Von: luk
Cincinnati – Für Jannik Sinner gab es – wie berichtet – in Cincinnati ein bitteres Ende. Nur 23 Minuten dauerte das Finale des Masters-1000-Turniers, ehe der Südtiroler beim Stand von 0:5 gegen Carlos Alcaraz aufgeben musste. Der frisch 24 Jahre alt gewordene Weltranglistenerste aus Sexten wirkte von Beginn an angeschlagen, bewegte sich schwerfällig, griff sich mehrmals an die Seite und konnte seinem Gegner kaum etwas entgegensetzen.
Schon nach wenigen Ballwechseln deutete sich an, dass Sinner nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Fehlgriffe beim Rückhandspiel, ungewöhnlich viele Fehler und eine auffällige Passivität ließen Alcaraz mühelos auf 5:0 davonziehen. Beim Seitenwechsel rief Sinner schließlich den Physiotherapeuten, wirkte bleich und erklärte: „Es tut mir leid, ich kann nicht weitermachen. Mir geht es zu schlecht.“ Damit endete das mit Spannung erwartete 14. Duell der beiden jungen Tennis-Asse, noch bevor es richtig begonnen hatte.
Alcaraz, der im Ranking nun bis auf 1.890 Punkte an Sinner heranrückt und bei den am Sonntag startenden US Open die Chance auf den Sprung an die Spitze hat, zeigte sich fair und tröstete seinen Rivalen am Netz.
Über die Ursachen von Sinners gesundheitlichen Problemen wird nun heftig spekuliert. Offizielle Angaben gibt es bislang nicht, schreibt der Corriere della Sera. Möglich sei eine Magen-Darm-Infektion oder eine Lebensmittelvergiftung. Sinner hatte am Vortag seinen Geburtstag gefeiert. Dabei erhielt er von den Turnierorganisatoren eine Erdbeer-Sahne-Torte und stieß auf sein neues Lebensjahr an. In Videos ist zu sehen, dass er eine Erdbeere vom Kuchen isst.
Der Körper eines Hochleistungssportlers gilt als empfindlich. Es gibt eine strikte Diät. Schon Kleinigkeiten können das “System” aus der Bahn werfen. Ob die Torte aber wirklich im Zusammenhang mit dem plötzlichen Schwächeanfall steht, ist unklar. Auch eine Virusinfektion oder die in den USA oft extreme Klimatisierung in den Gebäuden werden als mögliche Auslöser für sein Unwohlsein genannt.
„Seit Sonntag habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich hoffte, dass es über Nacht besser würde, aber das Gegenteil war der Fall“, sagte Sinner später sichtlich mitgenommen. „Es tut mir leid für die Fans und auch für Carlos – ich weiß, dass er ein Finale auf diese Weise nicht gewinnen wollte.“
Ob der Südtiroler rechtzeitig zu den US Open in New York fit wird, ist offen. Fest steht: Sinner muss sich schonen, um seinen Titel bei dem Grand-Slam-Turnier verteidigen zu können. Damit dürfte er auch auf das anstehende Doppel verzichten.
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