Von: ka
Wimbledon – Bittere Erstrunden-Niederlage für Jannik Sinner in Wimbledon. Der 19-jährige Sextner musste sich am späten Dienstagnachmittag zum Auftakt des dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres dem Ungarn Marton Fucsovics (ATP 48) in vier Sätzen mit 7:5, 3:6, 5:7, 3:6 beugen.
Sinner nahm zum zweiten Mal am Rasenturnier in Wimbledon teil, erstmals schlug er direkt vom Hauptfeld auf. Bei seiner Premiere 2019 musste sich der Pusterer in der ersten Qualifikationsrunde dem Australier Alex Bolt geschlagen geben. Sinner, Nummer 19 der Setzliste und 23 der Welt, bekam es bei seinem achten Grand-Slam-Turnier zum Auftakt mit Marton Fucsovics zu tun. Der 29-jährige Ungare ist die Nummer 48 der Welt und hat gegen Sinner schon zwei Mal gespielt. Im Vorjahr bei den Australian Open schaltete Fucsovics den 19-jährigen Sextner in drei Sätzen aus, Sinner revanchierte sich in Sofia (er gewann dann auch das Turnier) mit einem Zweisatz-Sieg.
Der Pusterer hatte vor Wimbledon nur ein Turnier auf Rasen gespielt, vorige Woche im Londoner Queens, wo er sich in Runde 1 überraschend Jack Draper geschlagen geben musste. Überhaupt hat Sinner heute erst sein siebtes ATP-Match auf Rasen gespielt, gegen Fucsovics kassierte er die fünfte Niederlage.
Beide Spieler schenkten sich von Beginn an nichts und nahmen sich allein in den ersten fünf Games jeweils zwei Mal den Aufschlag ab. Danach brachten Sinner und Fucsovics ihre Aufschläge recht problemlos durch. Im 12. Game war es dann der Weltranglisten-23., der den Ungarn doch noch zum 7:5-Satzgewinn breakte.
Fucsovics steckte diesen Rückschlag aber gut ein und sicherte sich im zweiten Spielabschnitt prompt das Break zur 3:2-Führung. Kurz danach hatte er sogar die Chance zum Doppelbreak: Sinner wehrte den ersten Breakball noch ab, den zweiten verwandelte Fucsovics dann zum 5:2. Der Sextner konterte zwar mit dem Rebreak zum 3:5, konnte dann aber seinen Service erneut nicht halten.
Auch der dritte Satz war sehr ausgeglichen. Bis zum 6:5 aus Sicht von Fucsovics konnten beide Spieler ihre Service halten. Dann war es wieder der 29-jährige Ungare, der Sinner den Aufschlag zum 7:5 abnahm. Sinner war unter Druck, während Fucsovics jetzt immer stärker wurde. Bis zum 3:3 nahmen sich beide Spieler zwei Mal den Aufschlag ab, kurz darauf holte sich der Ungare dann doch noch das Break zum 5:3. Somit war der Widerstand des Südtirolers gebrochen: Fucsovics setzte sich nach 3:04 Stunden Spielzeit doch verdient mit 6:3 durch.
Seppi gewinnt Auftaktmatch gegen Sousa
Andreas Seppi steht zum fünften Mal in Folge in der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon. Der 37-jährige Kalterer setzte sich am späten Montagnachmittag in seinem Erstrunden-Match gegen den Portugiesen Joao Sousa, derzeit die Nummer 120 der ATP-Weltrangliste, nach 3:11 Stunden Spielzeit mit 4:6, 6:4, 7:5 und 6:2 durch.
Mit dem heutigen Sieg gegen Sousa gleicht Seppi in den direkten Duellen zum 3:3 aus. Das erste Mal 2015 in Umag konnte sich Sousa behaupten, ein Jahr später beim Masters 1000 in Paris ging der 32-jährige Portugiese erneut als Sieger vom Platz. 2018 bezwang Seppi Sousa gleich zwei Mal, in Rotterdam und dann in Winston-Salem. Beim letzten Aufeinandertreffen im Vorjahr in der Qualifikation von Antwerpen setzte sich wiederum Sousa durch.
Das Match, das wegen des Regens um mehrere Stunden verschoben werden musste, war von Beginn an ausgeglichen. Bis zum 4:4 konnten beide Spieler ihre Aufschläge halten, auch wenn Seppi insgesamt drei und Sousa gleich vier Breakbälle abwehren mussten. Im neunten Spiel war es dann der Portugiese, der Seppi den Service zu Null abnahm. Gleich danach servierte Sousa zum 6:4 aus. Auch im zweiten Spielabschnitt lieferten sich Seppi und Sousa ein packendes Duell. Der Weltranglisten-90. aus Kaltern stellte auf 2:0, kassierte im Gegenzug aber prompt das Rebreak. Bis zum 10. Game passierte nichts mehr, dann war es Seppi, der Sousa den Aufschlag zum 6:4 abnahm.
Im dritten Satz ging der Schützling von Max Sartori erneut mit 2:0 in Front, Sousa antwortete jedoch wiederum mit dem Rebreak. Im zehnten Spiel hatte Seppi sogar erstmals einen Satzball, Sousa wehrte ihn aber ab und glich zum 5:5 aus. Der „Azzurro“ erhöhte auf 6:5 und im darauffolgenden Spiel erkämpfte er sich drei weitere Satzbälle. Die ersten beiden konnten Sousa noch abwehren, den dritten verwandelte Seppi zum 7:5. Eine starke Leistung des Kalterer Tennisprofi. Seppi war jetzt nicht mehr zu bremsen, zeigte ein tolles Tennis und machte nach über drei Stunden Spielzeit den Sack zum 6:2 zu.
Für Seppi ist Wimbledon das 65. Grand-Slam-Turnier seiner Karriere, das 64. in Folge seit 2005. Insgesamt hat der Kalterer jetzt eine Bilanz von 61:64 Siegen. Sein bisher bestes Ergebnis in 15 Teilnahmen in London datiert aus dem Jahr 2013, als er bis ins Achtelfinale (4. Runde) kam und dort gegen den Argentinier Juan Martin del Potro ausschied. In Runde 2 trifft Seppi voraussichtlich am Mittwoch auf den US-Amerikaner Denis Kudla, Nummer 114 der Welt, der sich in fünf hartumkämpften Sätzen gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina (ATP 35) durchsetzen konnte.