Von: luk
Innichen – Das Skicross-Weltcup-Wochenende in der Dolomitenregion Drei Zinnen ist am Sonntag mit zwei Schweizer Siegen zu Ende gegangen. Joos Berry und Fanny Smith sicherten sich den Tagessieg auf der Haunold-Piste. Der Südtiroler Siegmar Klotz schied im Achtelfinale aus. Da das Wetter am Samstag und am Sonntagmorgen mit ergiebigem Schneefall nicht optimal war, machte der unermüdliche Einsatz der vielen freiwilligen Helfer die Austragung des Sonntagsrennens erst möglich.
Berry setzte sich im Finale vor Bastien Midol (Frankreich) und Jonas Lenherr (Schweiz) durch. Der Gesamt-Weltcup-Führende und Schnellste der Qualifikation, Kevin Drury (Kanada), war überraschend bereits im Achtelfinale gescheitert. „Ich bin schon mit einem super Gefühl hierher gekommen“, sagte Berry nach seinem Triumph. Kein Wunder, hatte der Schweizer ja schon im vergangenen Jahr am Haunold seinen ersten und bislang einzigen Weltcup-Sieg gefeiert – und das ebenfalls am 22.12. Berry fühlt sich in Innichen auch abseits der Piste sehr wohl. „Das ganze Drumherum hier ist toll, wir werden hier richtig verwöhnt.“ Siegmar Klotz aus Pawigl bei Lana erklärte nach seinem Achtelfinal-Aus: „Leider war es ein kurzes Vergnügen. Ich war eigentlich nicht schlecht drauf, bin aber vom Start nicht gut weggekommen.“
Fanny Smith feierte bei den Frauen nicht nur ihren 21. Weltcupsieg, sondern auch ihren bereits vierten auf der Haunold-Piste. „Ich mag Innichen“, sagte die 27-Jährige, die im Finale Marielle Thompson (Kanada) und Daniela Maier aus Deutschland hinter sich ließ. „Hier ist es immer schön, die Piste ist attraktiv“, betonte Smith. „Man kann viele Überholmanöver starten, es ist eine komplette Skicross-Strecke.“ Die Weltcup-Gesamtführende Sandra Naeslund kam nach einem Fehler im Schlussteil als Vierte ins Ziel, konnte sich aber trotzdem freuen.
Naeslund und Drury gewinnen Cross Alps Tour
Neben den Weltcup-Tagessiegern wurden am Haunold nämlich auch die Gesamtsieger der Cross Alps Tour gekürt. Dabei handelt es sich um eine eigene Wertung, die der Vierschanzen-Tournee im Skispringen nachempfunden wurde. In die Wertung flossen die Ergebnisse der ersten vier Weltcup-Etappen in Val Thorens (Frankreich), Montafon (Österreich), Arosa (Schweiz) und eben Innichen (Italien/Südtirol) ein. Naeslund gewann diese Wertung bei den Frauen vor Smith und Thompson. Bei den Männern ging der Cross-Alps-Tour-Sieg an Kevin Drury. Rang zwei sicherte sich sein kanadischer Landsmann Kristofor Mahler, Dritter wurde Bastien Midol.
Die Organisatoren waren mit dem Event zufrieden. „Die Strecke war aufgrund der Schneebedingungen nicht sehr schnell. Dadurch konnten die Athleten noch mehr angreifen und so gab es viele Überholmanöver. Das hat die Rennen sehr interessant gemacht“, sagte Helmuth Senfter, der Chef des Organisationskomitees. „Es gab wenige Stürze, da die Bedingungen schlussendlich ideal waren.“ Senfter lobte die mehr als 100 freiwilligen Helfer, die durch ihren – teils nächtlichen – unermüdlichen Einsatz die Austragung des Sonntagsrennen gewährleistet haben. „Der Schnee musste per Hand von der Piste geschaufelt werden. Ich möchte mich bei allen Helfern bedanken, speziell auch bei den 40 Mitgliedern des Heeres, ohne die wir es nicht so hinbekommen hätten.“