Von: apa
Der Kärntner Marco Schwarz ist im alpinen Ski-Weltcup auf die Siegesstraße zurückgekehrt. Erstmals seit seinem Ende 2023 erlittenen Kreuzbandriss gewann er am Sonntag ein Rennen, den Klassiker von Alta Badia – sein siebenter Weltcupsieg bzw. der zweite im Riesentorlauf nach dem im US-Ort Palisades Tahoe Ende Februar 2023. Schwarz brachte seine Halbzeitführung 0,18 Sek. vor Lucas Pinheiro Braathen (BRA) ins Ziel, der Salzburger Stefan Brennsteiner wurde Dritter (+0,22).
Schwarz hatte im ersten Lauf seine Startnummer eins optimal ausgenutzt, führte 0,64 Sek. vor River Radamus. Der US-Amerikaner landete letztlich auf Rang sieben (+0,87). Brennsteiner behielt seinen dritten Platz und übernahm von Marco Odermatt die Führung im Disziplin-Weltcup. Der Schweizer war nach intensiven Speed-Tagen von Val d’Isere im ersten Lauf nur auf Rang elf gekommen und verbesserte sich in der Entscheidung bloß auf Platz sechs (+0,82). Die sieben Riesentorläufe in Alta Badia davor war er auf dem Podest gewesen, in den jüngsten vier hatte er gewonnen.
Erster Schwarz-Sieg nach zwei Jahren
“Es ist schon etwas Besonderes”, meinte der im Disziplinweltcup mit 53 Zählern Rückstand drittplatzierte Schwarz strahlend. Seinen davor letzten Weltcupsieg hatte er am 22. Dezember 2023 – also fast exakt zwei Jahre davor – im Slalom von Madonna di Campiglio gefeiert. Sechs Tage danach verletzte er sich in Bormio schwer. “Es ist sehr viel passiert. Seit meinem letzten Weltcupsieg hat sich viel getan, es war eine irrsinnig schwierige Zeit. Ich muss allen danken, die mitgeholfen haben. Es hat sich jede einzelne Minute an Arbeit ausgezahlt”, sagte der 30-Jährige im ORF-Gespräch.
Er habe noch nie eine Halbzeitführung ins Ziel gebracht. “Ganz ausblenden kann man es nicht, aber ich habe mich auf meine Sachen konzentriert.” Nach den Rängen zwei und vier in den ersten beiden Saison-Riesentorläufen war er in Beaver Creek und Val d’Isere etwas ins Straucheln gekommen. “Da bin ich nicht sauber skigefahren. Da habe ich den Hebel angesetzt.” Brennsteiner gratulierte: “Richtig, richtig cool – endlich sind wir zusammen auf dem Podium.” Und über die Übernahme der Disziplinführung: “Odi ist auch keine Maschine. Meine Form ist derzeit sehr, sehr gut.”
Brennsteiner sagt Odermatt weiter den Kampf an
Konkret landete der 34-Jährige in allen bisherigen fünf Saison-Riesentorläufen in den Top fünf, Höhepunkt war in Copper Mountain sein erster Karriere-Erfolg. Fünf Punkte Vorsprung hat Brennsteiner im Rennen um die kleine Kugel nun auf Odermatt, vier der neun Riesentorläufe der Weltcup-Saison stehen noch aus. Am 10. Jänner steht mit Adelboden ein weiterer Klassiker sowie am 27. Jänner das Nachtrennen in Schladming auf dem Programm, nach den Olympischen Spielen geht es im März noch nach Kranjska Gora, ehe das Weltcup-Finale in Norwegen gefahren wird.
Odermatt traf die “Niederlage” nicht so hart: “Die Enttäuschung ist wirklich nicht mehr groß. In unserem Sport ist es sehr einfach, der Schnellere gewinnt und hat es verdient. Ich durfte schon so oft in der Mitte stehen.” Der Grund für den großen Rückstand im ersten Lauf sei in der falschen Materialwahl begründet. “Im zweiten war es eine gute Reaktion. Ohne einen Fehler hätte es wahrscheinlich noch zu Platz vier gereicht, aber nicht für mehr.” Für Schwarz freute sich Odermatt: “Ich bin froh, dass er es runtergebracht hat, er ist im ersten Lauf so stark gefahren.”
Während der Deutsche Fabian Gratz mit Laufbestzeit von Rang 29 hinter dem Norweger Atle Lie McGrath (+0,46) auf Position fünf gefahren ist (+0,48), verbesserte sich Patrick Feurstein mit der zweitbesten Laufzeit als gesamt drittbester Österreicher von Platz 22 auf acht (+0,90). Cousin Lukas Feurstein wurde nach einem schweren Fehler im zweiten Lauf 29. (+8,30). Weltmeister Raphael Haaser (41.), Noel Zwischenbrugger (51.) und Fabio Gstrein (60.) hatten die Qualifikation für Lauf zwei verpasst, Joshua Sturm war im ersten Lauf ausgeschieden.




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