Von: ka
Bozen – Am Samstag, 15. Oktober 2022, findet im Noi TechPark in Bozen das Festival „Betreuung als Kunst“ statt. Im Mittelpunkt steht dabei der Begriff der „Medical Humanities“, der neben medizinischem Wissen auch Wissen aus Geistes- und Sozialwissenschaften vereint. Die Veranstaltung ist für alle frei zugänglich.
Dem Event voraus geht der Nationale Kongress der HNO-Ärzte im Krankenhaus (AOOI). Dieser beginnt bereits am Freitag und endet am Samstag. Die Vorträge im Rahmen des Kongresses sind ab Samstag, 14.30 Uhr, für alle geöffnet. Den Haupt- und zugleich Abschlussvortrag dieses Nachmittags wird jener von Luigina Mortari mit dem Titel „Die Politik der Betreuung“ sein.
Direkt im Anschluss an den Kongress beginnt dann um 17.00 Uhr das Event „Betreuung als Kunst. Diese Veranstaltung will anhand von Ausstellungen, Konferenzen, Veranstaltungen und Treffen aufzeigen, wie wichtig auf die Person ausgerichtetes Handeln, offenes Zuhören und Verständnis ist. Vor allem im Gesundheitsbereich – aber nicht nur.
Als Leitfaden dient das Thema der Zerbrechlichkeit als unvermeidbarer Teil des menschlichen Lebens und zugleich als Geheimnis der Evolution. Die Begegnungen mit den verschiedenen Protagonisten der Geschichten schafft eine „Kultur des Lebens“ und zeigt auf, welche überraschende Wendungen oder gar „Wiedergeburten“ – beruflicher und persönlicher Natur – möglich sind.
Die Veranstaltung beginnt mit einem Dialog rund um das Thema „Medical Humanities“ – moderiert von Alberto Faustini, Chefredakteur der Tageszeitung Alto Adige und unter der Teilnahme von Fabio Roversi Monaco, Jurist und emeritierter Professor der Universität Bologna, Arno Kompatscher, Landeshauptmann von Südtirol und Landesrat für Gesundheit, Florian Zerzer, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Luigina Mortari, Professorin an der Fakultät Humanwissenschaften der Universität Verona sowie Antonio Lampis, Direktor des Ressorts Italienische Kultur, Umwelt und Energie der Provinz Bozen.
Die daran anschließenden Beiträge, moderiert von Luca Calabrese, Primar der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung am Landeskrankenhaus Bozen – einem Fachgebiet, das sich besonders mit dem Thema Gebrechlichkeit auseinandersetzt – befassen sich dann vor allem mit dem sozialen Engagement der verschiedenen Verbände, die sich tagtäglich mit dem Thema Pflege und Vulnerabilität beschäftigen: Verband der Familien hörgeschädigter Kinder, Italienische Gesellschaft für Laryngektomie, Vereinigung Il Papavero-der Mohn sowie der italienischen Krebsliga, Bozen.
Die Wissenschaftlerin Mara Durante wird zur Forschung über die Praxis der Pflege im Gesundheitsbereich sprechen, die vom Südtiroler Sanitätsbetrieb finanziert wird, der seit jeher sehr sensibel und offen gegenüber diesem Thema ist. Eine Forschung, die in Zusammenarbeit mit der Universität Verona erfolgt und in die auch die Professorin Luigina Mortari involviert ist.
Ist die Stadt der Zukunft auf Fragilität ausgelegt? Das ist die plakative Frage des Architekten Claudio Lucchin, der über die Bewohnbarkeit und die Möglichkeit der Förderung sozialer Beziehungen in städtischen Räumen sprechen wird.
Die Moderation dieses Teils der Veranstaltung übernimmt Lucio Lucchin, seines Zeichens Präsident der Stiftung UPAD sowie Mitorganisator des Events – gemeinsam mit der Vereinigungen Salvatore Calabrese und mit der Unterstützung des Südtiroler Sanitätsbetriebes.
Den Abschluss der Veranstaltung läutet dann die hohe Küche des Herbert Hintner ein, Betreiber des Sternerestaurant „Zur Rose“ in Eppan, der mit seiner Kochshow „Samtige Rezepte“ zeigen wird, dass auch, wer an Schluckbeschwerden leidet, nicht auf den Genuss beim Essen verzichten muss.
Den krönenden Abschluss des Events bildet dann der Auftritt des Musikers Alessandro Quarta: „Theater und Musik zwischen Zerbrechlichkeit und Schönheit“, präsentiert von Giacomo Fornari – Direktor des Konservatoriums „Monteverdi“ in Bozen.
Quarta ist einer der virtuosesten Geigenspieler der Welt. Er studierte bei einigen großen Musikern wie Salvatore Accardo, Abraham Stern, Zinaida Gilels und Pavel Vernikov. Vom amerikanischen Nachrichtensender CNN wurde Quarta als musikalisches Genie bezeichnet.
Die Veranstaltung findet in den eindrucksvollen Räumlichkeiten des „Carroponte“ des Noi Tech Park statt, in dem auch die Fotoausstellung „Ri-tratti di Cura“ von Bruno Barillari und die von Virginia Caldarella und Andrea Pennisi kuratierte Galerie „Anatomia Emozionale“ untergebracht ist.
Zusätzlich wird es auch einen Bereich mit Büchern geben. Dort wird es möglich sein, einige Buchautoren zu treffen und sich mit ihnen zu unterhalten. Etwa mit Leonardo Mancini, Autor des Buches „Storia di una cicatrice“ (Geschichte einer Narbe) oder Luca Calabrese, Autor von „Ricette di Velluto“ (Samtene Rezepte) sowie Lucio Lucchin mit seinem neuesten Band „Ri-nutri“.
Die umfassende Broschüre „Betreuung als Kunst“ des Südtiroler Sanitätsbetriebes sowie die Broschüre „Percorsi di Prevenzione dei Tumori del Cavo Orale” der italienischen Krebsliga Bozen wird dort kostenlos erhältlich sein.
Der Eintritt zur Veranstaltung „Betreuung als Kunst“ ist frei und steht der gesamten Bevölkerung offen.