Von: mk
Bozen – Am 2. Februar ist Mariä Lichtmess – ein wichtiger Tag im Bauernjahr. Es werden die Kerzen fürs ganze Jahr geweiht. Diesen Kerzen wird eine besondere Kraft zugesprochen.
„Die Bräuche entfalten nur dann ihre Kraft, wenn sie gelebt werden. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, auf unsere Bräuche hinzuweisen mit der Bitte, sie bewusst und mit Freude zu leben“, ruft Landesbäuerin Antonia Egger zu Mariä Lichtmess auf.
Dieser Tag ist für die Bauersleute ein ganz besonderer: Es beginnt das Bauernjahr. Traditionell wird am 2. Februar der letzte Weihnachtszelten verspeist und das „Krippele“ sowie der Christbaum abgeräumt. Es beginne die Zeit der Reinigung und Ordnen und damit das Platzmachen für Neues, sagt Jutta Tappeiner, Autorin des Brauchtumsbuches Lebendige Bräuche in Südtirol.
Gefeiert wird zu Mariä Lichtmess vor allem auch die Rückkehr des Lichts: „Weihnachten um an Muggenschritt, Nuijohr um an Giggertritt, Kinig um an Hirschsprung, Liachtmess um a gonze Stund“. Dieser heute noch bekannte Spruch kündet die Freude über die Rückkehr des Lichts an, das zwar schon zur Wintersonnenwende begonnen, aber erst zu Lichtmess spürbar wird. So wird am 2. Februar die Geburt des Lichts als Feuerfest gefeiert. Symbolisch für das Feuer werden Kerzen in die Kirche getragen, um diese zu weihen.
Neben der Kerzenweihe gibt es zu Lichtmess mehre Bräuche, z.B. die Wochsstöcklen, eine kunstvoll aufgerollte dünne, lange Kerze, erklärt Tappeiner: „Einige Familien hüten heute noch in ihrem Schrank ein Wochsstöckl. Diese waren früher im gesamten Alpenraum sehr verbreitet. Nach der Weihe am Lichtmesstag hat man den Wochsstöcklen einen ganz besonderen Schutz vor Krankheit und Unglück zugesprochen.“
Bekannt ist auch der Schlenggltog: Vor einigen Jahrzehnten bekamen Mägde und Knechte an diesem Tag den Rest ihres Jahreslohnes ausbezahlt und kauften sich Messen von der Pfarrei, um für das ganze kommende Jahr beim Bauer Glück und Segen zu erhalten.