Von: APA/dpa
Sprint-König Jasper Philipsen ist bei der Tour de France bei Tempo 61 heftig gestürzt und musste das Rennen aufgeben. Der Belgier kam am Montag auf der 3. Etappe kurz vor dem Zwischensprint rund 60 km vor dem Ziel in Dünkirchen nach einem Rempler zu Fall. Philipsen fiel auf die rechte Schulter und konnte nach minutenlanger Behandlung am Straßenrand nicht mehr weiterfahren. Den Sieg im Sprint holte sich der Belgier Tim Merlier, Mathieu van der Poel blieb im Gelben Trikot.
Der Niederländer führt in der Gesamtwertung weiterhin vor den Tour-Favoriten Tadej Pogacar (+4 Sek.) und Jonas Vingegaard (+6). Österreichs Klassementfahrer Felix Gall ist mit 49 Sekunden Rückstand auf Leader Van der Poel nun auf dem 20. Zwischenrang zu finden.
Jähes Tour-Ende für Philipsen
Mit Philipsen verliert die Tour ihren besten Sprinter der vergangenen Jahre. 2024 hatte der 27-Jährige drei, 2023 sogar vier Etappen und das Grüne Trikot gewonnen. Auch heuer schien er in Bestform angereist, nachdem das Frühjahr weniger erfolgreich verlaufen war. Am Samstag gewann der für Alpecin-Deceuninck fahrende Belgier die Auftaktetappe in Lille und fuhr nach den ersten beiden Etappen im Grünen Trikot.
Ausgelöst hatte den Sturz Philipsens Landsmann Laurenz Rex, der den Franzosen Bryan Coquard aus der Balance brachte. Coquard kollidierte mit Philipsen, der nicht mehr ausweichen konnte. Sein gesamtes Trikot war nach dem Aufprall zerrissen. Nach der Erstbehandlung wurde Philipsen direkt ins Krankenhaus gebracht. Der Sprint-Spezialist erlitt nach einer ersten Diagnose einen verschobenen Bruch des Schlüsselbeins und mindestens eine Rippenfraktur. Er muss auf jeden Fall operiert werden, wie sein Team mitteilte.
Stürze prägten Etappe
Europameister Merlier gewann nach 178 km in der Entscheidung im Massensprint hauchdünn vor dem Italiener Jonathan Milan. Die Etappe war insgesamt von zahlreichen Stürzen geprägt. Auch in Dünkirchen kam es nochmals zu drei Stürzen mit jeweils mehreren Fahrern. So gingen auch Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel und Red-Bull-Sprinter Jordi Meeus zu Boden, beide konnten das Rennen beenden.
Am Dienstag fährt der Tross in einem steten Auf und Ab nach Rouen. Fünf Kilometer vor dem Ziel wartet dabei die gefürchtete Rampe von Saint-Hilaire mit bis zu 16 Prozent Steigung. Hier dürfte es zu einem Kräftemessen der Tour-Stars um Titelverteidiger Pogacar kommen.
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