Sechs Fahrer kämpfen um das Grüne Trikot von Lopez

Tour of the Alps: Carr feiert in Borgo Valsugana

Donnerstag, 18. April 2024 | 20:58 Uhr

Borgo Valsugana – Der Brite von EF-Education EasyPost legt bei der Tour of the Alps am Ende einer langen Flucht nach: 2023 hatte er das große Finale in Bruneck gewonnen. Scharmützel zwischen den Klassementfahrern: Lopez antwortet auf die Angriffsversuche von Bahrain und Decathlon. In der Gesamtwertung ist noch alles offen: morgen die endgültige Entscheidung in Levico Terme.

Wenn er die Anstiege der Tour of the Alps sieht, sieht Simon Carr rot. 2023 konnte der Brite von EF Education-EasyPost die letzte Etappe in Bruneck gewinnen, am heutigen Donnerstag, 18. April, hat er die Königsetappe der 47. Ausgabe gewonnen. Auf seine eigene Art und Weise, stets als Ausreißer.

Daniele Molineris

Auf den 141,3 Kilometern von Leifers-Borgo Valsugana kam es zu den ersten Scharmützeln zwischen den Klassementfahrern: Bahrain und Decathlon-Ag2r versuchten mit einer gewissen zahlenmäßigen Überlegenheit, den Gesamtführenden Juan Pedro Lopez zu attackieren. Der Spanier von Lidl-Trek antwortete auf den ersten Angriff (der nächste wird morgen im großen Finale von Levico folgen), indem er die gefährlichsten Versuche abwehren konnte, sowohl am Vetriolo-Pass als auch am Colle San Marco.

Nur Michael Storer (Tudor) und Ben O’Connor (Decathlon-Ag2r), Zweiter und Dritter im Ziel, konnten mit einer Überraschungsaktion auf den letzten Kilometern die ein oder andere Sekunde gutmachen. Der Gesamtführende mit dem Grünen Melinda-Trikot, Juan Pedro Lopez, führt noch 38 Sekunden vor dem Australier und 48 vor Antonio Tiberi (Bahrain-Victorious). Der junge Italiener kann auch auf die Unterstützung seines Teamkollegen Poels (Vierter der Gesamtwertung mit ebenfalls 48 Sek. Rückstand) zählen.

Daniele Molineris

Mit dem gleichen Rückstand folgen Bardet (Team DSM) und O’Connors Begleiter Valentin Paret-Peintre. Storer und Pellizzari (VF-Group) folgen mit 1:40 Minuten bzw. 1:54 Minuten.

Dagegen musste Tobias Foss (INEOS-Grenadiers), der von den ersten Rampen des Vetriolo-Passes an in großen Schwierigkeiten steckte, seine Träume vom Gesamtsieg aufgeben.

Daniele Molineris

CARR: „DIE TOTA IST SCHÖN UND ALS AUSREIßER ZU FAHREN IST MEINE SPEZIALITÄT“

„Die Flucht ist meine Spezialität, und einige Etappen der Tour of the Alps passen zu meinen Fähigkeiten“, sagte Simon Carr. „Es ist ein schönes Rennen, das sehr gut organisiert ist. Ich hoffe, dass ich weiterhin bei der TotA gewinnen kann.“

„Ich bin hier an den Start gegangen, um in der Gesamtwertung eine gute Rolle zu spielen, ich habe mich in den Bergen gut vorbereitet, aber ich hatte Probleme mit einer Allergie. Heute ging es mir jedoch besser, und heute Morgen beschlossen wir zu attackieren. Zusammen mit Carthy lief es perfekt: mental war es nicht einfach, die Aktion zu bewältigen, und unter diesem Gesichtspunkt erwies sich die Unterstützung als entscheidend”.

„Für den Gesamtsieg sehe ich Lopez als Favorit: wenn er es heute geschafft hat, denke ich, dass er es auch morgen schaffen kann“.

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LOPEZ: „ICH HABE NIE DARAN GEDACHT, DIE GESAMTFÜHRUNG ZU VERLIEREN“

„Gestern war eine harte Etappe, heute eine Etappe für Klassementfahrer”, sagte der Gesamtführende der Tour of the Alps. „Sie haben mich wiederholt angegriffen, aber wir haben als Team gut gearbeitet und ich konnte mich verteidigen. Mir ging es sehr gut, ich habe nie daran gedacht, die Gesamtführung zu verlieren. Morgen ist natürlich ein anderer Tag und wir werden sehen. Es gilt ein Grünes Trikot zu verteidigen“.

