Ben Sulayem hat gute Chancen auf eine weitere Amtszeit

FIA-Versammlung stimmt für Statutenänderung – ÖAMTC dagegen

Donnerstag, 12. Juni 2025 | 16:36 Uhr

Von: apa

Der Automobil-Weltverband FIA hat mehrere Statutenänderungen gebilligt, die es nach Ansicht von Kritikern schwieriger machen werden, Mohammed Ben Sulayem bei dessen Wiederwahl als FIA-Präsident herauszufordern. Ein Sprecher der Formel-1-Dachorganisation sagte am Donnerstag, dass bei der Generalversammlung in Macau eine “überwältigende Mehrheit” dafür gestimmt habe. Der Mobilitätsclub ÖAMTC kritisiert die Änderungen scharf und rief im Vorfeld dazu auf, dagegen abzustimmen.

“Es ist sehr bedauerlich”, betonte der bis Anfang Juni langjährige Direktor Oliver Schmerold, der für den ÖAMTC in Macau vor Ort war, im APA-Gespräch. Der heimische Mobilitätsclub hatte den Antrag gestellt, die Abstimmung über die acht Statutenänderungen zu vertagen. “Wir haben das Timing kritisiert, weil keine Änderung dringend war und es keinen Raum für Diskussionen gab.” Allerdings fiel die Zustimmung mit jeweils rund 80 Prozent für die Abstimmung selbst sowie für das FIA-Vorhaben sehr eindeutig aus.

ÖAMTC: Wahlbedingungen verschärft

Von Ben Sulayem gab es keine unmittelbare Reaktion. Der 63-Jährige aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der in der Vergangenheit immer wieder im Streit mit diversen Formel-1-Fahrern gestanden war, kandidiert im Dezember für eine zweite vierjährige Amtszeit und hat derzeit keinen Gegenkandidaten. Durch die Statutenänderungen gebe es unter anderem eine stärkere Machtkonzentration, auch die Wahlbedingungen mit einer verkürzten Bewerbungsfrist wurden verschärft, erklärte Schmerold.

Zuvor hatte sich der ÖAMTC mit einem Brief an weitere Mobilitätsclubs gewandt und diesen auch an die Mobilitätsabteilung des FIA World Council geschickt, wie die Nachrichtenagentur Reuters zuerst berichtete. “Sie riskieren, weiter zur Erosion des Rufs der FIA für kompetente und transparente Führung beizutragen”, hieß es darin. Es könne kein Zufall sein, dass für die FIA-Wahlen relevante Änderungen von der FIA-Führung zur gleichen Zeit vorangetrieben werden, in der der amtierende FIA-Präsident seine Absicht angekündigt hat, bei diesen Wahlen zu kandidieren. Schmerold bemängelte, dass in der FIA derzeit keine “Good Governance”, also eine gute Führung, herrsche.

Die FIA mit Sitz in Paris vereint neben dem Motorsport auch nationale Automobilverbände und setzt sich für die Verkehrssicherheit ein.

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