Von: mk
Brixen – Am gestrigen Gedenktag der hl. Klara besuchte Bischof Ivo Muser das Klarissenkloster zur hl. Elisabeth in Brixen. „Der Besuch der Klarissen war für mich ein besonderes Geschenk. Ich bitte Gott, dass unserer Ortskirche dieser Ort des Gebetes, der Gottsuche, des Wesentlichen und der Anbetung erhalten bleibt“, sagte Bischof Muser.
Gemeinsam mit den Schwestern feierte Bischof Muser die Vesper und betonte in seiner Ansprache die bedeutende Rolle der Klarissen für die Kirche. „Seit den Tagen der heiligen Klara im 13. Jahrhundert gibt es in Brixen eine Gemeinschaft der Klarissen. Es ist eine stille, fast verborgene und doch so sprechende Präsenz. Eine Gemeinschaft, die die Frage und die Sehnsucht nach Gott lebendig hält. Die Klarissen erhalten mit ihrer Berufung eine ganz besondere Erinnerung wach: die Gottesfrage. Die Gottesfrage ist die wichtigste Frage für die Kirche. Alles, was die Kirche macht, hat nur einen Sinn: dass Gott in unserer Welt lebendig gehalten wird,“ erklärte Muser.
Er fügte hinzu: „Die Gemeinschaft der Klarissen ist eine heilsame und einprägsame Präsenz, die uns als Kirche erinnert: Wir sind nicht Selbstzweck; es geht nicht um uns, sondern um Gott und um das Kommen seines Reiches. Dasein für und vor Gott, da sein um Gottes willen, das Bekenntnis leben, dass es Gott gibt und braucht, die Welt und die Kirche Gott hinhalten und im Gebet zu ihm bringen – dafür leben die Klarissen, auch stellvertretend für uns alle.“
Erste Niederlassung im deutschsprachigen Raum
Das Klarissenkloster in Brixen war die erste Niederlassung der Schwestern der heiligen Klara im deutschsprachigen Raum. Es wurde noch zu Lebzeiten der hl. Klara (1193/94–1253) gegründet. Bereits 1236 ist ein Kloster zur heiligen Elisabeth an der Brixner Stadtmauer bezeugt. Heute leben 15 Schwestern in strenger Klausur im Kloster.
Der Birnbaum im Garten des Klarissenklosters in der Runggadgasse soll der Legende nach aus einem Samen gewachsen sein, den die hl. Klara an ihre Schwestern in Brixen geschickt hat.
Klara von Assisi, die aus einer vornehmen Familie stammte, floh im Jahr 1212 aus dem Elternhaus und folgte dem Vorbild des Franz von Assisi. Zusammen mit ihrer Schwester Agnes gründete sie den Klarissenorden. Ab ihrem dreißigsten Lebensjahr war Klara von einer Krankheit ans Bett gefesselt, blieb jedoch ein Vorbild an Demut, Gebetseifer und Bußstrenge.
„Dieses Kloster ist um 1235 gegründet worden, es besteht heute noch und hoffentlich auch in Zukunft“, betonte Bischof Muser. Er bezeichnete die Begegnung mit den Schwestern als eine sehr schöne und bereichernde Erfahrung, bei der die Freude der Schwestern deutlich spürbar war. „Der Besuch der Klarissen, das gemeinsame Gebet und das gesellige, fröhliche Beisammensein am Tag der heiligen Klara war für mich ein besonderes Geschenk. Ich bitte Gott, dass unserer Ortskirche dieser Ort des Gebetes, der Gottsuche, des Wesentlichen und der Anbetung erhalten bleibt“, sagte der Bischof.
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