Von: mk
St. Ulrich – Der Sieger der siebten Ausgabe des Sparkasse ATP Challenger Val Gardena Südtirol heißt Stefano Napolitano. Der 21-Jährige aus Biella hat den Titel dank eines klaren 6:4, 6:1-Sieges im italienischen Finale gegen Alessandro Giannessi gewonnen. Der 26 Jahre alte Finalist aus La Spezia war ab Mitte des zweiten Satzes nicht mehr ganz fit. Der erste Sieg bei einem ATP-Challenger bringen Napolitano ein Preisgeld von 9200 Euro und 90 Weltranglistenpunkte, mit denen er sich im ATP-Ranking um Rang 170 verbessern wird.
Napolitano wehrt in den ersten beiden Aufschlagspielen vier Breakbälle ab und dank eines Breaks geht er 2:1 in Führung. Weil er nach dem 3:1 in seinen nächsten drei Aufschlagspielen im ersten Satz nur mehr drei Punkte abgibt, liegt er nach 41 Minuten verdient mit 6:4 vorne.
Der zweite Satz beginnt mit einem weiteren Breakball für Napolitano, wieder gelingt ihm das Break zum 2:1. Im fünften Game verletzt sich Giannessi bei einem langen Ball und hat danach keine Chance mehr, dem Match eine Wende zu geben. Nach 65 Minuten ist das Finale vorbei. Napolitano ist der zweite “Azzurro” nach Andreas Seppi, der in Gröden gewonnen hat. Seppi hatte sein Heimturnier 2013 und2014 gewonnen. In diesem Jahr war der Kalterer nicht dabei, weil er mit seiner Frau Michela auf Hochzeitsreise in Neuseeland ist.
“Es war ein hartes Spiel, vor allem zu Beginn. Es tut mir Leid für Alessandro, dass er im zweiten Satz ein körperliches Problem gehabt hat, aber ich freue mich auch für ihn, dass er so eine gute Saison gespielt hat. Ich möchte das Finale gegen ihn noch einmal spielen, vielleicht im nächsten Jahr hier in St. Ulrich.” Aber natürlich war Napolitano froh, den ersten Titel bei einem Challenger geholt zu haben. “Gegen einen Spieler aus Italien bei einem Turnier in Italien noch dazu”. Napolitano gewann das Turnier in Gröden, ohne einmal seinen Aufschlag abzugeben. “Den Aufschlag habe ich sehr gut gespürt die ganze Woche über”, sagt der 21-Jährige, der von Cristian Brandi trainiert wird. “Ich widme den Sieg meiner Familie, meinen Eltern, meiner Schwester, meinen Freunden”.
Natürlich war Giannessi enttäuscht: “Dieses Problem trage ich schon länger mit mir herum. Es ist das Knie. An manchen Tagen geht es besser, dann wieder schlechter. Heute war ich nicht hundertprozentig fit, aber ich muss Stefano gratulieren. Er hat diesen Sieg verdient”. Wenn er einen der vier Breakbälle zu Beginn verwertet hätte? “Zwei Stunden auf einem hohen Niveau hätte ich heute nicht Tennis spielen können”, sagt Giannessi, für den die Saison auf der Tour zu Ende ist. Er hat den zweiten Sieg bei einem Challenger-Turnier 2016 nach Stettin verpasst. Vor zwei Monaten in Polen hatte er im Viertelfinale Napolitano noch mit 6:3, 7:6 besiegt. Heute gelang Napolitano die Revanche. Der Gröden-Sieger spielt nächste Woche das Challenger in Brescia.