der Coppa Italia mit Fasano. Die Mannschaft aus Apulien (Provinz Brindisi) konnte sich in der letzten Saison – nachdem man in den beiden Spielzeiten 2016/2017 und 2017/2018 die süditalienischen Äquivalente von Landes- und Oberliga hintereinander gewinnen konnte – als Aufsteiger Rang sieben in Kreis H der nationalen Serie D sichern.
Fasano tritt zum ersten Mal in der Coppa Italia an, war aber schon auf der Bühne des italienischen Profifußballs zu sehen: In seiner 55-jährigen Vereinsgeschichte kam man zwischen 1988 und 2002 auf neun Teilnahmen in der Serie-C2-Meisterschaft. Gegen Fasano muss Mister Vecchi auf die beiden Verletzten Fink und Crocchianti verzichten.
Tommaso Cucchietti steht zwischen den Pfosten. In der Viererkette bilden Vinetot und Polak das Innenverteidiger-Duo, Ierardi und Fabbri besetzen die Außenpositionen. Im Mittelfeld gibt Berardocco den Spielmacher, an seiner Seite spielen Tait und Morosini. Im Angriff unterstützt Casiraghi als Zehner die beiden Spitzen Romero und Rover. Turchetta und Petrella nehmen zunächst auf der Bank Platz.
Das Spiel
Die ersten Minuten gehörten den Weiß-Roten, die sofort versuchten, dem Serie-D-Ligisten ihr Spiel aufzudrängen und sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Dies sollte sich sogleich auszahlen: In der achten Minute holte Daniele Casiraghi 25 Meter vor dem gegnerischen Tor einen Freistoß heraus. Tommaso Morosini trat an und versenkte das Leder über die Mauer hinweg im kurzen linken Eck zum 1:0.
Nur 60 Sekunden später hatte Casiraghi in der Mitte Platz, machte einige Meter mit dem Ball am Fuß und zog aus knapp 25 Metern ab – Guarnieri im Tor der Gäste war aber zur Stelle. Erneut nur eine Minute später legte Fabbri von links einen gefährlichen Ball in die Mitte, wo Niccolò Romero angelaufen kam und abzog, sein Versuch ging aber rechts am Tor vorbei.
Das Team von Mister Vecchi zeigte in der Anfangsphase eine gute Leistung und bestimmte ohne größere Mühen das Spielgeschehen. Dies führte regelmäßig zu Möglichkeiten, so etwa in Spielminute 24, als Berardocco mit einem langen Ball Rover auf die Reise schickte, der aus vollem Lauf von der Strafraumgrenze abzog – jedoch traf er den Ball nicht voll, sein Versuch ging deshalb deutlich daneben. Nur zwei Zeigerumdrehungen später bediente Tait von rechts im Strafraum Romero, der sich gekonnt drehte und abschloss. Guarnieri war aber – wenn auch auf etwas unkonventionelle Art und Weise – zur Stelle.
Die Weiß-Roten agierten offensiv mit viel Tempo und suchten schnell den Ball in die Tiefe. So etwa in der 36. Minute, als Fabbri auf Romero ablegte, der dann mit rechts abzog. Sein Schussversuch ging deutlich drüber, wurde aber zuvor noch abgefälscht – Eckball.
Nur zwei Minuten später schlug Tait einen klasse Ball in die Tiefe, der Romero erreichte. Der baumlange Stürmer der Weiß-Roten kontrollierte das Leder und setzte zur Flanke in die Mitte an, die innerhalb des Sechzehners auf den ausgestreckten Arm von Lorusso klatschte. Ein glasklarer Elfmeter, Schiedsrichter Kumara bewertete die Situation aus bester Position aber anders.
Der FCS dominierte im Drusus-Stadion nun nach Belieben, in Spielminute 41 kam Morosini im Strafraum an den Ball und feuerte einen Gewaltschuss ab, der an die Querlatte knallte. In der letzten regulären Minute der ersten Hälfte kam Rover nach einer guten Kombination aus halbrechter Position an das Spielgerät und brachte eine Mischung aus Hereingabe und Schuss an den zweiten Pfosten. Romero kam in bester Stürmermanier herangerutscht und versenkte das Leder in den Maschen, doch Schiri Kumara erkannte nach Signalation seines Assistenten den Treffer ab. Romero hatte im Abseits gestanden.
