Von: ka
Bozen – Der 6. Oktober 2018 geht in die Annalen der Südtiroler Sportgeschichte ein. Die KK Neumarkt belegte am Samstag beim Weltpokal im kroatischen Zapresic den dritten Platz – dank eines 6:2-Erfolges gegen den slowakischen Klub Podbrezova. Es ist das beste Ergebnis, das jemals von einer heimischen Kegelmannschaft im Rahmen dieses prestigeträchtigen Team-Wettbewerbs der diversen Landesmeister erzielt wurde.
Das Spiel um Platz 3 war an Spannung kaum zu überbieten. Im Startdurchgang zogen für Neumarkt Robert Ernjesi (665) und Georg Righi (591) den Punkt an Land, und zwar gegen Bystrik Vadovic (597), bzw. Milan Tomka (585). Wolfi Blaas (613) musste sich indessen Daniel Tepsa (629) knapp geschlagen geben. Die Unterlandler führten nach Punkten 2:1 und hatten in der Gesamtholzwertung 58 Kegel Vorsprung auf Podbrezova.
In der Schlussrunde wehrte die KK Neumarkt alle Angriffe der Slowaken bravourös ab. Armin Egger zwang Martin Kozak (637:613) in die Knie und Tamas Kiss wies Erik Kuna in die Schranken (661:657). Florian Thalers Aufgabe bestand darin, den Rückstand auf den aktuell besten Kegler der Welt, Vilmos Zavarko, in Grenzen zu halten. Das glückte dem 33-Jährigen aus Gasteig mit 682:606 Kegeln auch. Mit 3773:3763 Kegeln setzte sich Neumarkt 6:2 durch und machte den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt.
„Ich bin unglaublich stolz auf mein Team. Wir haben gestern das Halbfinale mit zwei Hölzern gegen Zerbst unglücklich verloren. Da noch einmal so konzentriert und motiviert aufzutreten ist eine gewaltige Leistung. Überhaupt haben wir hier in Zapresic sehr konstant gekegelt. In drei Partien wurde von unserer Seite die 600-Kegel-Marke nur einmal nicht überboten. Dieser dritte Platz ist der Lohn für die harte Arbeit der vergangenen vier, fünf Jahre“, sagte Neumarkts Kapitän Wolfi Blaas.
Zwei Kegel fehlten Neumarkt auf das Finale
Der Weltpokal hatte am Dienstag mit der Qualifikation begonnen, die am Donnerstag zu Ende ging. Neumarkt belegte unter den 13 teilnehmenden Teams mit 3787 Kegeln den vierten Platz und schaffte erstmals den Einzug ins Final Four. Schon das war ein historischer Erfolg, denn dieses Kunststück war bis dato noch keinem anderen Südtiroler Team gelungen. Die Unterlandler stachen bei ihrem Coup unter anderem Titelverteidiger Zalaegerszegi aus Ungarn aus, der ein Holz weniger als Neumarkt zu Fall gebracht hatte.
Im Halbfinale am Freitag ging es für Neumarkt gegen Rot-Weiß Zerbst. Der Spitzenklub dominiert seit mehr als einem Jahrzehnt das Geschehen in Deutschland und hat auf internationaler Ebene sowohl den Weltpokal, als auch die Champions League mehrfach gewonnen. Neumarkt, das sich im Vergleich zur Quali noch einmal um 60 Kegel steigern konnte, hatte den großen Favoriten an den Rand einer Niederlage gedrängt. Am Ende musste sich der Südtiroler Meister aber mit zwei Kegeln Rückstand (3844:3842) 5:3 geschlagen geben. In dieser Partie hatten nicht nur die „Legionäre“ Igor Kovacic (673) und Robert Ernjesi (677) groß aufgespielt, sondern auch die Südtiroler Kegler Georg Righi (604), Armin Egger (643), Hubert Lantschner (641) und Aaron Peer Pratzer/Wolfi Blaas (604) geglänzt.
Fugger Sterzing verkauft eigene Haut teuer
Neben Neumarkt waren in dieser Woche auch die Keglerinnen von Fugger Sterzing in Zapresic im Einsatz. Die Wipptalerinnen belegten mit achtbaren 3307 Kegeln den 11. Platz. Die beste Einzelleistung hatte Enikö Tòt mit 587 Hölzern erzielt. Rang 7 schaute hingegen für die Kegler von Fugger Sterzing beim Europapokal in Sarajewo heraus, die 3406 Hölzer zu Fall brachten. Hier war Stefan Zini mit 599 Kegeln bester Werfer in den Reihen der Sterzinger.