14 Prozent davon sind Ausländer

16.700 Kindergartenkinder in 343 Südtiroler Kindergärten

Mittwoch, 06. Dezember 2017 | 11:35 Uhr

Bozen – 16.698 Kinder besuchen einen der 343 Südtiroler Kindergärten. Knapp 14 Prozent davon sind Ausländer. Das ASTAT hat die Zahlen für 2017/18 vorgelegt.

74,3 Prozent der Kinder besuchen einen Kindergarten mit deutscher Unterrichtssprache, 21,6 Prozent einen mit italienischer Unterrichtssprache und die restlichen 4,1 Prozent einen in einer ladinischen Ortschaft.

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Laut Landesinstitut für Statistik (ASTAT) hat die Anzahl der Kinder, die in diesem Unterweisungsjahr den Kindergarten besuchen, um 48 Kinder zugenommen. Dabei macht das Plus bei den inländischen Kindern 28 Prozent aus, während bei den ausländischen Kindern eine Zunahme von 20 Prozent verzeichnet wurde.

Im laufenden Schuljahr sind insgesamt 2321 ausländische Kinder eingeschrieben, was einer Quote von 13,9 Ausländern je 100 eingeschriebenen Kindern entspricht. Mit 36,5 Prozent kommt der größte Anteil der ausländischen Kinder aus europäischen Nicht-EU-Ländern.

In den 343 Kindergärten sind in diesem Unterweisungsjahr 788 Gruppen eingerichtet worden.

 

Oberhofer: “Einwanderung setzt Südtirols Kindergärten massiv unter Druck”

Die aktuelle ASTAT-Studie zum Schuljahr 2017/18 weist auf den Zuwachs an Südtirols Kindergärten hin. “Besonders beliebt sind die Kindergärten deutscher Unterrichtssprache, denn 74,3% der Kinder sind dort eingeschrieben. Ins Auge sticht ebenso die Zunahme an ausländischen Kindern in den letzten zehn Jahren. Während die Anzahl der einheimischen Kinder im Vergleich zu vor zehn Jahren um 3,2% gestiegen ist, hat sich jener der ausländischen Kinder um 93,6% erhöht.”

„Der Blick in die Zukunft ist besorgniserregend, angesichts der massiven Zunahme an Einwanderern, die ihre Spuren auch an Südtirols Bildungseinrichtungen hinterlässt. Das Kindergartenpersonal ist jetzt schon überfordert, denkt man an den übertriebenen bürokratischen Aufwand, wodurch wertvolle Zeit mit den Kindern verloren geht oder die Kommunikationsprobleme durch die Zunahme von Kindern ausländischer Herkunft, welche keine der Landessprachen sprechen. Das Personal wird teilweise unzumutbaren Situationen ausgesetzt. Wenn auch letzthin entsprechende Maßnahmen hinsichtlich einer Personalaufstockung ergriffen worden sind, so ist dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn von einer bedarfsgerechten Aufstockung kann nicht die Rede sein“, stellt die freiheitliche Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer fest.

„Bedauerlich ist abgesehen davon der Umstand, dass der Beruf der Kindergärtnerin im Vergleich zu jenem der Grundschullehrerin, mehr als unattraktiv geworden ist. Zahlreiche Kindergärtnerinnen haben mittlerweile in die Grundschule gewechselt und viele beabsichtigen es noch zu tun, weil die Arbeitsbedingungen in den Grundschulen besser sind. Aber selbst die Lehrer haben mit zunehmenden Problemen zu kämpfen und sind in zahlreichen Fällen dem Prekariat ausgesetzt“, erklärt Oberhofer.

„Gerade in einem Minderheitenland wie Südtirol muss mit dem Thema Einwanderung besonders sensibel umgegangen werden. Es ist nicht nur die Aufgabe der Politik, sondern auch jene der Bildungseinrichtungen und der entsprechenden Institutionen, das gesunde Maß zu finden. Man muss den Mut haben und im 21. Jahrhundert auch haben dürfen, Stopp zur Einwanderung zu sagen. Nur wenn alle den Wert unserer Autonomie, unseres Minderheitenstatus und seiner Geschichte dahinter, aber auch den Wert unserer Südtiroler Identität mit Überzeugung in sich tragen und bereit sind diesen auch den nächsten Generationen weiterzugeben, dann können wir uns in unserer Heimat als Südtiroler sicher fühlen“, meint die Abgeordnete Oberhofer abschließend.

“Deutsche Kinder haben Recht auf deutschen Kindergarten!”

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert eine nachhaltige Lösung des Problems der Flutung der deutschen Kindergärten durch nicht-deutsche Kinder. Die diesbezüglichen von Philipp Achammer angekündigten Vorbeugemaßnahmen findet die Bewegung zu wenig weitreichend.

Cristian Kollmann, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit und Sprecher der STF-Ortsgruppe Bozen, erklärt: „In Bozen gibt es schon sechs Kindergärten mit mehr Nicht-EU-Bürgern als EU-Bürgern, wobei sich unter die EU-Bürger auch viele nicht-deutsche Kinder einreihen. Deutsche Kinder haben jedoch ein Recht auf einen deutschen Kindergarten, und das Autonomiestatut ist entsprechend einzuhalten! Kindergartenklassen, in denen Deutsch nur noch von einer Minderheit gesprochen wird, darf es nicht geben! Kinder, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, sollen gleichmäßig auf die Kindergärten verteilt und zusätzlich sollen pädagogische Kräfte bereitgestellt bzw. weitere Kindergärten zur Verfügung gestellt werden.“

Die von manchen, besonders gemischtsprachigen Eltern erneut erhobene Forderung nach zweisprachigen Kindergärten sieht Kollmann mit Skepsis: „Zweisprachige Kindergärten führen zu keinem Anstieg der Qualität der Vermittlung der deutschen Sprache, sondern höchstens zur weiteren Vermischung, was jedoch für den Minderheitenschutz gefährlich ist.“

Von: luk

Bezirk: Bozen