Von: Ivd
Bozen – Zum Welttag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober haben mehrere Einrichtungen in Südtirol auf die Bedeutung psychischer Gesundheit und sozialer Teilhabe hingewiesen.
Special Olympics Südtirol betonte die Rolle des Sports bei der Förderung von Wohlbefinden und Inklusion. Ziel sei es, „Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung durch den Sport zu stärken, zu motivieren und vital wie geistig wachsen zu lassen“. Die Organisation verwies auf Projekte wie das inklusive Sportfest in Klobenstein, bei dem alle unabhängig von ihrer kognitiven Verfasstheit teilgenommen haben. Sie appellierte zugleich an Politik und Gesundheitswesen, die psychologische Betreuung für Menschen mit Beeinträchtigung auszubauen und gezielter an ihre Bedürfnisse anzupassen.
Auch die Kinder- und Jugendanwaltschaft Südtirol rückte einen oft übersehenen Aspekt ins Zentrum: die Situation von Geschwistern psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher. „Diese jungen Menschen sind zwar selbst keine Patientinnen oder Patienten, tragen jedoch intensive Gefühle und Fragen in sich, auf die sie oft keine Antworten finden“, erklärte Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller.
Psychische Erkrankungen würden das gesamte familiäre Gleichgewicht betreffen, betonte Höller weiter: „Geschwister verdienen Gehör, Unterstützung und Räume, in denen sie ihre Erfahrungen teilen können.“ Es brauche daher mehr Begleit- und Sensibilisierungsangebote, die auch Angehörige und besonders Geschwister einbeziehen. „Den Geschwistern eine Stimme zu geben bedeutet, Isolation vorzubeugen, Resilienz zu fördern und Wohlbefinden zu stärken.“
Beide Organisationen unterstreichen, dass psychische Gesundheit ein Grundrecht ist – und dass Inklusion, Verständnis und gegenseitige Unterstützung entscheidend sind, um Betroffenen wie Angehörigen gleichermaßen zu helfen.
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