Swiatek musste sich gegen Rybakina mächtig strecken

Topfavoriten Alcaraz, Swiatek in Paris-Viertelfinale

Montag, 02. Juni 2025 | 09:54 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Die Topfavoriten bei den mit 56,35 Mio. Euro dotierten Tennis-French-Open in Paris haben am Sonntag mit viel Mühe das Viertelfinale erreicht. Iga Swiatek setzte sich gegen die Kasachin Jelena Rybakina nach großen Anfangsproblemen 1:6,6:3,7:5 durch. Und auch bei den Männern hatte Carlos Alcaraz beim 7:6(8),6:3,4:6,6:4 über den US-Amerikaner Ben Shelton hart zu kämpfen. Der als Nummer zwei gesetzte Spanier trifft nun mit Tommy Paul auf einen Landsmann Sheltons.

Alcaraz lag im ersten Satz im Tiebreak 1:4 zurück, wehrte drei Satzbälle ab und holte den Auftaktsatz. Der aufschlagstarke Shelton, der die Bälle auch von der Grundlinie mit enormer Wucht schlagen kann, gab auch nach einem 0:2-Satzrückstand nicht auf. Er holte Satz drei mit einem Break zum 6:4, lief im vierten Durchgang nach einem abgegebenen Service zum 1:2 vergeblich dem vierfachen Major-Sieger nach.

Alcaraz: “Habe heute in Gedanken gegen mich gekämpft”

“Heute habe ich in Gedanken gegen mich selbst gekämpft”, gestand Alcaraz. “Ich war in manchen Momenten böse auf mich und bin wirklich froh, dass ich diese Gedanken abgewehrt habe.” Der Titelverteidiger sprach von gegenseitigem großen Respekt. “Immer wenn wir gegeneinander spielen, schaffen wir es, das Level zu heben. Wir spielten komplettes Tennis, starke Schläge, Netzangriffe, tolle Vorhandschläge – für mich ist es toll, dass Ben dabei ist, es ist eine tolle Energie.”

Swiatek blieb auf Rekordkurs

Swiatek trifft nun auf die Ukrainerin Elina Switolina, die Vorjahresfinalistin Jasmine Paolini 4:6,7:6(6),6:1 besiegte. Olympiasiegerin Zheng Qinwen hatte beim 7:6(5),1:6,6:3 gegen Ljudmila Samsonowa ebenfalls viel Mühe. Swiatek wahrte die Chance, als erste Spielerin seit Suzanne Lenglen (1920 – 1923) viermal en suite in Roland Garros zu triumphieren. Dafür benötigte sie aber einen Kraftakt. Die Polin gab den ersten Satz sang- und klanglos 1:6 ab und lag auch im zweiten 0:2 zurück. Nach dem Satzausgleich gab es auch in der Entscheidung viel Spannung, ehe die Favoritin nach 2:30 Stunden den zweiten Matchball verwertete. Swiatek ist bei den French Open damit weiter seit der Viertelfinalniederlage 2021 gegen Maria Sakkari ungeschlagen.

Switolina mit Kampfgeist weiter

Die Titelverteidigerin trifft nun überraschend auf Switolina, die wie so oft ihr großes Kämpferherz zeigte und die Vorjahresfinalistin eliminierte. Die 30-Jährige verlor gegen Paolini den ersten Satz und lag im zweiten mit 1:4 zurück, ehe sie ihr Comeback startete. Sie wehrte drei Matchbälle ab, verwandelte ihren ersten Satzball zum 1:1-Ausgleich und machte im Entscheidungsdurchgang mit 6:1 kurzen Prozess.

“Ich kann es nicht glauben, dass das Match für mich ausgegangen ist. Ich bin froh, dass ich ruhig geblieben bin”, sagte die an Nummer 13 gesetzte Ukrainerin, die mit dem französischen Publikumsliebling Gael Monfils zusammen ist und von den Fans lautstark angefeuert wurde. Switolina hatte auch bei den Australian Open das Duell mit Paolini gewonnen, die Italienerin hatte sich zuletzt aber mit dem Sieg beim Masters-1000-Turnier in Rom in starker Form gezeigt.

Zheng, die im Vorjahr auf dem Pariser Sand Olympia-Gold gewonnen hat, hatte mit Samsonowa zu kämpfen. Gegen die Russin, Nummer 19 der Setzliste, gab die Chinesin den zweiten Satz mit 1:6 ab, behielt schließlich nach 2:47 Stunden aber die Oberhand. Im Viertelfinale geht es gegen die topgesetzte Belarussin Aryna Sabalenka, 7:5,6:3-Siegerin gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova (Nr. 16).

Paul und Tiafoe – zwei Amerikaner in Paris

Im Männerbewerb stehen mit Tommy Paul und Frances Tiafoe erstmals seit Andre Agassi vor 22 Jahren nun sogar zwei US-Amerikaner im Viertelfinale. Die Nummer 12 des Turniers bezwang den Australier Alexei Popyrin in nicht einmal zwei Stunden mit 6:3,6:3,6:3. “Ich bin so glücklich, dass ich es in drei Sätzen geschafft habe”, sagte Paul, der schon zwei Fünfsatz-Partien in den Beinen hat.

Tiafoe blieb neuerlich ohne Satzverlust und besiegte den deutschen Überraschungsmann Daniel Altmaier mit 6:3,6:4,7:6(4). Der ehemalige Wien-Finalist trifft nun auf Lorenzo Musetti. Der als Nummer acht gesetzte Italiener schaltete den zehntgereihten Dänen Holger Rune mit 7:5,3:6,6:3,6:2 aus.

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