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Gröden – Beim Abfahrtsklassiker auf der Saslong in Gröden setzten sich erneut die Schweizer Abfahrer durch. Franjo von Allmen sicherte sich mit einer insgesamt sehr schnellen Fahrt seinen vierten Weltcupsieg, obwohl er nicht fehlerfrei blieb. Der amtierende Abfahrtsweltmeister kompensierte kleinere Unsicherheiten mit hohem Grundtempo und hielt die Konkurrenz bis ins Ziel auf Distanz.
Am nächsten kam ihm sein Teamkollege Marco Odermatt, der mit einem Rückstand von drei Zehntelsekunden Zweiter wurde. Für den Gesamtweltcup-Führenden bedeutete dies bereits das dritte Podest im dritten Gröden-Rennen der laufenden Saison.
Hinter den beiden dominierenden Schweizern sorgte Florian Schieder für das sportliche Highlight aus Südtiroler Sicht. Der 30-jährige Kastelruther belegte mit 98 Hundertstel Rückstand Rang drei und feierte damit sein erstes Podest auf heimischer Strecke. Bislang hatte Schieder zwei zweite Plätze in Kitzbühel als einzige Stockerlplätze vorzuweisen. Der Podestplatz in Gröden, nur wenige Minuten von seinem Wohnort entfernt, hatte daher eine besondere Bedeutung – auch wegen der vielen bekannten Gesichter im Zielraum.

Die italienische Mannschaft präsentierte sich insgesamt geschlossen stark. Dominik Paris aus Ulten belegte trotz einiger Fehler den sechsten Platz, Mattia Casse wurde Achter. Giovanni Franzoni, der im Super-G am Freitag Dritter geworden war, landete diesmal auf Rang zwölf, Benjamin Jacques Alliod erreichte als 20. ebenfalls die Punkteränge. Keine Weltcup-Punkte holten die beiden Südtiroler Max Perathoner aus Wolkenstein und Christof Innerhofer aus Gais, die außerhalb der Top 30 blieben. Innerhofer erreichte nach einem schweren Fehler zwar das Ziel, hatte jedoch einen Rückstand von rund fünf Sekunden.

Für die österreichischen Abfahrer verlief das Rennen enttäuschend. Kein Athlet schaffte den Sprung unter die Top Ten, bester Österreicher war Andreas Ploier mit Startnummer 50 auf Platz elf.
Nach dem dritten Platz von Dominik Paris in der Sprint-Abfahrt und dem Podest von Franzoni im Super-G bestätigte die Abfahrt damit die starke Form der italienischen Speed-Mannschaft in Gröden – gekrönt vom ersten Heim-Podium von Florian Schieder.
Stimmen aus Gröden
Franjo von Allmen zeigte sich nach seinem Sieg hochzufrieden und betonte: „Es fühlt sich richtig gut an, diesmal schneller zu sein als Marco“, auch wenn seine Fahrt „nicht ganz perfekt“ gewesen sei. Marco Odermatt erklärte, er habe vor allem bei der Einfahrt in die Ciaslat Zeit verloren, lobte aber seinen Teamkollegen als derzeit „größten Konkurrenten in der Abfahrt“. Florian Schieder freute sich besonders über sein Heim-Podium und sagte, es sei „ein gewaltiges Gefühl, vor Freunden und Familie“ auf dem Podest zu stehen, nachdem er lange mit der Saslong gehadert hatte.




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