Ein Kommentar

Wähle mit Bedacht!

Dienstag, 08. November 2022 | 01:33 Uhr

Bozen – Große Sportereignisse wie etwa die Olympischen Spiele 2026, die zum Teil auch bei uns stattfinden, scheiden die Geister. Einerseits herrscht Begeisterung, andererseits wird die Umwelt belastet. In der Regel fühlen sich die Austragungsorte aber geadelt: Sportevents auf eigenem Boden werden als Ehre betrachtet – und als Möglichkeit, die wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen.

Die vergangenen Olympischen Spiele in China sind der beste Beweis dafür: Sie haben dem Regime die perfekte Bühne geboten, sich zu inszenieren. Kritik an Peking wegen der Verfolgung von Minderheiten, aber auch wegen Überwachung und Zensur verhallte ungehört.

2014 konnte sich Putin in Sotschi noch feiern lassen und nutzte das Milliarden-Spektakel an der Schwarzmeerküste, um den wirtschaftlichen und geopolitischen Wiederaufstieg Russlands unter die Supermächte demonstrieren. Im Februar 2022 startete er seinen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Umso erschütternder wirken nun die Aussagen des WM-Botschafters Khalid Salman, der Homosexualität als “geistigen Schaden” bezeichnet hat. Seine Kollegen verglichen unverschleierte Frauen mit unverpackten Süßigkeiten.

Katar gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderen Verstöße gegen Menschenrechte, schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen.

Auswahlverfahren für Austragungsorte von großen Sportveranstaltungen brauchen eine Generalüberholung. Denn nicht nur auf zwischenmenschlicher Ebene gilt: Wähle deine Freunde mit Bedacht!

Von: mk

Bezirk: Bozen