Von: ka
Silz/Kühtai – „Wenn du gegen Pigneter und Clara gewinnen willst, musst du ein perfektes Rennen hinlegen“, sagte Andreas Schopf (AUT) im Anschluss an das Finale, das die Südtiroler Patrick Pigneter und Florian Clara (ITA) letztendlich für sich entscheiden konnten. Nur zwei Hundertstel trennten die Zweitplatzierten Christian und Andreas Schopf im ersten Finallauf von der siegreichen italienischen Paarung, die im zweiten Durchgang aber alles klarmachte. Dementsprechend glücklich waren auch die beiden Gewinner des heutigen Rennens, die so perfekt in die Saison starteten: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, wobei man auch anmerken muss, dass das Glück am Schluss auf unserer Seite war“, meinte etwa Clara, und auch Teamkollege Pigneter stimmte zu: „Gerade zu Beginn der Saison kann alles passieren.“
Die Tatsache, dass das erste Rennen dieser Weltcupsaison als Parallel-Race ausgetragen wird, was für die Athleten immer eine ganz besondere Herausforderung darstellt, trägt ebenso dazu bei wie das Wetter: Aufgrund der warmen Temperaturen in Kühtai kann sich die Strecke innerhalb nur weniger Stunden ändern. „Man fand fast bei jedem Lauf eine andere Bahn vor“, brachte es Ivan Lazarev (RUS), der mit seinem Partner Pavel Porshnev den dritten Rang erringen konnte, auf den Punkt. Hier galt es, das Material richtig abzustimmen und sich auf die jeweils veränderten Bedingungen einzustellen, schließlich konnte jeder Fehler ein entscheidender sein. Das mussten auch Schopf/Schopf feststellen: „Das letzte Rennen war schwer zu fahren, wir sind volles Risiko gegangen, haben allerdings einen Fehler gemacht. Aber das ist in Ordnung, für uns ist der zweite Platz dennoch ein Riesenerfolg, mit dem so nicht zu rechnen war – auch wenn wir in der Qualifikation die Schnellsten waren“, so Christian Schopf, der zusammen mit seinem Bruder auch in den nächsten Rennen versuchen will, Pigneter und Clara „zu ärgern“. Doch die beiden Südtiroler sind es gewohnt, mit Druck umzugehen: „Wir sind ein Wettkampfteam, bleiben auch unter Druck ruhig und rufen unsere Leistung ab“, versichert Pigneter, während Clara anfügt, man versuche, etwaige Fehler auszublenden und sich nur auf den bevorstehenden Lauf zu konzentrieren.
Pigneter und Clara haben damit nun zum elften Mal in Folge gewonnen, seit dem Rennen in Deutschnofen am 10. Jänner 2015 gingen sie stets als Sieger bei den Doppelsitzern hervor – ihre Serie erstreckt sich also bereits über drei Saisonen.
Im Nationencup der Damen triumphierte die Italienerin Alexandra Pfattner (ITA) vor der Russin Aleksandra Suvorova (RUS) und der Polin Julia Plowy (POL). Bei den Herren wiederum gewann Stefan Federer (ITA), er konnte sich gegen Fabian Achenrainer (AUT) und Aleksey Martyanov (RUS) durchsetzen.
In der Qualifikation der Einsitzer gab es auf Seite der Herren einen österreichischen Doppelsieg: Michael Scheikl (AUT) führt das Feld mit 32 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Thomas Kammerlander (AUT) an, an dritter Stelle findet sich Patrick Pigneter (ITA), der einen Rückstand von 41 Hundertstelsekunden auf den erstplatzierten Scheikl aufweist. Bei den Damen war die Vorjahressiegerin Tina Unterberger (AUT) die schnellste, ihr auf den Fersen sind die beiden Italienerinnen Evelin Lanthaler (ITA) und Greta Pinggera (ITA) mit einem Abstand von 29 bzw. 41 Hundertstelsekunden.
Nicht dabei ist die Seriensiegerin der letzten zehn Jahre, Ekatharina Lavrentjeva (RUS). Sie hat sich eine Auszeit genommen und überlegt noch, ob sie ihre Karriere fortsetzen oder als Trainerin zurückkommen wird.
Ergebnisse:
http://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/grm-group-weltcup-im-rennrodeln-auf-naturbahn-parallel