Deshalb ging es mit dem 1:0 in die Halbzeit – die Weiß-Roten hatten in den ersten 45 Minuten alles unter Kontrolle und führten hochverdient gegen den Serie-D-Ligisten. Aufgrund der vielen guten Tormöglichkeiten wäre der eine oder andere Treffer mehr aber durchaus drin gewesen.
Ohne Wechsel ging es in die zweiten 45 Minuten, die sich sogleich mit der ersten Torchance für die Weiß-Roten eröffneten: Fabbri servierte Morosini in Minute 48 an der Strafraumgrenze, dessen flacher Schussversuch ging einen Meter links am Kasten von Guarnieri vorbei.
In der 50. Spielminute zog Kapitän Fabian Tait von links in die Mitte und versuchte sich mit einem strammen Abschluss aus 25 Metern Distanz, der nur knapp über die Querlatte flog. Sechs Minuten später fiel dann das überfällige 2:0 für den FC Südtirol: Ierardi schlug auf rechts einen butterweichen Ball in die Tiefe, Casiraghi spielte von der Grundlinie eine Hereingabe in den Rücken der Abwehr, in der Mitte stand Romero goldrichtig und schob – dieses Mal aus regulärer Position – zum 2:0 ein.
In der 63. Spielminute war die Partie wie aus dem Nichts wieder ein Stück weit offen – Fasano kam mit seinem ersten Torschuss zum Anschlusstreffer: Die Weiß-Roten ließen ein wenig die Zügel schleifen, Corvino traf mit einem strammen und präzisen Rechtsschuss innerhalb des Sechzehners, der unterhalb der Querlatte einschlug, zum 2:1.
Doch exakt zehn Minuten später stellte das Team von Mister Vecchi den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Fabbri schlug mit seinem schwächeren linken Fuß von links eine gute Flanke in die Mitte, wo Ierardi per Kopf vollendete – 3:1 für den FCS (73.). Und die Tore sollten weiter im Zehn-Minuten-Takt fallen: Eine weitere kurze Auszeit der Weiß-Roten kam ihnen erneut teuer zum Stehen: Corvino war im FCS-Strafraum mutterseelenallein, wurde angespielt, kontrollierte das Spielgerät und schob es zum 2:3 aus der Sicht des Serie-D-Teams ins lange rechte Eck ein (83.).
Den Schlusspunkt setzten aber wieder die Weiß-Roten – und wie: Berardocco setzte mit einem schnell ausgeführten, flachen Freistoß Mazzocchi in Szene, der sich von links mit einem Haken Richtung Mitte drehte und mit einem Drehschuss ins lange rechte Eck vollendete. 4:2 für den FCS.
Somit war der Pflichtspiel-Start geglückt, von ein paar defensiven Unachtsamkeiten abgesehen war das eine ordentliche Leistung der Mannen von Mister Vecchi. Am nächsten Sonntag geht es dann in der 2. Runde der Coppa Italia in Chiavari gegen Serie-B-Aufsteiger Virtus Entella.
FC SÜDTIROL – FASANO 4:2 (1:0)
FC SÜDTIROL (4-3-1-2): Cucchietti; Ierardi, Polak, Vinetot, Fabbri; Tait, Berardocco, Morosini (55. Petrella); Casiraghi (69. Gatto); Romero (84. Mazzocchi), Rover
Auf der Ersatzbank: Taliento, Colucci, Proietto, Turchetta, Mlakar, Alari, Trovade
Trainer: Stefano Vecchi
FASANO (4-4-2): Guarnieri; Mangione, Lorusso, Rizzo (78. Panebianco), Diop; Serri (82. Luca Notaristefano), Ganci, Schena, Corvino; Diaz, Cochis (55. Gomes Forbes)
Auf der Ersatzbank: Suma, Angelini, Scardicchio, Pedicone, Tisci, Lanzone, Matteo Notaristefano
Trainer: Giuseppe Laterza
SCHIEDSRICHTER: Sajmir Kumara aus Verona
– Die Assistenten: Andrea Torresan aus Bassano del Grappa und Marcon Ceolin aus Treviso
– Vierter Offizieller: Andrea Bordin aus Bassano del Grappa
TORE: 1:0 Morosini (8.), 2:0 Romero (54.), 2:1 Corvino (63.), 3:1 Ierardi (73.), 3:2 Corvino (83.), 4:2 Mazzocchi (89.)
ANMERKUNGEN: sonniger Nachmittag, sommerliche Temperaturen über 30 Grad Celsius.
Gelbe Karten: Mangione (FAS, 89.), Corvino (FAS, 90. + 3)