Daniele Molineris

CHRONIK

Simon Carr war es, der den Ausreißversuch, der die Königsetappe der TotA prägte, beim Anstieg zum San Lugano Pass vorantrieb. Zusammen mit ihm fuhren Teamkollege Carthy, Rodriguez (Ineos), Mühlberger (Movistar), Hamilton (Jayco-AlUla), Leemreize (DSM), Bizkarra (Euskaltel-Euskadi), Higuita (Bora-Hansgrohe), Covili (VF Group-Bardiani), Mattia Bais und Piganzoli (Polti-Kometa).

Die Ausreißer überwanden den Redebus-Anstieg kompakt, trennten sich auf den Rampen des Compet-Passes aber, aufgrund des Einsatzes von Carr und Higuita, die sich vom Feld lösen konnten. In der großen Gruppe übernahm Decathlon-Ag2r die Führung und verkürzte den Rückstand auf das Spitzenduo am Fuße des Vetriolo-Passes auf zwei Minuten.

Die gefürchtete „Strada dei Baiti“ erwies sich als schwierig für Higuita, der Carr ziehen lassen musste. Dahinter versuchte O’Connor sich abzusetzen, wurde aber von Lopez, Tiberi und Poels, dicht gefolgt von Sosa, Bardet, Storer und Harper, schnell eingeholt.

Sobald sie sich wieder auf der Abfahrt befanden, konterte Harper zusammen mit O’Connor, aber die Versuche der beiden wurden durch einen schweren Sturz zunichtegemacht. Harper erwischte es am schlimmsten, er musste das Rennen aufgeben.

Daniele Molineris

O’Connor hingegen konnte weitermachen. Zu diesem Zeitpunkt verringerte das Feld das Tempo, so dass andere Nachzügler wieder aufschließen und Carr Boden gutmachen konnte, um allein Richtung Ziel in Borgo Valsugana zu fahren. Am Anstieg zum Colle San Marco versuchte Decathlon mit dem jungen Paret-Peintre eine Attacke zu starten, doch Lopez konnte auch diesen Versuch abwehren und seine Führung behaupten.

DIE #TOTA2024-FÜHRENDEN NACH ETAPPE 4

Gesamtwertung – Grünes Trikot Melinda: Juan Pedro Lopez (Lidl-Trek)
Punktewertung – Rotes Trikot DAO Conad: Tobias Foss (INEOS-Grenadiers)
Bergwertung – Azurblaues Trikot Gruppo Cassa Centrale: Simon Carr (EF Education-Easypost)
Bester Nachwuchsfahrer – Weißes Trikot Würth: Antonio Tiberi (Bahrain-Victorious)
Bester Ausreißer – Ockerfarbenes Trikot Subito: Simon Pellaud (Tudor Cycling Team)

Sprint Cycling Agency

GROßES FINALE IN LEVICO TERME

Die letzte Etappe der Tour of the Alps, die am morgigen Freitag, 19. April, vollständig im Trentino mit Start und Ziel in Levico Terme stattfindet, ist mit 118,6 Kilometern die kürzeste Etappe, beinhaltet aber einige Anstiege.

Der erste Teil ist durch einen ersten Rundkurs mit einem hügeligen Höhenprofil gekennzeichnet. Danach geht es nach Pergine Valsugana und von dort aus geht es weiter zu einer rund 25 Kilometer langen Schleife, die zwei Mal zurückgelegt werden muss und quer durch das Fersental (Valle die Mòcheni) führt.

Danach steht ein langer, regelmäßig verlaufender Anstieg in Palai im Fersental auf dem Programm. Dieser wird das Finale der Tour of the Alps 2024 prägen: Der Anstieg ist zweigeteilt und wird einmal von einer langen Abfahrt unterbrochen. Am Ende der zweiten Abfahrt folgen einige flache Kilometer vor dem letzten Anstieg der TotA, dem „Valico di Tenna“, die Steigung endet etwa 5 km vor dem Ziel. Nach einer kurzen Abfahrt folgt ein letzter Kilometer bergauf in Levico Terme, was alle Voraussetzungen für ein großes Finale des #TotA2024 bietet.

Daniele Molineris

DIE TOUR OF THE ALPS IM FERNSEHEN

Am morgigen Donnerstag wird die Alpenrundfahrt ab 13:30 Uhr live übertragen.

TV: Eurosport (Europa, Asien-Pazifik, Mittelamerika, Südamerika), RaiSport (Italien, San Marino, Vatikanstadt), Equipe TV (Frankreich, Fürstentum Monaco, Andorra), EITB (Spanien), FloSports (USA, Kanada, Australien), DirecTV (Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela) und RTVC (Kolumbien).

Von: ka

Bezirk: Bozen

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