Lokalmatadorin Boisson verzückt das French-Open-Publikum

Französin Boisson begeistert bei French Open weiter

Mittwoch, 04. Juni 2025 | 17:48 Uhr

Von: APA/sda/Reuters

Die französische Wildcard-Spielerin Loïs Boisson hat ihren sensationellen Lauf bei den Tennis-French-Open fortgesetzt und in Paris völlig überraschend das Halbfinale erreicht. Die 22-Jährige, Nummer 361 der Welt, bezwang in Roland Garros die Russin Mirra Andrejewa mit 7:6(6),6:3 und verwandelte den Court Philippe-Chatrier damit in ein Tollhaus. Sie trifft nun am Donnerstag auf die Weltranglisten-Zweite Coco Gauff.

Die US-Amerikanerin bezwang ihre Landsfrau Madison Keys nach Satzrückstand 6:7(6),6:4,6:1. Gauff, die Gewinnerin der US Open 2023, steht zum dritten Mal in der Runde der letzten vier in Roland Garros und darf weiter vom zweiten Grand-Slam-Titel träumen. Im anderen Halbfinale stehen sich die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka aus Belarus und Titelverteidigerin Iga Swiatek aus Polen gegenüber.

Heimpublikum trieb Boisson nach Rückständen zum Sieg

Boisson zeigte sich nach ihrem nächsten Streich fassungslos. “Es ist unglaublich. Danke, dass ihr mich so unterstützt habt. Mir fehlen die Worte”, sagte die Lokalmatadorin, die von 15.000 Fans nach jedem Punkt lautstark angetrieben wurde. So wehrte sie im ersten Satz zwei Satzbälle von Andrejewa ab und nutzte ihrerseits ihren ersten. Nach einem 0:3-Rückstand im zweiten Durchgang gewann Boisson gegen eine zunehmend frustrierte Russin sechs Spiele in Serie und zog als erste Französin seit Marion Bartoli vor 14 Jahren ins Paris-Halbfinale ein.

Boisson war vor den French Open nur Insidern bekannt. Eigentlich hätte sie bereits im vergangenen Jahr mit einer Wildcard ihr Grand-Slam-Debüt in der französischen Hauptstadt geben sollen, ein Kreuzbandriss verhinderte das. Zwischenzeitlich stand sogar ein Karriereende im Raum. Nun ist sie die jüngste französische Semifinalistin bei einem Grand-Slam-Turnier seit 26 Jahren, als Amelie Mauresmo im Wimbledon-Halbfinale stand. Zudem hat Boisson nun bei ihrem ersten Major gleich mehrere Top-10-Spielerinnen besiegt, das war zuletzt Monica Seles 1989 in Paris gelungen. Fast 700.000 Euro Preisgeld sind ihr sicher, fünfmal so viel wie in ihrer bisherigen Karriere. In der Weltrangliste ist der Einzug in die Top 70 sicher.

Im Juniorinnen-Bewerb steht Lilli Tagger unterdessen im Viertelfinale. Die 17-jährige Osttirolerin besiegte die Schwedin Nellie Wallberg 6:2,6:3 und trifft nun auf die an Nummer zwölf gereihte Deutsche Julia Stusek.

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