Das 78. Filmfestival von Locarno startet

Von: APA/sda

Am Abend startet das 78. Locarno Film Festival. Das zehn Tage dauernde Filmfest am Lago Maggiore in der Schweiz zählt zu den renommiertesten seiner Zunft. Unter den 18 Filmen im Rennen um den Goldenen Leoparden finden sich auch drei Werke mit Österreichbezug. So kann etwa mit “White Snail” der neue Film von Elsa Kremser und Levin Peter (“Space Dogs”) auf eine Ehrung hoffen.

Über 220 Filme sind in Locarno dann bis 16. August zu sehen. Dem zu Europas wichtigsten Filmfestivals zählenden Anlass werden unter anderem die britische Schauspielerin Emma Thompson, der in Hongkong geborene Schauspieler und Regisseur Jackie Chan sowie die amerikanische Schauspielerin Lucy Liu die Aufwartung machen.

Drei österreichische (Ko-)Produktionen im Wettbewerb

Das Regieduo Kremser und Peter erzählt in “White Snail” die fragile Liebesgeschichte zwischen einem belarussischen Model und dem Mitarbeiter einer Leichenhalle. Als österreichische Koproduktionen sind im Internationalen Wettbewerb darüber hinaus auch “Dracula” des Berlinale-Gewinners Radu Jude und Maureen Fazendeiros “As Estações” (The Seasons) im Rennen.

Aus Palästina stammt hingegen “With Hasan in Gaza” von Kamal Aljafari, während der deutsche Regisseur Julian Radlmaier “Sehnsucht in Sangerhausen” vorstellt. Bei den Nachwuchsleoparden “Pardi di domani” ist das österreichische Regieduo Emma Hütt und Tina Muffler mit “Bleifrei 95” auf möglichem Siegeskurs.

“Le Pays d’Arto” als Eröffnungsfilm

Einläuten wird das Filmgeschehen “Le Pays d’Arto” von Tamara Stepanyan mit der französischen Schauspielerin Camille Cottin auf der Piazza Grande. Protagonistin Céline reist nach Armenien und entdeckt dort nicht nur die Wahrheit über ihren verstorbenen Mann, sondern lernt auch ein Land kennen, das von Konflikt und Krieg gezeichnet ist. Die allabendlichen Freiluftaufführungen von Filmen außerhalb des Wettbewerbs auf dem alten Marktplatz des Ortes vor 8.000 Menschen gehören stets zu den Höhepunkten des Festivals. Am zweiten Festivaltag ist hier etwa “The Birthday Party” mit Willem Dafoe zu sehen. Der Film von Miguel Ángel Jiménez handelt von einem Millionär, der seiner Tochter zum 25. Geburtstag eine dekadente Party auf einer Privatinsel schmeißt.

Für den Concorso Cineasti del presente sind 15 Filme programmiert, allesamt Weltpremieren. Thematisch erstreckt sich das Spektrum vom Dokfilm über Science-Fiction bis hin zur Queer-Komödie. Die Sektion widmet sich Filmen, die mit einer erfrischenden, originellen und freien Filmsprache bedeutende Themen beleuchten. Während in den Wettbewerbsprogrammen “Internationaler Wettbewerb” und “Pardi di Domani” Regisseurinnen mit gut 40 Prozent vertreten sind, sind es beim Concorso Cineasti del presente 60 Prozent – oder anders gesagt: Bei neun der 15 Filme saßen Frauen auf dem Regiestuhl.

(S E R V I C E – www.locarnofestival.ch)