Weißrote bei 0:1-Niederlage in heiklen Situationen benachteiligt

FCS verliert in Bassano

Sonntag, 04. Februar 2018 | 19:00 Uhr

Bassano – Nach zuletzt fünf positiven Resultaten in Serie (drei Siege und zwei Unentschieden) ist der FCS wieder geschlagen worden. In Bassano unterliegt man den Hausherren mit 0:1, das Resultat jedoch spiegelt keineswegs den Spielverlauf wider. Viele, ja zu viele, Male wird der Unparteiische mit seinen zweifelhaften Entscheidungen zum tragischen Protagonisten der Partie: Er erkennt Costantino aufgrund eines minimalen Körperkontaktes einen Treffer ab, sieht drei Handspiele der Verteidiger von Bassano in deren Strafraum nicht und lässt ein – aus unserer Sicht – klares Foul an Kapitän Fink, ebenso im Sechzehner der Hausherren, komplett ungeahndet.

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Nach dem immens wichtigen Sieg im heimischen Drususstadion gegen Triestina, der der zweite in Folge war und das zwölfte positive Resultat (sieben Siege und fünf Unentschieden) aus den letzten 13 Spielen, misst sich das Team von Mister Zanetti – das sich nun auf dem fünften Tabellenplatz befindet – im Mercante-Stadion von Bassano mit einem weiteren direkten Play-Off-Gegner, nämlich mit der lokalen Mannschaft aus der Provinz Vicenza, die durch drei Siege und einem Unentschieden seit vier Spielen ungeschlagen ist.
In den letzten drei Auswärtsspielen erzielte der FCS zwei Siege und ein Unentschieden, insgesamt holte man 16 der 31 bislang gesammelten Punkte in der Ferne.
Zuhause konnte Bassano 15 seiner 29 Zähler holen, das entspricht vier Siegen, drei Unentschieden sowie vier Niederlagen.
Im Mercante-Stadion muss Zanetti nur auf Tait verzichten, der Rechtsverteidiger ist gesperrt und wird von Baldan ersetzt. Erlic darf in der letzten Abwehrreihe auch wieder von Anfang an ran, Frascatore – der vor Zanchi den Vortritt bekommt – agiert wieder als Linksverteidiger.

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Recht muntere erste Minuten, beide Mannschaften lassen den Ball gut in den eigenen Reihen laufen und versuchen nach vorne zu spielen. Anfängliches Abtasten war Fehlanzeige. Dies galt jedoch auch für nennenswerte Torchancen – beide Mannschaften neutralisierten sich überwiegend – und somit musste man bis zur 15. Minute auf den ersten Aufreger – im Strafraum der Hausherren – warten: Eine flache Flanke von Frascatore konnte Bizzotto nicht richtig klären, der Ball kam an der Strafraumgrenze zu Gyasi, der direkt abzog, Bizzotto stellte sich erneut in den Weg, doch der Abpraller knallte gegen den ausgestreckten Arm von Pasini. Ein Elfmeter wäre hier durchaus vertretbar gewesen.
Im Anschluss kamen die Weiß-Roten immer besser in die Partie: Broh stellte sich gut frei, und öffnete auf die linke Seite für Fink, der sich mit dem Ball am Fuß Richtung Zentrum begab und aus 20 Metern mit seinem starken rechten Fuß abzog. Grandi musste sich mächtig strecken, hielt aber hervorragend.
In der 21. Minute dann der nächste Aufreger: Fink kam über die Mitte und spielte links Frascatore frei, letzterer flankte direkt in die Mitte, wo sich Costantino durchsetzte und ins lange Eck einköpfte. Der Stürmer der Weiß-Roten drehte jubelnd ab, doch Schiri Acanfora hatte im Strafraum ein – wenn auch mehr als zweifelhaftes – Stürmer-Foul gesehen und erkannte den Treffer ab.
So kam es, wie es kommen musste: Die Hausherren gingen – mit der ersten nennenswerten Möglichkeit – mit 1:0 in Führung: Flache Flanke von Salvi in die Mitte, ein abgefälschter Schussversuch von Botta wurde zum Assist für Ventitucci, der – von zwei Südtiroler Verteidigern bedrängt – Richtung Tor abschloss, Offredi kontte mit dem Oberkörper zunächst grandios abwehren, doch das Spielgerät trudelte dennoch ins Tor.

Die Weiß-Roten versuchten, zu reagieren und spielten weiterhin nach vorne, eine Flanke von Baldan kam in die Mitte, wo Fink – der zum Kopfball ansetzte – vom Verteidiger von Bassano von hinten einen Bodycheck verpasst bekam und zu Boden ging. Der Ball war hier nicht mehr das Ziel des Gegenspielers, er schmiss sich voll und ausschließlich Richtung Fink und deshalb Richtung Foul. Glasklarer Elfmeter, erneut vermochte Schiri Acanfora nichts gesehen zu haben. Nur wenige Minuten später war der Arm bei Pasini im Strafraum der Hausherren nach Flank von Baldan erneut draußen, doch auch hier gab es keinen Strafstoß. Deshalb ging Bassano mit einer schmeichelhaften 1:0-Führung in die Pause.

Beide Mannschaften starteten ohne Wechsel in die zweite Halbzeit, das Team von Zanetti spielte nun mit der Wut im Bauch furios nach vorne. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff wechselte der Trainer der Weiß-Roten Broh aus und brachte mit Candellone einen dritten Stürmer, der FCS spielte nun im offensiveren 3-4-3-System.

