Von: luk
Kühtai – Fünf Medaillen für Südtirol gab es beim Saisonauftakt der Naturbahnrodler in Kühtai in Nordtirol. Im Doppelsitzer haben Patrick Pigneter und Florian Clara Gold geholt. Ebenfalls Gold gab es bei den Damen für Greta Pinggera, Evelin Lanthaler ist auf den dritten Platz gefahren. Silber gab es dann noch beim Einzelrennen der Herren für Pigneter, und Alex Gruber hat Bronze gewonnen.
Am Sonntag, dem 3. Dezember, wurden im Rahmen des GRM Group Weltcups in Kühtai (AUT) die Finalläufe der Herren, Damen und Doppelsitzer sowie der Teambewerb durchgeführt. Neben der FIL-Repräsentantin Natalia Gart sowie dem FIL-Vizepräsidenten für Naturbahn, Peter Knauseder, war auch eine Abordnung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vor Ort: Zwei hochrangige Funktionärinnen, Kristin Brynildsen und Ansley O’Neal, machten sich in Kühtai ein Bild vom Naturbahnsport, um dessen Aufnahme ins Programm der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sich die FIL intensiv bemüht.
Im Herrenbewerb zeigte Lokalmatador Thomas Kammerlander (AUT), der Gesamtsieger der Vorsaison, dass auch in diesem Jahr wieder mit ihm zu rechnen sein wird. Nach dem ersten Wertungslauf noch auf Platz zwei gelegen, ließ er im finalen Durchgang seine beiden italienischen Konkurrenten Patrick Pigneter und Alex Gruber hinter sich. Die Erleichterung des Österreichers nach dem Rennen war dementsprechend groß: „Die Bahn war technisch schwierig zu fahren und ich nach dem ersten Lauf etwas unter Druck. Dass ich schließlich aber mit einem Sieg in die neue Saison starten konnte, noch dazu zuhause, ist natürlich perfekt“, so Kammerlander, der sich nicht nur über seinen Triumph, sondern auch über die Unterstützung in Kühtai freute. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Pigneter betrug 21 Hundertstel, Gruber wiederum fehlten am Ende nur vier Hundertstel auf seinen Teamkollegen.
Knapp ging es auch im Damenbewerb zu: Lediglich drei Hundertstelsekunden lagen am Ende zwischen der siegreichen Greta Pinggera (ITA) und der zweitplatzierten Tina Unterberger (AUT). „Kühtai ist immer eine besondere Herausforderung für mich, die Bahn kommt meinem Fahrstil nicht unbedingt entgegen“, erläuterte die Italienerin, die letztes Jahr sowohl den Gesamtweltcup als auch die Weltmeisterschaften gewinnen konnte. „Auch dieses Mal lief es am Anfang nicht wirklich gut, im Training lag ich noch weit zurück. Aber wir haben die Probleme schließlich doch in den Griff bekommen, zudem war auch das Glück heute auf meiner Seite“, so Pinggera im Hinblick auf den geringen Abstand zu Unterberger, die sich dieses Mal mit dem zweiten Platz in Kühtai zufriedengeben musste. Auf dem dritten Rang landete Pinggeras Teamkollegin Evelin Lanthaler, die sich noch auf den dritten Platz vorschieben konnte, nachdem sie im ersten Wertungslauf Fünfte gewesen war.
Bei den Doppelsitzern ließen Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA) von Anfang an keinerlei Zweifel aufkommen, dass sie heuer wieder zurück an die Spitze wollen. Die Italiener, die im Gesamtweltcup der vorigen Saison auf Platz zwei gelandet waren, dominierten in Kühtai sowohl die beiden Trainings- als auch die beiden Wertungsläufe und hatten am Ende über eine Sekunde Vorsprung auf die zweitplatzierten Rupert Brüggler/Tobias Angerer (AUT). Dementsprechend zufrieden zeigte sich Clara nach dem Rennen: „Es ist heute perfekt für uns gelaufen. Schon im Training hatten wir ein gutes Gefühl, deshalb konnten wir auch befreit fahren. Die intensive Vorbereitung hat sich in jedem Fall gelohnt“, so der Italiener, der mit einer spannenden Saison rechnet. Dafür werden neben den Weltmeistern Brüggler/Angerer vor allem auch die amtierenden Gesamtweltcupsieger Pavel Porshnev/Ivan Lazarev (RUS) sorgen, die in Kühtai mit einer Zeit von 1:07.85 den dritten Platz belegten.
Im Teambewerb setzte sich Italien mit Alex Gruber, Greta Pinggera und Pigneter/Clara vor Österreich mit Thomas Kammerlander, Tina Unterberger und Brüggler/Angerer sowie Russland mit Aleksandr Egorov, Daria Maleeva und Porshnev/Lazarev durch.
Den Nationencup der Herren gewann Fabian Achenrainer (AUT) vor Florian Breitenberger (ITA) und Bernd Neurauter (AUT), bei den Damen wiederum standen Berina Mustic (BIH), Tamara Fissore (ARG) und Zerina Mustic (BIH) am Podest.
Der nächste Bewerb des GRM Group Weltcups im Rennrodeln auf Naturbahn findet Anfang des nächsten Jahres statt: Vom 5.–7. Jänner 2018 machen die Athleten im italienischen Latzfons/Lazfons Station.