Von: bba
Bozen – Auch 2020 bietet Transart ein Programm im Zeichen zeitgenössischer avantgardistischer Ausdrucksformen und feiert gleichzeitig sein 20 jähriges Bestehen.
“Transart” gibt nicht auf! Auch der zweimonatige Stillstand bei den Vorbereitungen konnte das Festival nicht daran hindern, in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen gebührend zu feiern. Aus den allgemein gültigen, restriktiveren Sicherheitsmaßnahmen schöpft das Festival zusätzliche Inspiration, sich und seine Formate neu zu denken, schließlich stand das Team schon mehrfach vor der Herausforderung, beinahe unmöglich erscheinende Aufführungssituation zu meistern. In diesem Sinne stehen auch in diesem Herbst neue, unerwartete Schauplätze bereit: im Freien, auf einem Lastwagen, in Innenhöfen, im Streaming, auf öffentlichen Plätzen und auf Almwiesen. Vom 10. bis zum 26. September setzt Transart auf die Kraft der Gegenwart, und fordert das Südtiroler Publikum heraus, sich dem Hier und Jetzt zu stellen. Dabei gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit dem Schweizer Aktionskünstler Roman Signer, einem Meister der Entropie, der Transart bereits zwei seiner unvergesslichen “Zeitskulpturen” beschert hat, sondern auch eine Reihe von Installationskonzerten von Georg Friedrich Haas, einem der größten aktiven Komponisten unserer Zeit. Hier wird Klang zu Raum und Raum zu Zeit und es entstehen vollendet dreidimensionale Kunsterlebnisse.
Zu den Spielstätten gehört erneut der veritable Kunsttempel der Stiftung Antonio Dalle Nogare, das Vigiljoch mit seinen märchenhaften Wiesen und Wäldern, Ex-Electronia und der Filmclub Bozen. Eine zentrale neue Rolle wird dem Noi Techpark zukommen, einem exklusiven neuen Partner von Transart in einer Reihe von Projekten, die sich mit digitaler Kunst und wissenschaftlicher Forschung befassen und schließlich in einem ehrgeizigen futurologischen Kongress zum Thema künstlicher Intelligenz gipfeln, nach einer Idee und in Zusammenarbeit mit der Eurac Ende September.
Protagonisten des Openings sind neben Georg Friedrich Haas auch die preisgekrönte österreichische Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich, Dorian Concept, der vielfältige Keyboarder, Produzent und Komponist und das Klangforum Wien. Neben diesem international führenden Ensemble für Neue Musik ist auch das Mailänder MDI Ensemble mit Werken der norwegischen Komponistin Maja Ratkje im Programm zu erleben. Das Transart in langer Freundschaft verbundene kanadische Festival Mutek ist diesmal per Direktschaltung zu Gast in Bozen, die darstellende Kunst ist unter anderem durch Aaron Demetz, Christa Sommerer und Laurent Mignonneau vertreten.
Nicht erst in diesem besonderen Jahr ist Transart mehr als nur ästhetische Berieselung – das oft anspruchsvolle, manchmal kontroverse und stets kontrastreiche Programm des Festivals hat sein Publikum mehr als einmal herausgefordert und belohnt. Auch 2020 bittet Transart um Vertrauen, Leidenschaft und Mut bei einer Entdeckungsreise durch eine Gegenwart, die sich einmal mehr als fragil und unvorhersehbar erwiesen hat.