Von: luk
Bozen – Nach der Niederlage in Salò kann der FCS wieder punkten, jedoch lassen die Weiß-Roten gegen ein harmloses Ravenna zwei Punkte liegen: Fink und Co. kreierten im Rahmen einer starken zweiten Halbzeit Torchancen im Minutentakt, doch man schaffte es einfach nicht, den Ball im Tor unterzubringen. In der 88. Minute wäre es dann endlich soweit gewesen, Costantino köpfte nach Flanke Fink zur vermeintlichen Führung ein, doch Schiedsrichter Vigile entschied auf Abseits – es war eine krasse Fehlentscheidung. Die Truppe von Zanetti konnte jedoch das achte positive Ergebnis der letzten neun Spiele erzielen.
Nach der gleichermaßen unglücklichen wie unnötigen Niederlage gegen Salò, wo – nach zwei Innenpfostentreffern sowie der Verweigerung eines klaren Elfmeters – die Serie von sieben ungeschlagenen Spielen in Folge für den FCS zu Ende ging (vier Siege, drei Unentschieden), kehren die Weiß-Roten als Tabellenzehnter endlich wieder auf den heimischen Rasen zurück: Im Drususstadion gastiert Ravenna, mit 16 Punkten zurzeit Tabellen-15. Die Mannschaft aus der Emilia Romagna befindet sich jedoch im Aufwärtstrend, schlug man doch zuletzt Renate und Vicenza back-to-back.
Zuhause musste der FCS bislang nur eine Niederlage (gegen Bassano) einstecken, seitdem ist man seit drei Heimspielen ungeschlagen (zwei Siege, ein Unentschieden). Insgesamt kamen elf der 20 Punkte des FCS von zuhause.
Auswärts hat Ravenna zwei der letzten drei Spiele gewonnen, man erzielte ganze zehn der 16 Punkte in der Ferne – durch drei Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen.
Gegen Ravenna muss Mister Zanetti auf den gesperrten Berardocco und den verletzten Roma verzichten. In die Startelf kehren indes Fink und Zanchi zurück – Broh und Frascatore nehmen wieder auf der Bank Platz.
Wie man es vor dem Spiel bereits angenommen hatte, war es der FCS, der zunächst das Spiel machte. Ravenna nistete sich tief in der eigenen Hälfte ein, die Weiß-Roten taten sich anfangs schwer, eine Lücke zu finden.
Deshalb kam die erste nennenswerte Möglichkeit erst in der 18. Minute, als Gyasi an der Grundlinie einen schwierigen Ball im Spiel hielt, ihn an Fink abspielte, der erneut nach rechts auf Cia legte. Der Vize-Kapitän der Weiß-Roten zog von der Strafraumgrenze ab, verfehlte mit einem Drehschuss das lange Eck nur knapp.
Die Weiß-Roten aber ließen mehr den Ball als den Gegner laufen, man zeigte einen langsamen Rhythmus und wenig Bewegung. Ravenna war in der ersten Halbzeit nicht gefährlich und somit ging es mit einem müden 0:0 in die Halbzeitpause.
Coach Zanetti reagierte auf die erste Hälfte und tätigte zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Doppelwechsel: Baldan – ein Verteidiger mit viel Ballgefühl und damit nützlich in der Vorwärtsbewegung – kam für Erlic, während Heatley Flores Gyasi im Sturm ersetzte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war etwas mehr Bewegung im Spiel, doch der FCS hatte weiterhin Schwierigkeiten, die Lücke im Bollwerk der Gäste zu finden.
Ravenna wurde dann in der 55. Minute zum ersten Mal brandgefährlich: Nach Einwurf von Magrini und einem ersten abgeblockten Schuss von Selleri kam der Ball zu Piccoli, der von der Strafraumgrenze abzog: Offredi lenkte das Leder hervorragend über die Querlatte.
Dann aber wieder der FCS: Flanke von Zanchi, die an der Strafraumgrenze von Cia mit dem rechten Fuß aus der Luft geholt wurde. Er legte sich das Leder auf seinen starken linken Fuß zurecht und schoss auf das Gehäuse von Venturi, knapp links vorbei. Nur weniger Momente später brannte es erneut im Strafraum der Gäste: Costantino verteidigte dort den Ball und wurde von Venturini und Ronchi übelst bedrängt. Schiedsrichter Vigile hätte hier durchaus Elfmeter geben können.
Doch die Truppe von Zanetti haderte nicht und blieb dran: Cia und Tait kombinierten sich hervorragend auf der rechten Seite durch, letzterer brachte eine tiefe Flanke in die Mitte, wo Fink mutterseelenallein angelaufen kam und den Ball –von innerhalb des Strafraums – weit über den gegnerischen Kasten hämmerte. Riesenchance.
Nun gab es Chancen für die Weiß-Roten im Minutentakt: Gatto setzte auf der linken Seite zur Flanke an, in der Mitte hatte Venturi Mühe, den Ball aus der Gefahrenzone zu lenken. Das Spielgerät kam zu Heatley Flores, der das leere Tor aus elf Metern seitlich verfehlte.
Nur zwei Minuten später erneut Heatley Flores: Der 19-jährige Stürmer der Weiß-Roten zog von rechts ins Zentrum und zielte mit links auf den kurzen Pfosten, Venturi hielt glänzend. Durch den fälligen Eckball war der FC Südtirol erneut brandgefährlich: Cia brachte das Leder in die Mitte, wo Frascatore zum Kopfball kam, Ventura parierte auf der Linie.
Was die gesamte Partie über dem FCS nicht gelingen wollte, schien in der 88. Minute dann endlich zu klappen: Flanke von Fink, Costantino stieg in der Mitte am höchsten und überwand Venturi! Das gesamte Drususstadion stand Kopf, doch der Linienrichter hatte zuvor – unberechtigterweise – die Fahne oben: Abseits.
Danach passierte nicht mehr viel, die Weiß-Roten ließen – mit deutlich mehr Ballbesitz sowie einem enormen Chancenplus – gegen harmlose Gäste aus Ravenna zwei Punkte liegen.
FC SÜDTIROL – RAVENNA 0:0 (0:0)
FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Erlic (46. Baldan), Sgarbi, Vinetot; Tait, Cia (84. Broh), Bertoni (67. Gatto), Fink, Zanchi (67. Frascatore); Costantino, Gyasi (46. Heatley Flores)
Auf der Ersatzbank: D’Egidio, Smith, Cess, Boccalari, Oneto, Berardi
Trainer: Paolo Zanetti
RAVENNA (5-3-2): Venturi; Magrini, Venturini, Ronchi, Capitanio, Rossi (83. Ierardi); Cenci, Selleri, Piccoli (75. Ballardini); Broso (90. + 1 Severini), Maistrello (75. Samb)
Auf der Ersatzbank: Gallinetta, Portoghese, Sabba
Trainer: Mauro Antonioli
SCHIEDSRICHTER: Mario Vigile (Cosenza)
ANMERKUNGEN: Gelbe Karten: Piccoli (35., RAV), Severini (90. + 2, RAV)