Inmitten der weiß-roten Überlegenheit kam Bassano in der 56. Minute zu einem Entlastungsangriff: Flanke von links von Karkalis, die zunächst von Vinetot mit dem Kopf abgewehrt wurde, an der Strafraumgrenze kam Zonta an den Ball, er kontrollierte ihn für Salvi, letzterer kam angelaufen und schoss knapp drüber.
In der 61. Minute wurden die Hausherren erneut gefährlich, Andreoni überlief Frascatore auf der rechten Seite und setzte zur Flanke an, die jedoch zum Torschuss mutierte und haarscharf am langen Kreuzeck vorbeiging.
Mister Zanetti wollte mehr Druck über die Flügel und brachte deshalb Cess auf der rechten und Zanchi auf der linken Seite, die Baldan bzw. Erlic ersetzten, Frascatore ließ sich in die Abwehr zurückfallen.

FCS/ FotoSport Bordoni

Die kontroversen Entscheidungen des Schiedsrichters jedoch zogen sich wie eine Konstante durch die Partie: In Minute 66 zog Sgarbi von der rechten Seite Richtung Mitte und legte für Gyasi auf, letzterer zog ab, doch seinen Schussversuch blockte Botta – klar ersichtlich – mit der ausgestreckten Hand ab. Es hätte hier den dritten klaren Elfmeter für die Weiß-Roten geben müssen – doch der Pfiff blieb erneut aus.

Die Weiß-Roten liefen weiter an: Der neu eingewechselte Bertoni in Minute 81 mit einem grandiosen Seitenwechsel auf die linke Seite zu Zanchi, letzterer köpfte direkt in die Mitte, wo Candellone das Spielgerät um einen Hauch verpasste.

Fünf Minuten später war Bassano nur noch zu zehnt: Botta wurde, nachdem er sich seine zweite gelbe Karte der Partie abholte, des Feldes verwiesen. Die Weiß-Roten erhöhten danach noch einmal den Druck: In der 90. Minute lupfte sich Cess – mit dem Rücken zum Tor – nach Lochpass von Sgarbi das Spielgerät mit dem Fuß hoch, drehte sich und zog ab: Der Ball ging um einen Hauch am Kreuzeck vorbei.

Es war die letzte nennenswerte Aktion der Partie, dann war Schluss. Bassano siegte mit 1:0, die Weiß-Roten mussten eine Niederlage einstecken, die sie nach einer tollen Leistung nicht verdient haben, auch, weil der Unparteiische immer wieder durch kontroverse Entscheidungen aufhorchen ließ.

BASSANO – FC SÜDTIROL 1:0 (1:0)
BASSANO (4-3-2-1): Grandi; Andreoni (79. Bonetto), Pasini, Bizzotto, Bortot (49. Karkalis); Salvi, Botta, Zonta; Minesso, Venitucci; Diop (69. Razziti)
Auf der Ersatzbank: Costa, Piras, Proia, Gashi, Tronco, Popovic
Trainer: Giovanni Colella
FC SÜDTIROL (5-3-2): Offredi; Erlic (62. Zanchi), Sgarbi, Vinetot; Baldan (62. Cess), Broh (50. Candellone), Berardocco (76. Cia), Fink, Frascatore (76. Bertoni); Costantino, Gyasi
Auf der Ersatzbank: D’Egidio, Smith, Boccalari, Oneto, Gatto, Heatley Flores
Trainer: Paolo Zanetti
SCHIEDSRICHTER: Marco Acanfora aus Castellammare, Stabia (Mokhtar aus Lecco und Lombardo aus Sesto San Giovanni)
TOR: 1:0 Venitucci (30.)

ANMERKUNGEN:
Bewölkt, winterliche Temperaturen. Vor Anpfiff gab es eine Schweigeminute für den ehemaligen italienischen Nationaltrainer Azeglio Vicini, der vor einigen Stunden verstorben ist.
Gelb-Rote Karte: Botta (86.), wiederholtes taktisches Foulspiel.
Gelbe Karten: Gyasi (FCS), Botta (BAS), Sgarbi (FCS).

Berretti verlieren in Pordenone mit 2:1

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge gegen Padova und Triestina verliert die Berretti-Mannschaft von Mister Leotta mit 1:2 in Pordenone. In der ersten Halbzeit gingen zunächst die Weiß-Roten in Führung, Baldo brachte die Seinen mit einem gezielten Schuss von der Strafraumgrenze in Front. Doch in den darauffolgenden zwanzig Minuten drehte Pordenone die Partie, dank zweier Kopfballtreffer nach ebenso vielen Ecken.

Nach dem Seitenwechsel war der FCS zwar feldüberlegen, verpasste es aber, gefährlich zu werden und sich nennenswerte Torchancen zu erspielen. Man beendete zudem das Match mit zehn Mann, da Pomella die rote Karte sah. Es ist die sechste Niederlage für die Berretti-Mannschaft bei ebenso vielen Siegen (kein Unentschieden).

PORDENONE – FC SÜDTIROL 2-1 (2-1)
Pordenone: Mason, Castellet, Barbierato, Rizzetto, Pramparo, Visentin, Specogna, Consorti, Del Fabbro (85. Zanier), Beltrame, Tofolini
Allenatore/Trainer: Filippo Cristante
FC Südtirol: Caula, Trafoier, Pomella, Rabensteiner, Duriqi, Salvaterra, Uez (55. Francescon), Pichler, Guerra (55. Gasparini), Zanon, Baldo (80. Mitterutzner)
Allenatore/Trainer: Salvatore Leotta
Reti/Tore: 12. Baldo (0-1), 16. Pramparo (1-1), 30. Visentin (2-1)

Von: ka

Bezirk: Bozen